Das Extremwetter im Nordatlantik hat die Medien auch international beschäftigt, darunter die FAZ und Spiegel online. Ein starkes Tiefdruckgebiet hat große Mengen milder Luft nach Norden gesaugt und so für Plusgrade in weiten Gebieten im Nordatlantik gesorgt. In Longyearbyen war es vor dem Jahreswechsel mit bis zu fast 9 Grad (ja, plus) mitunter deutlich wärmer als in Mitteleuropa. Dazu kam kräftiger Regen, in Ny Ålesund fielen am Mittwoch und Donnerstag zusammen etwa 50 Millimeter.
Warmlufteinbrüche im Winter sind im maritim geprägten Klima Spitzbergens schon immer vorgekommen, aber das derzeitige Ereignis ist außergewöhnlich stark ausgeprägt.
Die Kombination aus Wärme und Regen lässt den Schnee schmelzen und die Flüsse ansteigen. In Longyearbyen ist eine kleine Brücke („Perleporten“) über das Vannledingsdalen gesperrt. Historisch hat das Vannledningsdalen, auf der Ostseite von Longyearbyen gelegen, unter solchen Bedingungen schon mehrfach gefährliche Schmelzwasserlawinen hervorgebracht, im Juni 1953 wurden mehrere Gebäude beschädigt, darunter das alte Krankenhaus. Drei Menschen starben damals.
Aktuell überfluten mehrere Nebenflüsse im Adventdalen die Straße, die dadurch unpassierbar geworden ist. Es wird dazu aufgerufen, von jedem vermeidbarem Verkehr im Adventdalen abzusehen.
Der Fluss im Bolterdalen ist im Winter normalerweise trockengefallen und gefroren. Jetzt überflutet er nach winterlichem Tauwetter und Regen die Straße im Adventdalen.