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Eiderente (Somateria Mollissima)

Common eider (E) - Ærfugl (N) - Eider eend (NL) - Eider á duvet (F)

An ihrer Grö­ße, dem schwar­zen Bauch und wei­ßem Rücken der Männ­chen erkennt man eine Eide­r­en­te in der Regel pro­blem­los. Frü­her wur­den die her­vor­ra­gend iso­lie­ren­den Dau­nen von den Nes­tern der Eide­r­en­ten abge­sam­melt und in Klei­dung oder Decken ver­ar­bei­tet.

Eiderentenfamilie

Eide­r­en­ten­fa­mi­lie. Links das Männ­chen mit kon­trast­rei­chem Gefie­der,
rechts drei Weib­chen und ein Küken.

Beschrei­bung: Gro­ße Tauch­ente, in Sval­bard man­gels ande­rer Enten­ar­ten kaum ver­wech­sel­bar. Aus­nah­me ist die in Sval­bard sel­te­ne Prachtei­de­r­en­te, von denen sich gele­gent­lich ein Paar in einer grö­ße­ren Ansamm­lung von Eide­r­en­ten ver­steckt. Vor allem die Weib­chen sind nur schwer aus­ein­an­der­zu­hal­ten; dia­gnos­tisch sind hier die Pro­por­tio­nen der Details von Kopf und Schna­bel. Län­ge 58 cm, Gewicht 1,2-2,8 kg. Weib­chen und Männ­chen unter­schei­den sich merk­bar von­ein­an­der: Das Männ­chen hat ein auf­fäl­li­ges, kon­trast­rei­ches Gefie­der, wäh­rend das Weib­chen ein dun­kel­brau­nes Tarn­kleid hat.

Verbreitung/Zugverhalten: Rund um die Ark­tis und in der Sub­ark­tis weit ver­brei­tet. Eide­r­en­ten ver­brin­gen den Win­ter über­wie­gend in den Brut­ge­bie­ten, nur die nörd­lichs­ten Popu­la­tio­nen wei­chen nach Süden aus. Eide­r­en­ten aus Sval­bard über­win­tern ver­mut­lich über­wie­gend in Nord­nor­we­gen und Island.

In Sval­bard ist die Eide­r­en­te weit ver­brei­tet, vor allem an der West- und Nord­küs­te sowie im Süd­os­ten. Sie brü­tet bevor­zugt in dich­ten Kolo­nien auf klei­nen Inseln, die für Eis­füch­se unzu­gäng­lich sind. In jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit sind vie­le Inseln, auf denen Eide­r­en­ten frü­her in gro­ßer Zahl erfolg­reich gebrü­tet haben, häu­fig von Eis­bä­ren geplün­dert wor­den.

Bio­lo­gi­sches: Die Paar­bin­dung erfolgt bereits im Herbst und oft blei­ben die Paa­re für meh­re­re Jah­re zusam­men, aller­dings nicht auf Lebens­zeit. Die Brut­zeit beginnt, sobald die Brut­plät­ze, fla­che Tun­dra meist auf klei­nen Inseln, schnee­frei wer­den (Ende Mai-Mit­te Juni). Das Weib­chen baut das Nest, eine fla­che Mul­de in der Tun­dra, die mit Pflan­zen­stück­chen sowie gut iso­lie­ren­den Eider­dau­nen aus­ge­legt wird. Meist besteht das Gele­ge aus vier bis sechs Eiern, gele­gent­lich mehr. Es kommt auch vor, dass sich zwei Weib­chen ein Nest tei­len. Aus­schließ­lich das getarn­te Weib­chen brü­tet für 24-26 Tage und lebt in die­ser Zeit von ihren Fett­re­ser­ven, sie geht unter­des­sen nicht auf Nah­rungs­su­che. Das Männ­chen bleibt zunächst in der Nähe, bil­det dann aber zusam­men mit ande­ren Männ­chen Grup­pen an der Küs­te zur Mau­ser. Sobald das Küken geschlüpft ist, geht es zusam­men mit der Mut­ter aufs Was­ser und bleibt dort, in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Küs­te, bis zum Spät­som­mer oder Herbst.

Sons­ti­ges: Die Popu­la­ti­on in Sval­bard wird auf 13 500 bis 27 500 Brut­paa­re geschätzt, dazu kom­men eine grö­ße­re Anzahl nicht-brü­ten­der Vögel und Jung­vö­gel. Im frü­hen zwan­zigs­ten Jahr­hun­dert haben Trap­per die Eider­dau­nen von den Nes­tern gesam­melt (was heu­te immer noch in »Eider­far­men« in Island sowie in gerin­gem Umfang in Sval­bard gemacht wird. Wenn man es rich­tig macht, hat es für die Enten kei­ne schäd­li­chen Fol­gen). 1963 und 1973 wur­den ver­schie­de­ne Schutz­maß­nah­men für Eide­r­en­ten eta­bliert, die wich­tigs­ten Brut­plät­ze sind nun als Vogel­re­ser­va­te geschützt und somit wäh­rend der Brut­sai­son von mensch­li­chen Besu­chern abge­schirmt. Ein gro­ßer Teil der Eier und Küken fällt Eis­mö­wen und Eis­füch­sen zum Opfer. Eis­bä­ren, die im Som­mer in Brut­ge­bie­ten »gestran­det« sind, also ver­passt haben, dem sich zurück­zie­hen­den Treib­eis nach Nor­den und Osten zu fol­gen, leben für eini­ge Wochen aus­schließ­lich von Rühr­ei, so dass die Brut­sai­son der Eide­r­en­ten an sol­chen Stel­len kom­plett erfolg­los sein wird.

Wie auch bei ande­ren Vögeln, muss man wäh­rend der Brut­sai­son vor­sich­tig sein und Stö­run­gen der brü­ten­den Weib­chen ver­mei­den (was auf­grund der guten Tar­nung lei­der schwer ist), damit die Eier nicht zum Früh­stück für Eis­mö­we oder Fuchs wer­den.

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Letzte Änderung: 18. November 2017 · Copyright: Rolf Stange
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