Am Sonntag ist ein Skiläufer 25 Meter tief in eine Gletscherspalte am Nordenskiöldfjellet bei Longyearbyen gefallen und wurde mit viel Glück praktisch unverletzt gerettet.
Das 1050 Meter hohe Nordenskiöldfjellet ist die südliche, höhere Verlängerung des Platåberget und ein beliebtes Ziel für sportliche Touren von Longyearbyen aus. Im höheren, steilen Teil des Gletschers gibt es randnah Spalten, die prinzipiell bekannt sind. Die üblichen Routen auf den flachen Gipfel des Nordenskiöldfjellet führen entweder über sichere Bereiche des Gletschers abseits der steileren Partien oder über die benachbarten Felsrücken; letztere sind bei winterlicher Vereisung aber nur schwer oder gar nicht begehbar.
Der Skiläufer war mit einer Gruppe von insgesamt 9 Personen am Sonntag Mittag auf dem Nordenskiöldfjellet gewesen. Auf dem Rückweg hatte sich die Gruppe geteilt. Nach dem Spaltensturz wagten die Begleiter in seiner Nähe zunächst nicht, sich zu bewegen, sonder riefen telefonisch die Rettungskräfte. Diese rückten mit 2 Hubschraubern und Einsatzkräften von Sysselmann und Rotem Kreuz an und hatten den jungen Mann nach insgesamt etwa 2 Stunden trotz einer Sturztiefe von 25 Metern praktisch unverletzt aus der Spalte geholt. Vermutlich verlief die Spalte nicht senkrecht, sondern schräg, was bei Spalten im steilen Teil des Gletschers, nah zum Kontakt zum Fels, nicht untypisch ist.
Die Position des Sturzes wird vom Sysselmannen mit N78 10.95 E15 26.55 angegeben, was mit der markierten Spalte auf dem Foto unten etwa übereinstimmt. Das Foto stammt vom 19. Juli 2009 und zeigt den Gletscher daher mit anderer Schneebedeckung als beim Sturz am vergangenen Sonntag (06. April).
Gletscher am Nordenskiöldfjellet (Archivbild vom Juli 2009). Die Spalten im oberen Bereich sind teilweise sichtbar (Markierung). In diesem Bereich stürzte am Sonntag ein Mann 25 Meter tief.