Am 26. Oktober gab es in Longyearbyen den letzten Sonnenaufgang im Jahr 2018, also vor 13 Tagen, um 12.07 Uhr. Um 13.14 Uhr ging sie an jenem Tag unter. Erst gegen Ende Februar wird sie sich in Spitzbergen wieder blicken lassen.
(mehr dazu: Mitternachtssonne-Polarnacht)
Unterwegs mit Hunden in der Polarnacht im Adventdalen.
Heute, am 08. November, schafft die Sonne es zur Mittagszeit bis auf 5 Grad unter den Horizont. Das reicht immerhin für mehrere Stunden sogenannter bürgerlicher Dämmerung, mehr als ausreichend, um sich bei klarem Wetter im Gelände zu orientieren. Die Zeit des „blauen Lichts“, wie das hier genannt wird, blålyset.
Vorsicht, Glatteis!
So macht es viel Freude, draußen unterwegs zu sein. Es ist so völlig anders als ncoh vor ein paar Monaten! Natürlich sind die Touren nicht mehr so weit und so lang wie im Sommer, nun heißt es Adventdalen statt Edgeøya. Was nicht weniger schön ist. Und als Begleiter sind ein paar Hunde natürlich ganz hervorragend!
Blick aufs Helvetiafjellet.
Auch das Fotografieren ändert sich deutlich. Man holt nicht mal eben die Kamera heraus, schraubt am Zoom und macht ein paar schnelle Bilder. Die flexiblen Zoom-Objektive bleiben nun zu Hause in der Kiste, jetzt kommen die sehr lichtstarken Festbrennweiten wieder zu ihrem Recht. 20 mm und 50 mm feste Brennweite, mehr habe ich jetzt gar nicht mehr dabei (hier weitere Infos zum Thema Fotoausrüstung). Dafür das Stativ, das auch regelmäßig zum Einsatz kommt, freihand sind ordentliche Bilder ohne künstliches Licht höchstens um die Mittagszeit noch möglich, und auch das nur eingeschränkt. Und natürlich freut man sich derzeit über einen ordentlichen Vollformat-Sensor 🙂 Pflicht sind nun hingegen Reflexweste o.ä. auf befahrenen Wegen sowie Stirnlampe und Spikes. Warme Klamotten schaden auch nicht.
Die meisten Polarnacht-Bilder sehen heller aus als die Realität, so viel Licht fangen die modernen Objektive und Kameras ein. Die Bilder hier sind da keine Ausnahme. Zur Illustration hier der Direktvergleich, die jeweils dunkle Variante stellt die tatsächlichen Verhältnisse realistisch dar, würde ich sagen.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Ein paar Kilometer über das Adventdalen führen uns zum Operafjellet. Im Sommer hätte uns unterwegs eine recht heftige Flussquerung aufgehalten, nun müssen wir höchstens auf Glatteis aufpassen.
Denkmal für den Flugzeugabsturz am Operafjellet 1996.
Am Operafjellet zerschellte am 29. August 1996 ein russisches Flugzeug mit Bergarbeitern, Angestellten und Angehörigen und natürlich der Besatzung an Bord, die auf dem Weg nach Barentsburg waren. Alle 141 Menschen waren sofort tot. Das war die größte Katastrophe, die sich auf Spitzbergen in Friedenszeiten je ereignet hat. Am Operafjellet steht ein kleines Denkmal für die Toten.
Ende November ist es wieder soweit: Rolf Stange und die Geographische Reisegesellschaft sind mit einer kleinen Vortragsreihe auf Tour. Unter dem Titel „Norwegens arktischer Norden“ wird es beeindruckende und spannende Bilder geben und natürlich live dazu Kommentare und Erzählungen von Rolf. Es geht zu den Lofoten, zur Bäreninsel und natürlich nach Spitzbergen … sind Sie dabei?
Vortrag „Norwegens arktischer Norden“ von und mit Rolf Stange: Spitzbergen-Landschaften, wunderschön und für die meisten unerreichbar.
Nachdem wir in den letzten Jahren in Sachen Vorträge tendenziell eher in Süddeutschland unterwegs waren, sind wir dieses Mal in Potsdam, Braunschweig und Hannover. Die Termine und Veranstaltungsorte:
Donnerstag, 29.11. in Potsdam: Aula des Hannah Arend Gymnasiums (Haeckelstraße 72)
Freitag, 30.11. in Braunschweig: Kulturhaus Brunsviga, Karlstraße 35
Samstag, 01.12. in Hannover: Stadtteilzentrum KroKuS, Thie 6
Beginn ist jeweils 19.30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr.
Vortrag „Norwegens arktischer Norden“ von und mit Rolf Stange: keine Sorge, Tiere gibt es auch 🙂
Veranstalter ist die Geographische Reisegesellschaft, die auch gerne Vorbestellungen entgegennimmt. Ansonsten gibt es natürlich auch die Abendkasse.
Willkommen an Bord! 🙂
Vortrag „Norwegens arktischer Norden“ von und mit Rolf Stange: ich komme, Sie auch?