Wie das norwegische meteorologische Institut mitteilt, war der Sommer in Spitzbergen rekordmild. Die Wetterdaten der Station am Flughafen bei Longyearbyen reichen bis in die 1970er Jahre zurück. Die Durchschnittstemperatur im August liegt demnach bei 4,8°C. Der entsprechende Wert für 2015 liegt voraussichtlich bei 6,6-6,8°C (abschließende Daten gibt es erst demnächst).
Eine Temperatur auf diesem Niveau hat es im August im Zeitraum der Messungen in Longyearbyen noch nicht gegeben. Tatsächlich zeigte der August sich mitunter sehr sommerlich vor Ort, mit Temperaturen von bis zu gut 16°C, so dass die Außensitzplätze der Cafés und Restaurants sich großer Beliebtheit erfreuten, und man konnte Einwohner beim Frühstück im Freien beobachten.
Die Temperaturen waren im Einzelfall nur lokale Erscheinungen: während es in Longyearbyen über 16°C warm war, war es am Kapp Lee auf der Edgeøya mit 4-5°C normal frisch. Insgesamt deuten aber auch die Wetterdaten der anderen Stationen (Ny Ålesund, Isfjord Radio, Barentsburg) auf einen sehr milden Sommer hin.
Einwohnern machen die milder werdenden Winter mehr Sorgen als wärmere Sommer. Die Winterkälte entscheidet, ob Fjorde solide zufrieren oder offen bleiben. Auch das deutlich sichtbare Schrumpfen der Gletscher verändert die Landschaft sichtlich.