Fische erwartet man wohl kaum in Spitzbergens Flüssen, die nur wenige Monate im Jahr überhaupt fließen. Bekannt sind die lachsähnlichen Seesaiblinge, die es in manchen größeren Flüssen gibt, vor allem solchen, die auf kürzeren Strecken größere Lagunen und Seen mit dem Ufer verbinden. Auch die eingewanderten Buckellachse sind in solchen Flüssen und Seen immer häufiger zu sehen.
Fische in Spitzbergens Flüssen: Seesaibling und Buckellachs.
Wenn man eine winterliche Tour durch das Adventdalen nach Osten macht, etwa Richtung Tempelfjord oder Ostküste, passiert man einen kleinen Wasserfall, den Eskerfossen. Ein kleiner Halt an diesem schönen Ort gehört traditionellerweise oft dazu.
Der Wasserfall Eskerfossen im Winter.
Wer aktuell dort vorbeikommt, kann dort etwas sehr Ungewöhnliches sehen: Eingefroren im Eis des winterlich erstarrten Wasserfalls erblickt das Auge des verwunderten Besuchers Fische.
Eskerfossen mit Fischen.
Nicht nur ist der Anblick der Fische im Eis ohnehin sehr ungewöhnlich, sondern es handelt sich um keine der wenigen aus Spitzbergens Süßwassern bekannten Arten.
Handelt es sich um eine neue Art? Eine zugewanderte, oder war hier gar die Evolution ungewöhnlich schnell? Hängt es mit dem Klimawandel zusammen? Die Russen? Außerirdische? ..?
Fisch im Eskerfossen, der besseren Darstellung halber um 90 Grad gedreht.
Des Rätsels Lösung dürfte natürlich deutlich profaner sein: Der bemerkenswerte Fund wurde am 2. April gemacht, und man weiß, welcher Tag davor war.
Die Art wird man vermutlich in Spitzbergen ansonsten nur noch in der Tiefkühltruhe des Svalbardbutikken (Supermarkt) finden 😄
Mit diesem leicht verspäteten Einstieg in den April (dessen eigentlicher Urheber mir nicht bekannt ist) wünsche ich allen einen heiteren weiteren Verlauf des Monats!
Zwölf Kilometer nördlich des Eskerfossen liegt Fredheim.
Dort kann man diesen Blick in den Tempelfjord genießen.