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Tages-Archiv: 19. März 2014 − News & Stories


Rus­si­sches Atom-U-Boot Kras­no­dar bei Mur­mansk in Brand

Das rus­si­sche Atom-U-Boot Kras­no­dar, das zur Ver­schrot­tung in der Mari­ne­werft Ner­pa liegt, steht seit Mon­tag früh in Brand. Das Boot der Oscar II Klas­se wur­de 2012 als eines der letz­ten U-Boo­te aus der Zeit des Kal­ten Krie­ges außer Betrieb genom­men. Die Kras­no­dar ist der im August 2000 gesun­ke­nen Kursk sehr ähn­lich.

Laut der Web­sei­te Barents­Obers­ver wird beim Ver­schrot­ten eines Atom-U-Boo­tes zuerst der ver­brauch­te Kern­brenn­stoff ent­fernt. Danach folgt die Ent­fer­nung der Gum­mi­um­man­te­lung des Rump­fes. Bei die­sem feu­er­ge­fähr­li­chen Vor­gang ist es schon mehr­fach zu Brän­den gekom­men. Auch beim vor­lie­gen­den Brand der Kras­no­dar scheint es sich um ein Feu­er der Gum­mi-Hül­le zu han­deln.

Der Abbau der bei­den Reak­to­ren zur End­la­ge­rung an Land erfolgt erst ganz am Ende der Ver­schrot­tung. Mit ande­ren Wor­ten: an Bord des bren­nen­den U-Boo­tes befin­den sich noch zwei Atom­re­ak­to­ren und somit eine Men­ge radio­ak­ti­ves Mate­ri­al.

Die Kras­no­dar liegt nur etwa 100 km von der nor­we­gi­schen Gren­ze ent­fernt. Trotz eines ent­spre­chen­den Abkom­mens zum Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen erfuh­ren nor­we­gi­sche Behör­den erst aus den Medi­en von dem Brand. Von nor­we­gi­scher Sei­te aus wur­de der Brand eines Atom-U-Boo­tes mit Reak­to­ren an Bord als ernst­haf­ter Vor­fall bezeich­net.

Nach rus­si­schen Anga­ben ist bis­lang kei­ne Radio­ak­ti­vi­tät ent­wi­chen.

Das bren­nen­de Atom-U-Boot Kras­no­dar in der Ner­pa Mari­ne­werft bei Mur­mansk. Foto: b-port.com.

Brennendes Atom-U-Boot Krasnodar bei Murmansk

Quel­le: Barents­ob­ser­ver

Motor­schlit­ten­sai­son in Spitz­ber­gen

In Spitz­ber­gen ist die Motor­schlit­ten­sai­son seit eini­gen Wochen im Gang. Eini­ge Ein­woh­ner schwin­gen sich bereits in der Polar­nacht auf die Scoo­ter, aber die meis­ten Lokal­ma­ta­do­re wie Tou­ris­ten star­ten mit Rück­kehr des Lichts um Mit­te Febru­ar.

So schön die moto­ri­sier­ten Exkur­sio­nen in den ark­ti­schen Win­ter sicher sein kön­nen, sind sie den­noch nicht ganz unge­fähr­lich. Ins­be­son­de­re Leu­te, die weder Erfah­run­gen mit Motor­schlit­ten­fah­ren noch Orts­kennt­nis mit­brin­gen, soll­ten sich geführ­ten Tou­ren anschlie­ßen, so die offi­zi­el­le Emp­feh­lung der Ver­wal­tung, die hier unter­stützt wird.

Meh­re­re Vor­fäl­le der letz­ten Wochen bele­gen dies:

  • Anfang März muss­ten in zwei Fäl­len nach Stür­zen mit dem Motor­schlit­ten Tou­ris­ten mit Kno­chen­brü­chen nach Lon­gye­ar­by­en geholt wer­den. Ein Sturz ereig­ne­te sich in der Morä­ne des Rabot­breen, der ande­re im Bratt­li­da­len; bei­de im Bereich Sas­send­a­len. Bei­de Tou­ris­ten waren mit geführ­ten Grup­pen unter­wegs.
  • Am Diens­tag (18.3.) muss­te ein Mann mit Ver­let­zun­gen im Brust­be­reich vom Hub­schrau­ber geholt wer­den. Der Mann war mit einer pri­va­ten Tou­ris­ten­grup­pe unter­wegs, über einen Steil­hang hin­aus­ge­fah­ren und einen 6 Meter hohen Abhang hin­ab­ge­stürzt. Die Grup­pe rief mit dem Mobil­te­le­fon Hil­fe, konn­te aber kei­ne genaue Posi­ti­on ange­ben, da weder Orts­kennt­nis noch GPS vor­han­den waren. Die Stre­cke (ent­lang der Küs­te von der Coles­buk­ta nach Barents­burg) wird viel befah­ren, aber meh­re­re tie­fe Ein­schnit­te stel­len Fahr­an­fän­ger vor Her­aus­for­de­run­gen. Wenn man sie nicht kennt und mit über­höh­ter Geschwin­dig­keit fährt, sind über­ra­schen­de Hin­der­nis­se die­ser Art im Gelän­de lebens­ge­fähr­lich.

