Die Museumslandschaft Spitzbergens wächst: Am 15. November wird das Svalbard Airship Museum eröffnet, das sich den Luftschiffexpeditionen widmet, die in Virgohamna (1906-09) und Ny Ålesund (1926, 1928) Richtung Nordpol starteten. Als erster wagte der Amerikaner Walter Wellman den Flug mit dem Luftschiff zum Nordpol, kam aber nach zwei missglückten Versuchen 1906 und 1907 auch beim dritten Flug im August 1909 nur 64 Kilometer weit.
Eine weitere Luftschiffexpedition starteten am 11. Mai 1962 der norwegische Polarforscher Roald Amundsen gemeinsam mit dem italienischen Luftschiffpionier Umberto Nobile und dem amerikanischen Finanzier der Expedition Lincoln Ellsworth. Sie wollten den Nordpol in Richtung Alaska mit dem Luftschiff „Norge“ überqueren, was ihnen nach 16 Stunden und 40 Minuten Fahrt auch gelang. Fast 70 Stunden später landete die „Norge“ sicher in der Nähe von Nome in Alaska.
In einer Katastophe endete im Mai 1927 Nobiles zweiter Versuch, den Nordpol – diesmal zu Foschungszwecken – zu überqueren. Zwar konnte er am 24. Mai den Nordpol überfliegen, jedoch wegen des schlechten Wetters nicht zur Landung ansetzen. Einen Tag später verlor das Luftschiff zunächst dramatisch an Höhe und schlug schließlich auf dem Packeis auf. Die Überlebenden harrten unter erbärmlichen Umständen im Eis aus, bevor ein Amateurfunker endlich Kontakt zu ihnen aufnehmen und eine dramatische internationale Rettungsaktion in Gang gesetzt werden konnte.
Das neue Museum ist im alten Stall untergebracht, wie das Svalbardmuseum bis vor wenigen Jahren.
Errichtung des berühmten Luftschmiffmastes 1926 in Ny Ålesund. Ein Luftschiffmast dient zum Verankern von Luftschiffen am Boden. Der Mast ist heute eine beliebte Touristenattraktion.