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pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil

Sørkappøya

Natur und Geschichte am Südkap Spitzbergens

Die Sør­kap­pøya: Fas­zi­nie­ren­de Land­schaft und Natur­schutz­ge­biet am Süd­kap

Spitz­ber­gens Süd­kap (Sør­kapp) liegt auf einer klei­nen, vor­ge­la­ger­ten Insel, der Sør­kap­pøya. Unter „Süd­kap“ stellt man sich viel­leicht ein wuch­ti­ges Vor­ge­bir­ge vor, das pro­mi­nent und weit­hin sicht­bar in die stür­mi­sche See ragt, wie das Nord­kap, das Kap Horn oder das Kap der Guten Hoff­nung. Das ist aber nicht so. Immer­hin stimmt „Stür­mi­sche See“ recht häu­fig, aber weder ist das Sør­kapp visu­ell pro­mi­nent noch gar ein wuch­ti­ges Vor­ge­bir­ge. Es ist ein­fach nur weit­läu­fi­ges, fla­ches Land, das von Schif­fen weit­räu­mig umfah­ren wer­den muss. So flach es über Was­ser ist, so untief ist es näm­lich dar­un­ter. Da hält man Abstand. Nur für ganz klei­ne Boo­te und Skip­per mit guten Ner­ven gibt es abkür­zen­de Pas­sa­gen zwi­schen den Insel­chen, die zwi­schen Sør­kap­pøya und Spitz­ber­gen lie­gen, und auch das nur bei gutem Wet­ter und ruhi­ger See.

Gale­rie – Sør­kap­pøya: Land­schaft

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Umso span­nen­der ist es, wenn sich doch ein­mal die Gele­gen­heit ergibt. An Land erwar­tet den sel­te­nen Gast eine Land­schaft, mit der es ist, wie es so oft ist mit klei­nen Inseln in der Ark­tis: Aus der Fer­ne denkt man, es han­de­le sich ein­fach um ödes, nichts­sa­gen­des, fla­ches Land. Aber aus der Nähe gese­hen, zeigt die Natur ihre Schön­heit mit zahl­rei­chen klei­nen Lagu­nen und far­ben­fro­her, teil­wei­se deut­lich vom oft star­ken Wind gepräg­ter Tun­dra und per­fekt ent­wi­ckel­ten Strand­wäl­len als Zeu­gen der nach­eis­zeit­li­chen Land­he­bung. Die Fels­rip­pen, die einem unter Was­ser als Untie­fen begeg­nen, ste­cken vol­ler Struk­tur und vol­ler Fos­si­li­en. Die Land­schaft bie­tet zahl­rei­chen Vögeln im Früh­jahr und Som­mer Rast- und Brut­plät­ze.

Die Chum­leigh: Welt­kriegs­dra­ma am Süd­kap

Im zwei­ten Welt­krieg, Ende 1942, ramm­te der bri­ti­sche Kon­voi-Frach­ter Chum­leigh ein Riff unweit der Sør­kap­pøya und wur­de kurz dar­auf auch noch von fünf deut­schen Flug­zeu­gen bom­bar­diert. Die 58 Besat­zungs­mit­glie­der ver­such­ten, sich mit den drei Ret­tungs­boo­ten in Sicher­heit zu brin­gen, letzt­lich über­leb­ten aber nur neun, die nach 53 Tagen von nor­we­gi­schen Sol­da­ten in der Nähe von Kapp Lin­né im Isfjord gefun­den wur­den.

Auf­grund des vie­len Treib­ei­ses, dass der Ost-Spitz­ber­gen-Strom, der auf nor­we­gisch Sør­kapps­trau­men (Süd­kap-Strom) von Nord­os­ten ums Süd­kap führt, war die­se Gegend frü­her ein wich­ti­ges Revier für nor­we­gi­sche Eis­bä­ren­jä­ger. Aber auch unter die­sen for­der­te die gefähr­li­che Kom­bi­na­ti­on aus Eis und Strö­mung mit­un­ter ihren Tri­but. Eine gefähr­li­che Gegend mit einer fins­te­ren Geschich­te!