Dar­über hin­aus fiel im Grønfjord ein Tou­rist bei lang­sa­mer Fahrt bewusst­los vom Motor­schlit­ten. Wei­te­re Details wur­den nicht ver­öf­fent­licht, aber die Umstän­de deu­ten auf einen Herz­in­farkt oder einen ähn­li­chen medi­zi­ni­schen Not­fall.

Die ers­ten bei­den Fäl­le wie auch ande­re zei­gen, dass es natür­lich auch im Rah­men geführ­ter Tou­ren Unfäl­le gibt. Immer­hin sor­gen da aber Gui­des dafür, dass die Geschwin­dig­keit auch bei vor­her nicht sicht­ba­ren Hin­der­nis­sen dem Gelän­de ange­passt wird, was äußerst wich­tig für die Sicher­heit beim Fah­ren ist. Zudem haben geführ­te Grup­pen immer Not­fall­aus­rüs­tung ein­schließ­lich Satel­li­ten­te­le­fon dabei. Mit dem Han­dy kann nicht gerech­net wer­den, da das Mobil­funk­netz in Spitz­ber­gen außer­halb der Ort­schaf­ten sehr löch­rig ist.

Für siche­re Tou­ren mit Motor­schlit­ten oder Ski wer­den emp­foh­len bzw. soll­ten bedacht wer­den:

  • Lawi­nen­aus­rüs­tung (Schau­fel, Lawi­nen­son­de und -stan­ge), wenn die Rou­te nicht durch bekann­ter­ma­ßen lawi­nen­si­che­res Gelän­de führt.
  • Eige­ne Orts­kennt­nis oder aus­führ­li­che Bera­tung durch Leu­te, die das Gelän­de ken­nen. GPS mit Kar­te, Reser­ve­bat­te­rien, zusätz­lich Papier­kar­te und Kom­pass.
  • Not­fall­aus­rüs­tung. Dar­un­ter von loka­len Net­zen unab­hän­gi­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aus­rüs­tung: Satel­li­ten­te­le­fon, PLB. Zelt, Schlaf­sack, Iso­mat­te, Kocher, Lebens­mit­tel. War­me Klei­dung in Reser­ve. Man muss damit rech­nen, dass die Tour wegen Schlecht­wet­ter oder Motor­schlit­ten­pan­ne plötz­lich viel län­ger dau­ert als geplant.
  • Waf­fe etc. für Eis­bä­ren­si­cher­heit.
  • Wenn Erfah­rung mit Motor­schlit­ten nicht vor­han­den ist: Ein­wei­sung durch erfah­re­nen Fah­rer. Motor­schlit­ten-Anfän­ger soll­ten nicht allei­ne ins Gelän­de.
  • Wich­ti­ge Repa­ra­tu­ren (z.B. Wech­seln des Keil­rie­mens) soll­ten beherrscht wer­den.
  • Motor­schlit­ten blei­ben ger­ne mal ste­hen. Wer hier­für nicht aus­ge­rüs­tet ist, kommt schnell in gro­ße Schwie­rig­kei­ten, wenn dies weit weg vom Ort pas­siert.
  • Wenn kei­ne Lokal­kennt­nis vor­han­den ist: Die Geschwin­dig­keit auch im schein­bar ebe­nen Gelän­de uner­war­te­ten Gelän­de­hin­der­nis­sen anpas­sen.
  • Helm- und Füh­rer­schein­pflicht, Pro­mil­le­gren­zen sowie in wei­ten Gebie­ten Anmel­de- und Ver­si­che­rungs­pflicht sowie motor­schlit­ten­freie Gebie­te sind zu beach­ten. Wer die Regeln und Gren­zen nicht kennt, muss sich Orts­kun­di­gen bzw. einer geführ­ten Grup­pe anschlie­ßen.

Die Lis­te ist nicht kom­plett, beinhal­tet aber wich­ti­ge Punk­te.

Miet-Motor­schlit­ten, start­klar in Lon­gye­ar­by­en.

Motorschlitten in Longyearbyen

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten, der eige­ne Kopf.

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