Das russische Atom-U-Boot Krasnodar, das zur Verschrottung in der Marinewerft Nerpa liegt, steht seit Montag früh in Brand. Das Boot der Oscar II Klasse wurde 2012 als eines der letzten U-Boote aus der Zeit des Kalten Krieges außer Betrieb genommen. Die Krasnodar ist der im August 2000 gesunkenen Kursk sehr ähnlich.
Laut der Webseite BarentsObersver wird beim Verschrotten eines Atom-U-Bootes zuerst der verbrauchte Kernbrennstoff entfernt. Danach folgt die Entfernung der Gummiummantelung des Rumpfes. Bei diesem feuergefährlichen Vorgang ist es schon mehrfach zu Bränden gekommen. Auch beim vorliegenden Brand der Krasnodar scheint es sich um ein Feuer der Gummi-Hülle zu handeln.
Der Abbau der beiden Reaktoren zur Endlagerung an Land erfolgt erst ganz am Ende der Verschrottung. Mit anderen Worten: an Bord des brennenden U-Bootes befinden sich noch zwei Atomreaktoren und somit eine Menge radioaktives Material.
Die Krasnodar liegt nur etwa 100 km von der norwegischen Grenze entfernt. Trotz eines entsprechenden Abkommens zum Austausch von Informationen erfuhren norwegische Behörden erst aus den Medien von dem Brand. Von norwegischer Seite aus wurde der Brand eines Atom-U-Bootes mit Reaktoren an Bord als ernsthafter Vorfall bezeichnet.
Nach russischen Angaben ist bislang keine Radioaktivität entwichen.
Das brennende Atom-U-Boot Krasnodar in der Nerpa Marinewerft bei Murmansk. Foto: b-port.com.
In Spitzbergen ist die Motorschlittensaison seit einigen Wochen im Gang. Einige Einwohner schwingen sich bereits in der Polarnacht auf die Scooter, aber die meisten Lokalmatadore wie Touristen starten mit Rückkehr des Lichts um Mitte Februar.
So schön die motorisierten Exkursionen in den arktischen Winter sicher sein können, sind sie dennoch nicht ganz ungefährlich. Insbesondere Leute, die weder Erfahrungen mit Motorschlittenfahren noch Ortskenntnis mitbringen, sollten sich geführten Touren anschließen, so die offizielle Empfehlung der Verwaltung, die hier unterstützt wird.
Mehrere Vorfälle der letzten Wochen belegen dies:
Anfang März mussten in zwei Fällen nach Stürzen mit dem Motorschlitten Touristen mit Knochenbrüchen nach Longyearbyen geholt werden. Ein Sturz ereignete sich in der Moräne des Rabotbreen, der andere im Brattlidalen; beide im Bereich Sassendalen. Beide Touristen waren mit geführten Gruppen unterwegs.
Am Dienstag (18.3.) musste ein Mann mit Verletzungen im Brustbereich vom Hubschrauber geholt werden. Der Mann war mit einer privaten Touristengruppe unterwegs, über einen Steilhang hinausgefahren und einen 6 Meter hohen Abhang hinabgestürzt. Die Gruppe rief mit dem Mobiltelefon Hilfe, konnte aber keine genaue Position angeben, da weder Ortskenntnis noch GPS vorhanden waren. Die Strecke (entlang der Küste von der Colesbukta nach Barentsburg) wird viel befahren, aber mehrere tiefe Einschnitte stellen Fahranfänger vor Herausforderungen. Wenn man sie nicht kennt und mit überhöhter Geschwindigkeit fährt, sind überraschende Hindernisse dieser Art im Gelände lebensgefährlich.
Darüber hinaus fiel im Grønfjord ein Tourist bei langsamer Fahrt bewusstlos vom Motorschlitten. Weitere Details wurden nicht veröffentlicht, aber die Umstände deuten auf einen Herzinfarkt oder einen ähnlichen medizinischen Notfall.
Die ersten beiden Fälle wie auch andere zeigen, dass es natürlich auch im Rahmen geführter Touren Unfälle gibt. Immerhin sorgen da aber Guides dafür, dass die Geschwindigkeit auch bei vorher nicht sichtbaren Hindernissen dem Gelände angepasst wird, was äußerst wichtig für die Sicherheit beim Fahren ist. Zudem haben geführte Gruppen immer Notfallausrüstung einschließlich Satellitentelefon dabei. Mit dem Handy kann nicht gerechnet werden, da das Mobilfunknetz in Spitzbergen außerhalb der Ortschaften sehr löchrig ist.
Für sichere Touren mit Motorschlitten oder Ski werden empfohlen bzw. sollten bedacht werden:
Lawinenausrüstung (Schaufel, Lawinensonde und -stange), wenn die Route nicht durch bekanntermaßen lawinensicheres Gelände führt.
Eigene Ortskenntnis oder ausführliche Beratung durch Leute, die das Gelände kennen. GPS mit Karte, Reservebatterien, zusätzlich Papierkarte und Kompass.
Notfallausrüstung. Darunter von lokalen Netzen unabhängige Kommunikationsausrüstung: Satellitentelefon, PLB. Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Lebensmittel. Warme Kleidung in Reserve. Man muss damit rechnen, dass die Tour wegen Schlechtwetter oder Motorschlittenpanne plötzlich viel länger dauert als geplant.
Waffe etc. für Eisbärensicherheit.
Wenn Erfahrung mit Motorschlitten nicht vorhanden ist: Einweisung durch erfahrenen Fahrer. Motorschlitten-Anfänger sollten nicht alleine ins Gelände.
Wichtige Reparaturen (z.B. Wechseln des Keilriemens) sollten beherrscht werden.
Motorschlitten bleiben gerne mal stehen. Wer hierfür nicht ausgerüstet ist, kommt schnell in große Schwierigkeiten, wenn dies weit weg vom Ort passiert.
Wenn keine Lokalkenntnis vorhanden ist: Die Geschwindigkeit auch im scheinbar ebenen Gelände unerwarteten Geländehindernissen anpassen.
Helm- und Führerscheinpflicht, Promillegrenzen sowie in weiten Gebieten Anmelde- und Versicherungspflicht sowie motorschlittenfreie Gebiete sind zu beachten. Wer die Regeln und Grenzen nicht kennt, muss sich Ortskundigen bzw. einer geführten Gruppe anschließen.
Die Liste ist nicht komplett, beinhaltet aber wichtige Punkte.
Miet-Motorschlitten, startklar in Longyearbyen.
Quelle: Sysselmannen, Svalbardposten, der eigene Kopf.