Anlässlich seines baldigen, turnusgemäßen Abtretens hat Sysselmannen Per Sefland die zuständigen norwegischen Regierungsbehörden an zu geringe Bereitschaftskapazitäten im Falle größerer Unglücke erinnert. Primär droht durch größere Schiffsunglücke Gefahr, konkret durch Austreten von Schweröl oder durch Verlust an Menschenleben. Konkret geht es im Wesentlichen um Kohlefrachter und größere Kreuzfahrtschiffe, die mitunter bis zu über 2000 Passagiere sowie mehr als 1000 Besatzungsmitglieder an Bord haben. Im Falle eines Unglücks mit einem solchen Schiff wären die Seerettungs- und Ölschutzkapazitäten um Größenordnungen zu gering. 27 von 29 großen Kreuzfahrtschiffen, die Spitzbergen dieses Jahr besucht haben, verwenden Schweröl.
Bislang ist Schweröl in den Naturreservaten im Osten der Inselgruppe verboten, ein entsprechendes Verbot für die Nationalparks an der Westküste wird diskutiert. Angesichts der Ölkatastrophe durch die »Full City« an der norwegischen Küste schlägt Sefland darüber hinaus ein flächendeckendes Verbot für Schweröl in ganz Svalbard vor.
Potentiell ausgenommen werden könnten die gut vermessenen Fahrtrouten zu den Siedlungen sowie in den Magdalenefjord.
Die Costa Magica mit 3400 Passagieren am 03. August 2009 in Longyearbyen ist bislang das größte Kreuzfahrtschiff, das Spitzbergen besucht hat. Ziele großer Kreuzfahrtschiffe sind üblicherweise Longyearbyen, Ny Ålesund und der Magdalenefjord.
Hinweise auf mögliche Goldvorkommen im St. Jonsfjord, an der Westküste Spitzbergens nördlich des Isfjord, gibt es bereits seit den 1980er Jahren. Im August hat die SNSK (Store Norske Spitsbergen Kullkompani, Betreiber aller norwegischen Bergbauanlagen auf Spitzbergen) zwei Wochen lang Untersuchungen durchgeführt; vorläufige Ergebnisse sollen zumindest weitere, genauere Untersuchungen rechtfertigen.
Der St. Jonsfjord ist nicht Teil eines Nationalparks oder Naturreservates, so dass Bergbau in diesem Gebiet nicht ausgeschlossen ist.
Der St. Jonsfjord an der Westküste Spitzbergens.