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Monats-Archiv: Juli 2016 − Nachrichten


Eis­bä­rin mit Jung­tier am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen: Fall geht nach Trom­sø

Von dem trau­ri­gen Ereig­nis am Aus­t­fj­ord­ne­set, wo im Juni eine Eis­bä­rin und ihr Jun­ges erschos­sen wor­den sind, wur­de auf die­ser Sei­te bereits berich­tet. Ein Trap­per woll­te die Eis­bä­rin mit einem Gum­mi­ge­schoss aus einer Schrot­flin­te aus der Nähe der Hüt­te ver­trei­ben, griff aber ver­se­hent­lich zu einer Patro­ne mit schar­fem Schrot und traf das Tier töd­lich. Die hin­zu­ge­ru­fe­ne Poli­zei erschoss noch am glei­chen Tag das erst­jäh­ri­ge Jung­tier, da es allei­ne in der frei­en Wild­bahn kei­ne Über­le­bens­chan­ce hat­te.

Nun wur­de in Lon­gye­ar­by­en beschlos­sen, dass nicht wie üblich beim Sys­sel­man­nen über das wei­te­re juris­ti­sche Vor­ge­hen ent­schie­den wer­den soll. Statt­des­sen geht der Fall nun an die Staats­an­walt­schaft in Trom­sø. Begrün­det wird die­se Ent­schei­dung einer­seits mit dem gro­ßen öffent­li­chen Inter­es­se an dem Fall und dar­über hin­aus damit, dass der Sys­sel­man­nen Eig­ner der Hüt­te ist, in der die bei­den Trap­per woh­nen. Man will wohl dem Vor­wurf der Befan­gen­heit zuvor­kom­men.

Die Hüt­te am Aus­t­fj­ord­ne­set war als pri­va­te Trap­per­hüt­te gebaut wor­den, befin­det sich aber seit etli­chen Jah­ren im staat­li­chen Besitz. Von allen staat­li­chen Hüt­ten ist dies die ein­zi­ge, die der­zeit an Trap­per ver­ge­ben wird, die sich um die Über­win­te­rung bewer­ben kön­nen. Dies soll der Tra­di­ti­ons­pfle­ge die­nen. Von den Bewer­bern wird ver­langt, dass sie aktiv der Jagd nach­ge­hen, wobei Eis­bä­ren natür­lich streng geschützt sind. Statt­des­sen wird Jagd auf Ren­tie­re, Eis­füch­se, Schnee­hüh­ner und Rob­ben betrie­ben.

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie am Nor­dens­ki­öld­breen (Archiv­bild vom Sep­tem­ber 2012).

Spitzbergen: Eisbärenfamilie

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Eis­bä­rin mit Jung­tier am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen

Am Aus­t­fj­ord­ne­set im Aus­t­fjord (inne­rer Wij­defjord) ist ein klei­ne Eis­bä­ren­fa­mi­lie getö­tet wor­den. Der Vor­fall ereig­ne­te sich bereits am 13. Juni (wäh­rend der lau­fen­den Sai­son wer­den Nach­rich­ten mit­un­ter erst ver­spä­tet gebracht, der Schwer­punkt liegt der­zeit auf dem Rei­se­blog) bei der Trap­per­sta­ti­on am Aus­t­fj­ord­ne­set, wo sich der­zeit zwei Per­so­nen zur Über­win­te­rung auf­hal­ten.

Die Eis­bä­rin war bereits mehr­fach in die Nähe der Sta­ti­on gekom­men, in deren Nähe Eide­r­en­ten brü­ten. Es kommt häu­fig vor, dass Nes­ter von Tun­drabrü­tern wie Eide­r­en­ten von Eis­bä­ren geplün­dert wer­den. Unge­wöhn­lich hin­ge­gen ist, dass eine Eis­bä­rin mit Nach­wuchs die Scheu gegen­über Men­schen ablegt und sogar in nächs­te Nähe einer bewohn­ten Hüt­te kommt.

Einer der bei­den Bewoh­ner hielt sich in der Hüt­te auf, wäh­rend der ande­re vom Dach aus die Bärin mit Warn­schüs­sen ver­trei­ben woll­te. Dabei kam es zu einer fata­len Ver­wechs­lung: In der Absicht, die Bärin mit einem geziel­ten Schuss mit einem Gum­mi­ge­schoss zu ver­trei­ben, lud der Schüt­ze auf dem Dach eine Flin­te mit einem ver­meint­li­chen Gum­mi­ge­schoss, griff dabei aber ver­se­hent­lich zu einer Schrot­pa­tro­ne. Aus einer Ent­fer­nung von 8,5 Metern wirk­te der Schuss töd­lich.

Auf Anra­ten von Fach­bio­lo­gen des nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tu­tes erschoss die hin­zu­ge­ru­fe­ne Poli­zei noch am glei­chen Tag den klei­nen Eis­bä­ren der toten Mut­ter, der zu die­ser Zeit ein gutes hal­bes Jahr alt gewe­sen sein muss. Allei­ne hat­te der klei­ne Eis­bär in die­sem Alter noch kei­ne Über­le­bens­chan­ce.

Wie alle Eis­bä­ren­ab­schüs­se, wird der Vor­fall nun beim Sys­sel­man­nen unter­sucht, um fest­zu­stel­len, ob eine straf­ba­re Hand­lung vor­liegt. Eis­bä­ren sind geschützt, nur in Fäl­len von Not­wehr bleibt der Abschuss straf­frei.

Nach dem Ver­hör in Lon­gye­ar­by­en sind die bei­den Trap­per, zwei Nor­we­ger im Alter von 28 und 29 Jah­ren, die zuvor in Lon­gye­ar­by­en bei UNIS stu­diert und als Gui­des gear­bei­tet hat­ten, wie­der zum Aus­t­fj­ord­ne­set zurück­ge­kehrt.

Die Akte zum Fall vom April, wo eine Grup­pe fin­ni­scher Ski­wan­de­rer einen Eis­bä­ren am Ver­le­gen­hu­ken anschoss, der spä­ter von der Poli­zei getö­tet wur­de, ist mitt­ler­wei­le vom Sys­sel­man­nen geschlos­sen wor­den. Hier lag nach Ansicht der Juris­ten kein straf­ba­res Ver­hal­ten vor.

Foto

Glück­li­che Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie im Kongsfjord. Die Mut­ter nagt an einem toten Wal­ross, ihr Nach­wuchs spielt mit einem Stück Treib­holz. Meis­tens hal­ten Eis­bä­rin­nen mit Nach­wuchs sich von Men­schen fern. Aus­nah­men bestä­ti­gen aber lei­der die­se Regel.

Spitzbergen: Eisbärenfamilie

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten

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