G = Grønfjord, B = Barentsburg, C = Colesbukta/Colesdalen, Gr = Grumantbyen
Allgemein: Südküste des Isfjord mit einer aktiven und mehreren aufgegebenen russischen Siedlungen, möglicherweise werden in der Zukunft erneut russische Bergwerke eröffnet im Colesdalen. Dies ist eines der biologisch wertvollsten Täler in Spitzbergen. Vor allem um Grumantbyen herum wird empfohlen, Trinkwasser abzukochen.
Die Gegend bietet gute Wandermöglichkeiten in schönen Tundrengebieten.
Barentsburg.
Geologie: Das Festgestein besteht aus flachlagernden Sedimenten des Alttertiärs, den jüngsten Festgesteinsschichten Svalbards. Es handelt sich um Sand-/Silt- und Tonstein; die Sandsteine sind flözführend und teilweise fossilreich (Haselnussähnliche Blätter u.a.). Der Wechsel von Sand- zu Tonstein verdeutlicht den Wechsel zwischen Ablagerung im Bereich des tieferen Schelfmeeres und den Wechsel zu küstennäheren Ablagerungsräumen (Deltas etc.). Dabei wechseln harte Sandsteinbänke mehrfach mit weicheren Hängen aus dunklen Tonsteinen ab. In den Sandsteinen findet man immer wieder schöne Rippelmarken. Der Wechsel der Gesteinsart spiegelt schön den Wechsel des mehrfach steigenden (Tonstein) und fallenden (küstennahe Sedimente, Sandstein) Meeresspiegels dar.
Das Fuglefjellet zwischen Bjørndalen und Grumantbyen mit horizontalen Sedimentschichten, die von Erosion turmartig zerschnitten werden.
Die Schichten liegen im gesamten Bereich zwischen Grønfjord und Adventfjord (Longyearbyen) weitgehend horizontal und ungestört, von einigen kleineren Störungen abgesehen. Eine kleine Überschiebung verläuft östlich von Grumantbyen durch das Fuglefjellet und ist vom Isfjord aus gut sichtbar. Diese hat den russischen Kohlebergbau in Grumantbyen erschwert, was einer der Gründe für die Aufgabe der Siedlung 1962 war. Der Bergbau dauert in Barentsburg bis heute an, hier werden die Flöze mehrere hundert Meter unter dem Meeresspiegel abgebaut.
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Landschaft: Plateauberglandschaft mit weitläufigen Hochplateaus in Höhen zwischen 400-600 Metern, aus der wenige Gipfel in Höhen bis über 1000 Meter aufragen (Zeugenberge). Hier gibt es die meisten, großen, eisfreien Täler in ganz Svalbard (Adventdalen, Colesdalen, Grøndalen, etwas weiter südlich Reindalen etc.). Die weiten Talgründe werden von vielfach verzweigten Zopfstromsystemen eingenommen, die größeren Flussarme sind teilweise schwierig zu queren und stellen bei Wanderungen im Nordenskiöld Land ernstzunehmende und mitunter gefährliche Hindernisse dar (v.a. Sassendalen, Reindalen, Adventdalen, auch andere. Nie barfuß queren!). Die netzartigen Muster aus sich immer wieder verzweigenden und vereinigenden Flussarmen haben aber auch ihren eigenen ästhetischen Reiz, vor allem, wenn man sie aus der Höhe betrachtet. Eine weitere Besonderheit, die es vielfach in den großen Tälern gibt, sind Pingos; Permafrostphänomene, die aus großen, eisgefüllten Hügeln bestehen, bis zu 30-40 Meter hoch. Pingos sind im Grøndalen häufig.
Flora und Fauna: Die Tundra in Küstennähe gehört zu den reichsten Tundrengebieten Svalbard, z.B. im Bjørndalen und Colesdalen. Hier gibt es entsprechend zahlreich Rentiere. An Steilküsten Vogelkolonien, z.B. am Fuglefjellet (wie ja der Name schon sagt) zwischen Bjørndalen und Grumantbyen. Eine faunistische Besonderheit im ansonsten Nagetier-freien Svalbard sind Mäuse im Bereich der Siedlungen, die in Grumantbyen bis heute überlebt haben, obwohl der Ort seit 1962 verlassen ist. Sie haben sich aber nicht über den ehemaligen Siedlungsbereich hinaus verbreitet.
Geschichte: Der Isfjord gehört zu den am längsten bekannten und genutzten Bereichen Svalbards, entsprechend hat auch dieser Küstenstreifen eine lange Geschichte. Der Name Hollenderdalen verrät schon, dass auch hier die Walfänger des 17. Jahrhunderts ihr Unwesen getrieben haben, und später waren auch Pomoren und norwegische Trapper hier aktiv, also die üblichen Verdächtigen. Am Finneset südlich von Barentsburg wurde im frühen 20. Jahrhundert eine Walfangstation betrieben sowie eine Radiostation, die allerdings 1933 wegen der besseren Funkverbindung nach Kapp Linné verlagert wurde. Die Grubensiedlung Barentsburg wurde, wie schon der Name sagt, ursprünglich von Holländern angelegt, ging aber bald in russischen Besitz über. Derzeit ist Barentsburg die einzige russische Bergbausiedlung, und der Abbau geht zurück. Derzeit sind nur noch etwa 600 Personen anwesend, vor allem ukrainische Bergarbeiter, die über Erfahrung aus Minen mit vergleichbaren geologischen Verhältnissen verfügen. In Grumantbyen hat die russische Staatsfirma Trust Arktikugol ebenfalls ein Kohlebergwerk betrieben; hier befand sich die seinerzeit größte Siedlung Spitzbergens mit 1200 Einwohnern, was man kaum glaubt, wenn man die an die steile Küsten gequetschten, wenigen übrig gebliebenen Gebäude sieht. Wegen der schlechten Anker- und Hafenverhältnisse wurde die Kohle etwas weiter westlich in Colesbukta verladen, die alte Siedlung auf der Ostseite ist also ein reiner Verladehafen für Grumantbyen gewesen. Möglicherweise wird der Trust Arktikugol künftig im Colesdalen wieder Kohle abbauen, in Diskussion ist eine Straßenanbindung nach Barentsburg. Sowohl der Bergbau im Colesdalen mit seiner sehr reichen Tundravegetation als auch die Straße wären aus Sicht des Umweltschutzes alles andere als wünschenswert.
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