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Tages-Archiv: 10. Januar 2016 − News & Stories


Jah­res­rück­blick 2015 – Dezem­ber

Und wo ich bei der Anti­gua bin: die ist jetzt in der Werft. In zwei Hälf­ten zer­legt. Dar­an Schuld ist kein Eis­berg und kei­ne Untie­fe, son­dern der Plan, das Schiff ein paar Meter län­ger zu machen. Die Hälf­te der Kabi­nen wird ab 2016 etwas grö­ßer sein. Aber es wird nicht mehr Kabi­nen und nicht mehr Kojen geben, also auch nicht mehr Men­schen an Bord, und das ist uns wich­tig. Ein län­ge­rer Rumpf soll sich unter Segeln sogar bes­ser machen. Wir sind gespannt!

Die gute alte Anti­gua auf dem Boots-OP-Tisch, Dezem­ber 2015. Foto © Sven­ja Hol­lank.

Antigua in the shipyard

Unter­des­sen hat sich über Spitz­ber­gen die Polar­nacht gesenkt. Was ein fried­li­cher ark­ti­scher Win­ter wer­den soll­te, wur­de kurz vor Weih­nach­ten zu einer Kata­stro­phe, als eine Schnee­la­wi­ne auf ein Wohn­ge­biet nie­der­ging und elf Häu­ser zer­stör­te. Zwei Men­schen kamen ums Leben. So endet das Jahr 2015, das so vie­len Men­schen in so vie­len Län­dern Krieg und Ter­ror und den Ver­lust ihrer Hei­mat brach­te, auch auf Spitz­ber­gen trau­rig. Hof­fen wir, dass 2016 eben­so vie­le schö­ne Erleb­nis­se brin­gen wird und weni­ger trau­ri­ge Ereig­nis­se.

Wäh­rend die­ser Zeit der kur­zen Tage wer­den die Tou­ren der Ver­gan­gen­heit auf­ge­ar­bei­tet, mit Rei­se­ta­ge­bü­chern, Vide­os und Foto­ga­le­rien, die ich allen für einen gedank­li­chen Aus­flug in die hohen Brei­ten emp­feh­le. Neue Rei­sen wer­den vor­be­rei­tet, mit der Anti­gua, mit der Arc­ti­ca II, mit der Ópal (2017), mit der Auro­ra. Nach Spitz­ber­gen, Grön­land und Jan May­en. Auch ver­stärkt zu Fuß, Anfang Sep­tem­ber. Dafür wird jetzt gedacht und geplant. Über 160 Ein­trä­ge haben die Spitzbergen.de-Nachrichten und der Rei­se­blog 2015 bekom­men, bei­de sind ab sofort übri­gens zusam­men­ge­legt, so wie es eigent­lich auch von vorn­her­ein geplant war. Auch an Büchern wird gear­bei­tet. Meh­re­re sind in Arbeit, teil­wei­se schon recht fort­ge­schrit­ten. Die jah­re­lan­ge Neu­erschei­nungs­pau­se wird also ein­mal zu Ende gehen, das kann ich ver­spre­chen, wenn ich mich auch nicht auf Ter­mi­ne fest­le­ge. Ich pla­ne kei­ne Flug­hä­fen, son­dern schrei­be Bücher. Dafür bezahlt mich auch nie­mand. Somit muss ich nie­man­dem erst ver­spre­chen, bis wann das ein Buch fer­tig wird, nur um dann zuer­klä­ren, war­um es doch län­ger dau­ert. Sehr prak­tisch.

Allen Lese­rIn­nen wün­sche ich alles Gute fürs neue Jahr! Vie­le schö­ne Rei­sen in hohe Brei­ten und sonst­wo, Glück und Gesund­heit sowie­so! Viel­leicht kreu­zen sich unse­re Wege, unter den Polen oder irgend­wo dazwi­schen. Unter Mit­ter­nachts­son­ne oder Polar­licht.

