(31. Juli – 01. August 2015) – Der Tag begann zwar sonnig, aber bald wurde es ziemlich windig, was an den ziemlich ungeschützten Küsten um den Storfjord wenig hilfreich ist. Wider Erwarten sind wir auf der Edgeøya sogar noch an Land gekommen, konnten die schöne Tundra genießen, das weite Land, eine Walrossherde, die sich in der Nähe einer alten Trapperhütte sonnte, dicht bei einem von Knochen übersähten, alten Walrossfriedhof, wo viele ihrer Vorfahren von Walfängern und Jägern wegen ihrer Stoßzähne, ihres Specks und ihrer Haut geschlachtet wurden. Die Natur holt sich ihre Plätze hier schon zurück, auch wenn es ziemlich lange dauert.
Mehr Walrosse, mehr Wind, mehr Eis – 31.07 + 01.08.2015
In der Annahme, dass die Umrundung Spitzbergens nun nur noch Formsache ist, eine lange Fahrt nach Süden durch den Storfjord und dann ums Südkap, machten wir uns dann auf den Weg mit Kurs aufs Südkap. Aber dieser Treibeisstreifen, der auf der Eiskarte als schmaler Streifen offenen Treibeises zwischen der südlichen Edgeøya und der südlichen Ostküste Spitzbergens angezeigt war, erwies sich als dichtes Packeis. Der heftige Nordwind, der immer noch pustet und das Leben an Bord auch nicht gerade schöner macht, hat das Eis zusammengeschoben. Nun suchen wir schon seit über 12 Stunden eine Lücke in diesem Eisgürtel, und wenn wir nicht bald eine finden, dann steht uns der lange Weg nach Norden bevor, zurück durch den Heleysund und die Hinlopenstraße … kein schöner Gedanke, aber hier hat die Natur das Sagen. Ein Königreich für eine genaue, aktuelle Eiskarte und eine gute Wettervorhersage!
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.