Den ganzen Sommer über sind im Isfjord regelmäßig Eisbären gesehen worden: Auf der Isfjord-Nordseite, in den Buchten Trygghamna, Ymerbukta und Borebukta, im Billefjord bei Pyramiden, aber auch in der Nähe von Longyearbyen.
Das setzt sich auch weiterhin fort: In den letzten Tagen hat es mehrere Beobachtungen von Eisbären in der Umgebung von Longyearbyen gegeben, wie in der Svalbardposten zu lesen ist, so etwa im Colesdalen und im Bjørndalen westlich von Longyearbyen sowie im Mälardalen auf der Nordseite des Adventdalen, nur wenige Kilometer von Ort und Straße entfernt. Insgesamt handelt es sich mindestens um zwei verschiedene Tiere (die Beobachtungen Colesdalen und Bjørndalen können dasselbe Tier betreffen).
Am Montag (16.9.) musste ein Mann, der sich in einer Hütte am Diabasodden aufhielt, 20 Kilometer nordöstlich von Longyearbyen, aus der Hütte heraus einen Schuss abfeuern, um einen neugierigen Eisbären zu vertreiben. Dies gelang auch, der Mann wurde sicherheitshalber vom Sysselmannen per Hubschrauber abgeholt, um weitere Risiken zu vermeiden.
Man kann nicht oft genug betonen, dass das Eisbärenrisiko auch in Longyearbyens naher Umgebung ernst zu nehmen ist.
Eisbär in Hiorthhamn bei Longyearbyen (Archivbild).
In der wöchentlichen Umfrage hat Svalbardposten aktuell die Frage gestellt, wie man sich zur steigenden Anzahl von Eisbären in der Umgebung von Longyearbyen verhalten sollte. Zur Zeit hatten 790 Personen ihre Meinung abgegeben, was für die wöchentliche Svalbardposten-Umfrage sehr viel ist. Davon haben 500 für „Wir wohnen auf Spitzbergen und müssen uns anpassen“ gestimmt, aber immerhin 241 haben der Wahlmöglichkeit „Es wird Zeit, wieder über Eisbärenjagd zu diskutieren“ gestimmt. Diese Umfragen sind aber nicht repräsentativ, sondern geben nur ein zufälliges Bild wider; mitunter sind die Fragen sowie die vorgegebenen Antworten auch humoristisch geprägt. So mag vielleicht auch die hohe Anzahl derer zu verstehen sein, die eine Aufnahme der Jagd auf Eisbären befürworten.
Eisbären wurden in Spitzbergen bis 1973 intensiv gejagt. Die steigende Anzahl von Eisbären in Spitzbergen in jüngeren Jahren ist zumindest in Teilen eine Folge der regionalen Erholung der Art nach der Zeit, in der Eisbärenjagd professionell und nahezu industriell betrieben wurde.
Der neue Spitzbergen-Kalender 2020 ist da – und zwar erstmalig als Doppelkalender. Wir haben ganz einfach dieses Mal die früher leer gebliebenen Rückseiten genutzt, so dass zusätzlich zu den 12 Spitzbergen-Bildern nun mit 12 Antarktis-Bildern ein voller zweiter Kalender mit dabei ist 🙂
Obwohl es somit jetzt sozusagen zwei vollwertige Kalender gibt, ist der Preis stabil geblieben. Wie gehabt gibt es den Doppelkalender „Spitzbergen & Antarktis 2020“ in zwei verschiedenen Größen: Prominent an der Wand im großzügigen A3-Format oder handlicher in A5.
Malmö im Eis: Während in der Arktis diesen Sommer 35 % weniger Treibeis vorhanden sind als im langjährigen Mittel, das man wohl sowieso bald als historischen Zustand betrachten und neu definieren muss, waren und sind die Eisverhältnisse um Spitzbergen „normal“. Was bedeutet, dass es mehr Eis gibt, als man aus jüngeren Jahren gewöhnt war. Der nördliche und östliche Teil des Nordaustlandes ist im Sommer gar nicht eisfrei geworden, und auch im Osten Spitzbergens gab es durchgehend Treibeis.
Ein dichtes Treibeisfeld hat nun das kleine Passagierschiff „Malmö“ in Schwierigkeiten gebracht. In der südlichen Hinlopenstraße kam das Schiff mit 23 Personen an Bord, darunter 16 Passagiere, in ein Eisfeld und blieb darin stecken. Problematisch und potenziell gefährlich wurde die Lage, als die Strömung das Eis mit dem Schiff in die Nähe untiefer Gewässer bei den Rønnbeckøyane führte. Die Mannschaft informierte die norwegischen Behörden. Der Sysselmannen brachte die 16 Passagiere vorsichtshalber mit dem Hubschrauber nach Longyearbyen in Sicherheit. Da bislang keine unmittelbare Gefahr besteht, blieb die Mannschaft an Bord, um die Malmö nach Möglichkeit so bald wie möglich aus dem Eis zu bringen. Es wird damit gerechnet, dass dies bald möglich sein wird, sobald die Gezeitenströmung die Richtung ändert. Das erfolgt mehrfach täglich und dann bilden sich normalerweise Öffnungen im Treibeis.
Treibeis im arktischen Sommer 2019 – Foto zu Malmö im Eis
Sicherheitshalber ist ein Schiff der norwegischen Küstenwache in der Nähe, um im Notfall eingreifen zu können.