Mo
15. Aug
2016
Nun müssen wir langsam Dampf machen, es sind noch viele Meilen bis zur Westküste, bis hinauf zum Isfjord, bis nach Longyearbyen. Die Mohnbukta zieht an uns vorbei, im Winter würde die Fahrt von dort nach Longyearbyen mit Motorschlitten nur wenige Stunden dauern. Die Agardhbukta zieht vorbei, zu Fuß käme man als ausdauernder Wanderer von dort in 4-5 Tagen in die Zivilisation. Etwa die gleiche Zeit bleibt uns noch für eine viel längere Strecke, ganz herunter und ums Südkap herum.
Daher ist meine persönliche Erinnerung an die Tage vor und nach dem Südkap etwas lückenhaft, denn wir fahren zwei Nächte lang durch, um die vielen Meilen zu machen. Zunächst wechseln Heinrich, Kerstin und ich uns nachts am Steuer ab, dann ziehen wir Kerstin von dieser Aufgabe ab, damit sie tagsüber in der Lage ist, einen Landgang zu begleiten. So verpasse ich zwei Landgänge. Ungewohnt für mich und ziemlich merkwürdig, aber so können wir nachts in Bewegung bleiben, was jetzt wichtig ist. Halleluja, wie ging das bis letztes Jahr, ohne einen zweiten Guide im Boot? Ich weiß es nicht mehr.
Aber wir machen Landgänge. In der Isbukta sehen wir zunächst etwas ganz Außergewöhnliches: eine Sattelrobbe auf einem Stück Eis! Ganz nah und klar liegt sie vor uns, die charakteristische Zeichnung deutlich sichtbar. Dann gibt es eine Tour an Land.
Galerie – Storfjord – 15. August 2016
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Das Südkap passieren wir nachts. Ruhige See und ruhiges Wetter erlauben Heinrich eine nautische Meisterleistung, er steuert die Arctica II nördlich der kleinen Inselchen durch die untiefen Gewässer und macht die lange Fahrt so mehrere Stunden kürzer. Das ist angenehm, denn weiter westlich setzt später Dünung ein und lässt die Fahrt unruhiger werden.