Spitzbergens Eisbären geht es gut – der Bestand ist stabil oder steigt sogar leicht, viele Bären sind physisch in guter Form. Sagt Jon Aars vom norwegischen Polarinstitut, siehe letzter Beitrag.
Aber es gibt auch andere Meinungen. Hier ist Morten Jørgensens kritische Antwort auf Jon Aars‘ Sicht auf die Lage (in eigener Übersetzung). Morten Jørgensen ist Autor des Buches Polar bears: beloved and betrayed (auf deutsch unter dem Titel Eisbären: geliebt und verraten erhältlich).
Eisbär auf dem Prins Karls Forland.
Morten Jørgensens Kritik an Jon Aars Aussagen
Ich fühle mich zu folgendem Kommentar gezwungen:
Es gibt eine Tendenz in der politischen Diskussion um Eisbären, die Konsequenzen vieler Probleme, mit denen die Art in der Zukunft konfrontiert sein wird, übermäßig zu betonen. Manchmal in der nahen Zukunft. Aber niemals jetzt, denn das würde bedeuten, dass man die Jagd einstellen müsste, und das ist eine Entscheidung, über die auch nur ernsthaft nachzudenken verantwortliche Politiker sich nicht trauen. Diese laissez-faire Herangehensweise, heutige Probleme in die Zukunft zu verschieben, beeinflusst auch die Wissenschaft.
Das letzte Beispiel ist Jon Aars‘ Behauptung, den Eisbären in Spitzbergen gehe es derzeit gut – aber sie würden schwierigen Zeiten entgegengehen. Er geht sogar so weit zu behaupten, die lokale Population sei stabil oder sie würde sogar wachsen.
Er hat überhaupt keine wissenschaftliche Basis für solche Behauptungen.
Der letzte Versuch, Eisbären in Svalbard zu zählen, resultierte in der Schlussfolgerung, dass es seit der vorhergehenden „Zählung“ keine statistisch signifikante Änderung des Bestandes gegeben hat. In anderen Worten, Jon Aars‘ Optimismus basiert nicht auf wissenschaftlichen Daten, sondern auf ..? Das bleibt sein Geheimnis.
Dazu kommt: die behauptete Stabilität des Bestandes, basierend auf Daten dieser beiden letzten Zählungen, ist KEIN gutes Zeichen. Sie ist beinahe ein Beweis dafür, dass der lokale Bestand in Svalbard in einer schwierigen Lage ist. Warum das? Der andere häufig gemachte Fehler, den auch Jon Aars macht, ist, den historischen Kontext zu vergessen. Wenn alles gut wäre, sollte der Svalbard-Bestand der Eisbären in den letzten Jahrzehnten kräftig gewachsen sein und weiterhin wachsen – aufgrund ihres Schutzstatus nach langen Zeiten extremer Jagd. Allein der Umstand, dass der Bestand immer noch bei dürftigen 200-500 Bären stagniert, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Zerstörung ihres primären Habitats die Tiere massiv unter Druck setzt.
Die Eisbärenpopulation in Svalbard hält sich so gerade noch. Und man muss annehmen, dass es mit ihr bald massiv abwärts gehen wird. Unbegründeter Optimusmus ist keine gute Wissenschaft, sondern gießt nur jenen Wasser auf die Mühlen, die denken, dass es keinen dringenden Handlungsbedarf zum Schutz der Eisbären gibt.
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