Schon seit Ende Oktober ist in Spitzbergen Polarnacht, und am vergangenen Sonntag wurde traditionell die Weihnachtszeit eröffnet: Die Kinder haben ihre Weihnachtswunschbriefe am Briefkasten unterhalb der Grube 3 (die „Weihnachtsmanngrube“) bei Nybyen eingeworfen und dann wurde im Zentrum der Weihnachtsbaum angezündet. Oder, genauer gesagt, dessen Beleuchtung wurde angestellt. Natürlich wurde nicht der Baum in Flammen gesetzt.
Der Weihnachtsbaum in Longyearbyen.
Die dunkle Zeit ist traditionell die Zeit für Kultur. So gab es etwa im Rahmen der Kunstpause diverse Veranstaltungen wie Lesungen an besonderen Orten und mehr.
Lesung in der alten Kohleseilbahn in Longyearbyen im Rahmen der Kunstpause:
Elke Morgner liest auf deutsch und norwegisch aus „Schrecken des Eises und der Finsternis“ von Christoph Ransmayr.
Die polnische Station im Hornsund bekam Besuch von einem auffällig aggressiven Eisbären. Dieser ließ sich trotz wiederholter Versuche mit Lärm etc. nicht vertreiben und verletzte schließlich einen Hund so schwer, dass dieser später eingeschläfert werden musste. Die Mannschaft erlebte diesen Bären, angriffslustig und in unmittelbarer Nähe, verständlicherweise als sehr bedrohlich.
Gestern (Donnerstag, 05.12.) ist in Spitzbergen ein Wintersturm durchgezogen, der auch Norwegen tagelang schlechtes Wetter mit viel Wind, Regen und Schnee gebracht hat. In Longyearbyen brachte der Sturm die Häuser zum Wackeln und trieb die Lawinenwarnungen auf höhere Warnstufen. Passiert ist aber nichts.
Nach einer monatelangen Expedition über das Eis des arktischen Ozeans befinden sich die Abenteurer Børge Ousland und Mike Horn nun nördlich von Spitzbergen in der Nähe der Eiskante. Das Segelboot der Expedition, das die beiden nördlich von Russland abgesetzt hat und sie eigentlich auch wieder abholen sollte, scheint nun nicht mehr im Spiel zu sein. Stattdessen ist das Forschungsschiff Lance im Einsatz, und notfalls wäre wohl auch der Rettungshubschrauber in Longyearbyen in Reichweite. Den Abenteurern ist auf jeden Fall viel öffentliche Aufmerksamkeit sicher, nicht zuletzt hat die Svalbardposten schon mehrfach berichtet.
Bei Spitzbergen.de geht es eher ruhig zu. Womit man sich hier so die Zeit vertreibt? Neulich liefen ja meine diesjähigen Vorträge – das war sehr schön, vielen Dank an alle, die gekommen sind! Immer wieder kommt auch die Frage, warum es meine Bücher nicht als eBook gibt. Diese Idee gibt es zumindest mit Blick auf den Reiseführer auch schon länger. Mit all den Technikalitäten, die damit so verbunden sind, habe ich mich auch schon eine ganze Weile beschäftigt. Ganz so einfach ist das eben doch nicht, wenn es ordentlich werden soll. Mit den Details will ich aber hier niemanden nerven. Was allerdings, soweit ich weiß, generell Voraussetzung ist, um eBooks auf den bekannten, großen Plattformen vertreiben zu können, an denen auf diesem Markt auch kein Weg vorbeigeht, ist eine US-Steuernummer. Die kann man theoretisch ganz einfach beantragen. Praktisch bin ich damit gerade zum zweiten Mal gescheitert, trotz Hilfe einer spezialisierten Anwältin. So kriegt man Zeit, Geld und Nerv also auch irgendwie durch …
Die dunkle Zeit ist genau richtig, um auch ein paar weitere Panoramen zu entwickeln. Wer neue Orte in Spitzbergen im 360-Grad-Panoramablick erleben will, kann hier mal reinschauen:
Andréeneset auf der Kvitøya. Der Ort wurde berühmt, als 1930 dort die Reste der Andrée-Expedition gefunden wurden. 2018 ist es mir endlich gelungen, an diesem berühmten Ort ein Panorama zu schießen. So oft kommt man da schließlich nicht vorbei, und wenn, dann hängt da im Zweifel irgendwo ein Eisbär in der Nähe herum …
Der Seligerbreen (neben dem Monacobreen) im Liefdefjord. Neues Land „dank“ schrumpfender Gletscher.
Die Hamburgbukta im Nordwesten. Eine schöne Bucht, die schon den Walfängern als Naturhafen diente, wie man an den Gräbern sieht.
Die Kvedfjordbukta liegt südlich der Hamburgbukta. Ein selten betretenes, aber wunderschönes Flecken Erde an der Westküste.
Die Dunøyane und die Isøyane sind kleine Inselparadiese an der Westküste, nördlich vom Hornsund.
Die Diesetsletta, eine schöne, weitläufige Küstenebene an der Westküste nördlich vom Kongsfjord. Glück mit dem Wetter muss man haben, um an solche Orte zu kommen.
Wer sich für Spitzbergens Geschichte interessiert, sollte auf jeden Fall am Finneset vorbeischauen. Dort, südlich von Barentsburg, standen eine Walfangstation und Spitzbergens erste Radiostation.
Und noch mal historisches, dieses Mal aus der düsteren Abteilung „Zweiter Weltkrieg“: das Flugzeugwrack am Kapp Borthen.
Hat jemand Lust auf eine lange, aber schöne Tour aufs Operafjellet? Solte man sich nicht entgehen lassen! 🙂
Panorama (Screenshot) von der Nordre Isøya, an der Westküste nördlich vom Hornsund. Das echte, drehbare Panorama finden Sie hier.
Ja, und natürlich wird immer an einer neuen Auflage eines Buches gearbeitet und an solchen Dingen.
Bald kommen übrigens neue Longyearbyen-Frühstücksbrettchen und Spitzbergen-Treibholzbilderrahmen in den Spitzbergen.de-Shop! Es ist eine lange Reise aus Spitzbergen für alles, was nicht in den Rucksack passt … die neuen Bilderrahmen sind aktuell noch nicht im Shop zu finden, das wird sich aber bald ändern.
Was macht denn die Bartrobbe in Longyearbyen? 🙂