Heu­te ste­hen auf einem klei­nen Hügel im Süd­wes­ten der Insel ein Funk­feu­er für den Flug­ver­kehr und dane­ben eine klei­ne Not­hüt­te.

Pan­ora­ma Sør­kap­pøya 1/2

Sel­ten ein­mal ist es so ruhig, dass man gar dar­über nach­den­ken kann, hier ein­mal an Land zu gehen. Ohne­hin sind die Sør­kap­pøya und die noch klei­ne­ren Insel­chen in ihrer Nähe alle Vogel­re­ser­vat: Vom 15. Mai bis zum 15. August muss man 300 Meter Min­dest­ab­stand zu allen Ufern ein­hal­ten. Nur außer­halb die­ser Zeit und bei unge­wöhn­lich ruhi­gem Wet­ter hat man eine Chan­ce. Die Anfahrt vom Schiff zum Ufer ist weit und die Anker­stel­le, wo genau auch immer sie liegt, unge­schützt: Kommt plötz­lich Wind auf oder rollt Dünung ein, hat man schnell ein Pro­blem!

Pan­ora­ma Sør­kap­pøya 2/2

Sør­kap­pøya: Hage­rups hus („HiFix“)

Sval­bards süd­lichs­te Trap­per­hüt­te, abge­se­hen von der Bjørnøya. Sie wur­de 1908 von Pet­ter Trond­sen und sei­nen Kame­ra­den Kris­ti­an Jakobsen, Hed­ley R. Alek­san­der­sen und Sigurd Bal­stad gebaut und zunächst als Haupt­hüt­te ver­wen­det, spä­ter in die­ser Funk­ti­on aber durch eine Hüt­te in der Som­mer­feldt­buk­ta, unweit der Sør­kap­pøya auf Spitz­ber­gen, ersetzt. Nach einer spä­te­ren Über­win­te­rungs­expe­di­ti­on war die Hüt­te auf der Sør­kap­pøya frü­her als Hage­rups hus bekannt; die Hüt­te in der Som­mer­feldt­buk­ta hör­te auf den Namen Trond­sen­hu­set.

Gale­rie – Sør­kap­pøya: Hage­rups hus („HiFix“)

Ein paar Ein­drü­cke von „Hage­rups Haus“, das spä­ter Navi­ga­ti­ons­tech­nik beher­berg­te. In der nahen Umge­bung der Hüt­te wur­de lei­der auch diver­ser Tech­nik-Schrott zurück­ge­las­sen.

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Heu­te ist die Hüt­te eine Rui­ne. Auf der Außen­wand ist mit Holz­lat­ten der Schrift­zug HI-FIX ange­bracht, und lokal ist sie als HI-FIX (HiFix) Hüt­te bekannt. HiFix war ein funk­ba­sier­tes Navi­ga­ti­ons­sys­tem für Küs­ten­ge­wäs­ser, für das loka­le Sta­tio­nen an Land ein­ge­rich­tet wer­den muss­ten. In den 1960er und frü­hen 1970er Jah­ren waren meh­re­re Ölge­sell­schaf­ten mit der Suche nach Öl und Gas auf Sval­bard beschäf­tigt und die Gewäs­ser wur­den fort­lau­fend wei­ter ver­mes­sen. Es liegt nahe, dass eine der dabei betei­lig­ten Grup­pen in den nau­tisch sehr schwie­ri­gen Küs­ten­ge­wäs­sern am Süd­kap damals, lan­ge vor GPS, eine HiFix-Anla­ge in der Hüt­te auf der Sør­kap­pøya betrie­ben hat. In der Hüt­te kann man, in Bret­ter geschnitzt, etwa die Jah­res­zah­len 1966 und 1968 erken­nen.

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Letzte Änderung: 06. Januar 2021 · Copyright: Rolf Stange
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