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Monats-Archiv: Mai 2008 − Nachrichten


Per­ma­frost auf dem Mars

Die Nach­richt von der erfolg­rei­chen Lan­dung der NASA-Raum­son­de »Phoe­nix« auf dem Mars am 25. Mai 2008 ging durch die all­ge­mei­nen Medi­en. Mitt­ler­wei­le gibt es Bil­der von der Mars-Ober­flä­che, die Boden­struk­tu­ren zei­gen, wel­che in der uns bekann­ten Ark­tis weit ver­brei­tet sind. Bei den Stein­rin­gen, wel­che die NASA-Bil­der zei­gen, han­delt es sich ent­ge­gen der weit ver­brei­te­ten Ansicht nicht um Per­ma­frost­struk­tu­ren: zu ihrer Bil­dung ist häu­fi­ges und tief­grei­fen­des Gefrie­ren not­wen­dig, aber kein Per­ma­frost. Weit­aus wich­ti­ger ist aber, dass es ohne Was­ser bzw. Eis nicht geht, und das macht die­se Bil­der vom Mars so inter­es­sant. Hier geht’s zu den NASA-Bil­dern.

Stein­rin­ge in Spitz­ber­gen (Wood­fjord).

Quel­len: NASA

Van Mijenfjord/Sveagruva/Lunckefjellet

Der Van Mijenfjord ist der Zugang zur Berg­bau­sied­lung in Sveagru­va und weckt daher immer wie­der ein­mal Auf­merk­sam­keit. Der Ein­gang zum Fjord ist durch die lan­ge, schma­le Insel Akseløya weit­ge­hend abge­sperrt, was die loka­le Eis­bil­dung deut­lich begüns­tigt. Nor­we­gens stärks­ter Eis­bre­cher, das Küs­ten­wa­chen­schiff KV »Sval­bard«, muss­te 10-12 Kilo­me­ter vor Sveagru­va umdre­hen, da das Fjord­eis zu hart war und da eine von vier Haupt­ma­schi­nen nicht funk­tio­nier­te. Waren und Aus­rüs­tung für Sveagru­va, die ein nach­fol­gen­des Fracht­schiff gela­den hat­te, wer­den nun per Flug­zeug und über Land mit Bull­do­zern nach Svea gebracht.

Der Schiffs­ver­kehr hat somit über den grö­ße­ren Teil des Van Mijenfjord eine Fahr­rin­ne im Eis gebro­chen. Auf­grund sei­ner Geo­gra­phie (Absper­rung durch die Insel) ist er der ein­zi­ge Fjord an der West­küs­te Spitz­ber­gens, in dem ange­sichts der deut­li­chen Erwär­mung der Regi­on län­ger­fris­tig noch mit nen­nens­wer­ter Bil­dung des öko­lo­gisch wich­ti­gen Fjord­ei­ses zu rech­nen ist: auf Fjord­eis brin­gen z.B. Rin­gel­rob­ben ihren Nach­wuchs zur Welt, es dient Eis­bä­ren als Jagd­re­vier und­so­wei­ter.

Daher steht der regel­mä­ßi­ge Eis­bre­cher­ein­satz im Van Mijenfjord bei Umwelt­schüt­zern in der Kri­tik. Dies ist einer der Grün­de, war­um die Plä­ne einer neu­en Koh­le­mi­ne am Lun­ckef­jel­let nörd­lich von Sveagru­va von vie­len abge­lehnt wer­den. Dar­über hin­aus wer­den Kli­ma­schutz­aspek­te und in die­sem Zusam­men­hang ste­hen­de poli­ti­sche Signa­le gegen neue Gru­ben ange­führt. Die Berg­bau­ge­sell­schaft SNSK (Store Nor­ske Spits­ber­gen Kull­kom­pa­ni) weist hin­ge­gen dar­auf hin, dass ihre Koh­le beson­ders umwelt­freund­lich sei, u.a. wegen ihres gerin­gen Methan­ge­hal­tes: Methan ist ein deut­lich aggres­si­ve­res Treib­haus­gas als Koh­len­di­oxid. Beim Abbau einer Ton­ne Svea-Koh­le wer­den 0,9 m3 Methan frei­ge­setzt im Ver­gleich zum welt­wei­ten Durch­schnitt von 20-40 m3, schreibt die SNSK auf ihrer Webei­te.

Ein wei­te­rer Streit­punkt ist die Lage der geplan­ten Anla­gen in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Nor­dens­ki­öld Land Natio­nal­park (ein­zel­ne Anla­gen lie­gen sogar inner­halb der Gren­zen). Für die Schutz­ge­bie­te gel­ten sehr stren­ge Bestim­mun­gen.

Die SNSK plant den Beginn des Abbaus am Lun­ckef­jel­let für 2013. Bis dahin ist noch eine Rei­he von Hür­den im Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren zu neh­men.

Fjord­eis im Van Mijenfjord im April.

Quel­len: Sval­bard­pos­ten, Sys­sel­man­nen, Store Nor­ske Spits­ber­gen Kull­kom­pa­ni

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