Schon am 5. August hat der russische Bischof Iyakov in Pyramiden ein sieben Meter hohes, hölzernes orthodoxes Kreuz geweiht, das unmittelbar zuvor im Rahmen einer Zeremonie am Hang aufgestellt wurde. Das Kreuz steht nah genug am Hafen, um für Besucher gut sichtbar zu sein.
Bischof Iyakov ist als Unterstützer von Putins Krieg in der Ukraine und seiner geopolitischen Ambitionen bekannt. Speziell in der Arktis hat er vielfach Stützpunkte geweiht, auch militärische, und auch Zeremonien durchgeführt, bei denen Soldaten und Waffen geweiht werden. Bei der Zeremonie in Spitzbergen fielen Formulierungen wie „russisches Pyramiden“, auch Worte wie „heiliges Mutterland“ und „göttliche Segnung heiliger Grenzen“ etc. werden von Iyakov oft verwendet. Das Kreuz ist mit Bändern in Farben dekoriert, die auch viele russische Waffen im Krieg gegen die Ukraine tragen sollen, oft in Form des berüchtigten „Z“-Symbols.
Kleineres russisches Kreuz, das schon länger recht unauffällig bei Pyramiden steht. Das am 5.8. errichtete und geweihte Kreuz ist viel größer und steht oberhalb des Hafens.
Der Vorfall muss in Zusammenhang gesehen werden mit anderen Ereignissen wie der erstmals militaristisch aufgeblasenen Parade am Tag des Sieges am 6. Mai oder der Flottenparade am 30. Juli. Insgesamt scheint Russland die Strategie zu verfolgen, Norwegen und der Welt die historisch-kulturelle Zugehörigkeit mindestens der russischen Siedlungen Spitzbergens zu Russland zu verdeutlichen.
Vom Sysselmester hieß es, die Umweltabteilung werde den Fall verfolgen. Die Errichtung von Bauwerken, auch Denkmälern, ist genehmigungspflichtig; die norwegischen Behörden waren offenbar vorher nicht informiert worden.
Die Welt lag offen vor uns, das Wetter gut, schöne Inseln vor dem Bug. Was kann’s besseres geben?
Landgänge auf kleinen, wilden abgelegenen Inseln finde ich ja immer extrem spannend. Ich bin da auch ganz sicher nicht der einzige. In dem Sinne kamen wir heute voll auf unsere Kosten. Nordre Repøya, Karl XII-Øya, Foynøya. Fantastische Inseln, wilde Arktis. Erstaunlicherweise keine Eisbären, beziehungsweise nur in Form von Einzelteilen. Wo sind die hin? Alle im Eis gerade? Schon komisch, tagelang in dieser Gegend auf dem Nordaustland unterwegs zu sein, ohne einen einzigen Bamse zu sehen.
Den herrlichsten Abend der Arktis hatten wir dann an diesem Tag im östlichsten Orvin Land. Vor Anker in der letzten Bucht, bevor die Küste des Nordaustlands auf weiter Strecke nur noch aus Gletscherfront besteht. Was für ein Licht, was für ein Blick, was für ein Abend!
Galerie – Nordre Repøya, Karl XII-Øya, Orvin Land