Zwei junge Norweger waren unterwegs, um im Paddelboot Spitzbergen zu umrunden. Ihre Pläne erfuhren eine abrupte Änderung, als sie im Norden von Nordaustland im Zelt von einem Bären überrascht wurden. Die Warnschüsse des Stolperdrahtes, der das Lager umgab wurden nicht ausgelöst, als der Bär zum Zelt marschierte und einen der beiden Kameraden aus dem Schlafsack holte und mit ihm davon zog. Der zweite Paddler besaß die Geistesgegenwart gleich nach dem unsanften Erwachen mit seinem Gewehr dem Bär hinterherzulaufen und im richtigen Moment zur Strecke zu bringen. Beide jungen Männer wurden vom Rettungshubschrauber des Sysselmanns abgeholt. Die Verletzungen des Bärenopfers waren zum Glück nicht lebensbedrohend und der Paddler wurde sogleich im Krankenhaus von Longyearbyen chirurgisch behandelt.
Warum der Sicherheitszaum um das Lager nicht funktionierte wie er sollte, als der Bär durch den Stolperdraht lief, konnte die Polizei bisher nicht herausfinden. Fest steht, daß trotz gezogener Sicherheitssplinte zwei der Signalschüsse nicht losgingen. Noch wenige Tage zuvor hatte der bloße Wind die Anlage ausgelöst.
Im Sommer, wenn sich das Meereis gen Norden zurückzieht, wandert die Hauptnahrung der Bären, die Ringelrobbe, mit. An Land gebliebene Bären ernähren sich von Kadavern (links), Vogeleiern und anderen freßbaren Dingen. Auch Menschen stehen potentiell auf dem Speiseplan, wenn nichts besseres zu finden und der Hunger groß ist. Wanderer auf Spitzbergen, die im Zelt übernachten schützen daher ihr Lager mit einem Stolperdraht (rechts), sofern sie keine Hundemeute dabei haben.