Grönland ist eigentlich nicht im Fokus der Spitzbergen.de-Nachrichten, aber diese politische Entscheidung ist im Sinne der Umwelt wichtig genug, um dennoch erwähnt zu werden. Seit 1988 hatte Grönland den Abbau von Uran mit einem generellen Bann belegt. Hintergrund war die Erkenntnis, dass eine intakte Umwelt langfristige Lebensgrundlage der Bevölkerung Grönlands ist.
Der potenzielle Abbau von Uran spielte eine große Rolle in den grönländischen Parlamentswahlen vom 12. März 2013. Der neue Premier Aleqa Hammond befürwortet den Abbau. Forderungen nach einer breiten öffentlichen Diskussion oder einer Volksabstimmung über den Uranabbau konnten sich nicht durchsetzen. Nach 5-stündiger Debatte hob das Parlament in Nuuk am 24. Oktober den generellen Bann auf. Von nun an ist der Abbau von Uran in Grönland nicht nur prinzipiell denkbar, sondern auch konkret zu erreichen. Etwa bei der Bergbaugesellschaft Greenland Minerals and Energy Ltd. aus Australien dürften schon die Korken geknallt haben. Die Gesellschaft sitzt auf dem Kvanefjeld-Claim in Südwestgrönland, der als einer unter den 10 weltweit wichtigsten Vorkommen für seltene Erden gilt. Die damit verbundenen Uranvorkommen waren wegen der poltischen Situation bislang ein Abbauhindernis.
Premier Hammond sagte, „wir können nicht abwarten, während die Arbeitslosigkeit und Lebenskosten steigen, während die Wirtschaft stagniert“. Kritiker befürchten, dass vor allem Bergbaufirmen außerhalb von Grönland profitieren, während Arbeitsplätze an Bergarbeiter aus Billiglohnländern vergeben werden und Grönland langfristig vor allem mit Ausbeutung seiner Ressourcen und Umweltschäden rechnen muss.
Bergbau gibt es in Grönland schon lange: Hier Reste der Marmor- und Zink/Bleimine von Maarmoorilik nördlich von Uumanaaq, Westgrönland. Demnächst also auch Uran.