SNSK (Store Norske Spitsbergen Kullkompani, die norwegische Bergbaugesellschaft) hat angekündigt, ab 2013 eine neue Kohlemine am Lunckefjellet zu betreiben. Das Lunckefjellet liegt südlich vom Reindalen in der Nähe von Sveagruva, dem Schwerpunkt des norwegischen Kohlebergbaus in Spitzbergen. Im Lunckefjellet gibt es abbauwürdige Vorkommen alttertiärer Steinkohle mit einer geschätzten Menge von etwa 10 Millionen Tonnen; die Flözmächtigkeit liegt um 2 Meter.
Auch im Colesdalen (südwestlich von Longyearbyen) hat SNSK Probebohrungen vorgenommen; darüber hinaus gibt es Absichten für Untersuchungen im Nathorst Land (zwischen Van Mijenfjord und Van Keulenfjord).
2007 war das erfolgreichste Produktionsjahr der SNSK. Die Produktion in Sveagruva betrug gut 4 Millionen Tonnen Steinkohle, dazu knapp 80 000 Tonnen in Grube 7 in der Nähe von Longyearbyen. Nach eigenen Angaben ist Svea somit derzeit die produktivste Kohlegrube Europas. 2006 wurden 3,6 Millionen Tonnen gefördert, von denen 70 % nach Deutschland verkauft wurden (Hauptkunden: Eon und die Stahlindustrie).
Das Lunckefjellet-Projekt stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung. Kritiker weisen auf schwere Landschaftseingriffe hin; so verläuft der Zugang zur geplanten Mine über einen Gletscher, über den ein Weg zu bauen ist. Darüber hinaus bemängeln Umweltschützer, dass Norwegen bei der staatseigenen SNSK andere Maßstäbe anlegt als nach außen hin vertreten werden: Offiziell strebt die norwegische Regierung sowohl für Norwegen als auch für Spitzbergen Klimafreundlichkeit an.
Die Lage des geplanten Bergwerks am Lunckefjellet.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
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