Eis­bä­ren­quä­le­rei in Russ­land

Vor­sicht, das hier ist kein leich­ter Stoff! Wahr­schein­lich muss ich offi­zi­ell war­nen: Hier geht es um bru­ta­le Vor­gän­ge, die ver­stö­rend wir­ken kön­nen.

Auf der Wran­gel-Insel in der öst­li­chen rus­si­schen Ark­tis ist es zu einem extre­men Fall von Tier­quä­le­rei an einer Eis­bä­rin gekom­men. Arbei­ter auf einer Bau­stel­le hat­ten die Eis­bä­rin, die in Beglei­tung von Nach­wuchs war und die Bau­stel­le regel­mä­ßig besucht hat­te, bereits über län­ge­re Zeit gefüt­tert. Offen­bar aus Lan­ge­wei­le gab einer der Arbei­ter, soweit bekannt ein Koch, bereits im Novem­ber einen star­ken Knall­kör­per zum Fut­ter. Die­ser explo­dier­te im Maul der Eis­bä­rin und ver­letz­te sie schwer. Es han­del­te sich angeb­lich um eine „Knall­gra­na­te“ mit 80 Gramm Schwarz­pul­ver.

Laut Aus­sa­ge des Täters soll es sich um Not­wehr gehan­delt haben. Er habe den Knall­kör­per gewor­fen, um die Eis­bä­rin abzu­len­ken, da eine ande­re Per­son über das Gelän­de ging. Loka­le Medi­en bezeich­nen dies aber als unglaub­wür­dig: Die Eis­bä­rin sei an die Arbei­ter gewöhnt gewe­sen und nie aggres­siv auf­ge­tre­ten, Per­so­nen hät­ten sich schon mehr­fach zusam­men mit dem Tier foto­gra­fiert.

Auf you­tube gibt es ein Video, das zeigt, wie sich die Eis­bä­rin mit star­ken Schmer­zen quält und zudem blu­tet. Über den Zustand der Eis­bä­rin seit­dem gibt es wider­sprüch­li­che Aus­sa­gen: Einer­seits wur­de behaup­tet, dass sie am Leben sei, ande­ren Aus­sa­gen zufol­ge wur­de sie seit­dem nicht mehr gese­hen.

Zunächst schien der Täter mit einer klei­nen Geld­stra­fe davon­zu­kom­men. Mitt­ler­wei­le haben sich aber Poli­tik und Jus­tiz ein­ge­schal­tet: Der Gou­ver­neur von Tschu­kot­ka und der rus­si­sche Umwelt­mi­nis­ter Ser­gej Dons­koj for­der­ten ein Ver­fah­ren, der Gene­ral­staats­an­walt ermit­telt. Die Tötung geschütz­ter Tie­re kann mit bis zu sie­ben Jah­ren Gefäng­nis bestraft wer­den; andern­orts ist von bis zu drei Jah­ren Haft die Rede.

Auf thepetitionsite.com gibt es eine online-Peti­ti­on, mit der die rus­si­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den dazu gebracht wer­den sol­len, kon­se­quent gegen den oder die Täter vor­zu­ge­hen. Hier ist der Link zur Peti­ti­on.

Die Sei­te mit der online-Peti­ti­on ent­hält kein bru­ta­les Bild­ma­te­ri­al. Das besag­te you­tube-Video kann dem Betrach­ter aller­dings wirk­lich den Schlaf rau­ben. Hier ist der Link zum Video, das, wie gesagt, aller­dings wirk­lich grau­sam ist und ver­stö­rend wir­ken kann.

Der Täter war (ist?) ange­stellt bei der Fir­ma Русальянс (Russ­al­li­ans), die im Auf­trag des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums auf der Wran­gel-Insel tätig ist. Offi­zi­ell unter­stützt die­se Fir­ma eine Stif­tung, die sich für den Natur­schutz in der Ark­tis und ein „har­mo­ni­sches Ver­hält­nis zwi­schen Mensch und Tier“ ein­set­zen soll.

Screen­shot aus dem you­tube-Video.

Tierquälerei Eisbär Wrangel-Insel

Quel­le: Stutt­gar­ter Nach­rich­ten

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