Es ist herrlich, in einem so gottvergessenen Winkel wie einer Bucht im tiefsten Rijpfjord still vor Anker zu liegen! Kein Lüftchen regte sich. Vielversprechende Aussichten für den nächsten Tag, wo einige von uns eine sehr lange Wanderung im Rijpdalen geplant hatten.
Leider hingen heute früh die Wolken wieder etwas tiefer, und da wir nicht vorhatten, in der Suppe zu marschieren, haben wir die ganz lange Tour doch nicht gemacht, sondern uns auf ein „übliches“ Maß einer fünfstündigen Rundtour beschränkt. Die war dafür umso ergiebiger. Das Rijpdalen ist eine unglaublich schöne Landschaft, äußerst weitläufig, sehr weite Täler mit kräftigen Schmelzwasserflüssen. Unter den Wolken schauten in beiden Richtungen die großen Eiskappen hervor, Austfonna im Osten und Vestfonna im Westen. Wir fanden noch etwas, was wahrscheinlich ein Grab unbekannter Herkunft war, sowie die Stelle, wo Trapper, darunter der später als „Eisbärenkönig“ bekannt gewordene Henry Rudi, in den 1930er Jahren mal überwintert hatten. Im folgenden Jahr hatten sie ihre Hütte abgebaut und das Baumaterial auf der Halvmåneøya zur Verbesserung der dortigen Hütte verwendet, zu sehen war hier im Rijpfjord also nicht mehr viel.
Die Tage gehen schnell dahin, wir müssen zusehen, dass wir langsam mal wieder nach Westen kommen. Daher dampfen wir jetzt Richtung Hinlopenstraße, nicht ohne die Blauwale von gestern noch einmal zu grüßen.