Nach der großen Antarktis-Odyssey ging es direkt nach Longyearbyen. In einem Rutsch vom südlichsten Linienflughafen der Welt zum nördlichsten, vom Beagle-Kanal bis an den Isfjord, für ein paar Wochen winterliche Arktis vor Beginn des nördlichen Sommers. Das Licht zu dieser Zeit ist ja einmalig schön, Anfang April, wenn es zumindest nachts noch „warmes“ Licht gibt. Sonnenuntergänge, die gleich wieder zu Sonnenaufgängen werden. Dämmerung, wo man Nacht erwartet. Wobei „warm“ auf jeden Fall im übertragenen Sinne zu verstehen ist! Herrlich, herrlich …
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Der in Erinnerung bleibende Höhepunkt war aber doch tatsächlich wohl die Tour in die Grubensiedlung Sveagruva. Das war nämlich, wie sich herausstellen sollte, wohl tatsächlich eine recht einmalige Gelegenheit, denn der Bergbau dort war ja aus wirtschaftlichen Gründen im „Ruhebetrieb“, es gab also nur erhaltende Maßnahmen trotz erfolgter Erschließung der ganz neuen Grube im Lunckefjellet im Februar 2014. Seitdem ist die Lunckefjellet-Grube nie im produktiven Betrieb gewesen. Und so hat die Store Norske Spitsbergen Kulkompani beschlossen, die Türen in Svea für Touristen zu öffnen, um wenigstens so zu etwas Kohle zu kommen, wenn schon nix ist mit Kohle. Man konnte sogar die Kohlegrube Svea Nord besuchen.
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Da im Oktober 2017 der Beschluss in Oslo fiel, den Bergbau und damit die gesamte Siedlung Sveagruva aufzugeben, hat sich diese Tür wohl auch gleich wieder geschlossen. Gut, die Gelegenheit genutzt zu haben. 100 Jahre lang war der Bergbau die prägende wirtschaftliche Aktivität auf Spitzbergen, und ein direkter Einblick in eine Kohlegrube ist eine spannende Sache!
Dann ist es aber auch schön, wenn es wieder ans nun endlose Tageslicht geht, in die Schneeweiten des arktischen Lichtwinters, zu unserer geliebten Ostküste, die immer noch zufriert, wo man schöne Eisberge im Fjordeis finden kann …
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Apropos Fjordeis: mit dem Thema machte eine russische Reisegruppe im Tempelfjord Ende April tragische Erfahrungen, als das dünne Eis unter ihren Motorschlitten ein brach. Mehrere Menschen landeten im eiskalten Wasser. Sie wurden unter dramatischen Umständen von norwegischen Rettungskräften an Land geholt. Ein Guide starb später im Krankenhaus.