Wer die Vogelwelt Spitzbergens einmal erlebt hat, wird die beeindruckenden Dickschnabellummenkolonien in unvergesslicher Erinnerung behalten, wo mitunter viele zehntausende der schwarzweißen Lummen auf engstem Raum brüten. Der schon seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Individuenzahlen hat nun dazu geführt, dass die Dickschnabellumme auf der norwegischen Roten Liste steht, die Spitzbergen mit einbezieht. Auf dem Festland muss Norwegen schon eine Weile mit ansehen, wie eine Seevogelkolonie nach der anderen nahezu verschwindet. So schlimm ist es auf Spitzbergen (noch?) nicht, aber ein deutliches Warnsignal ist die neue Einstufung allemal. Die Gründe sind nicht im Detail bekannt, haben aber wahrscheinlich mit einer Veränderung der Nahrungsgrundlage zu tun. Diese kann wiederum an Auswirkungen des Klimawandels oder Überfischung geknüpft sein.
Mehrere weitere Spitzbergen-Arten, vor allem Pflanzen wie Gräser, sind ebenfalls neu auf der Liste aufgetaucht, was nicht unbedingt bedeuten muss, dass diese Arten jeweils schlechter dastehen als früher: Grund für die Rot-Listung kann auch sein, dass nun neue Informationen über die Beschränkung einer Art auf wenige Standorte vorliegen, was automatisch ein höheres Gefährdungspotential mit sich bringt.
Andere Arten konnten von der Liste gestrichen werden, was ebenfalls mitunter an verbesserter Information liegt.
Im neugebauten Kulturhaus im Zentrum von Longyearbyen haben die ersten Veranstaltungen stattgefunden. Offiziell wird am 02. Dezember eröffnet, auch wenn hinter den Kulissen noch Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem nicht unumstrittenen Projekt laufen.
Longyearbyen hat ein erstaunlich reichhaltiges kulturelles Leben, insbesondere in der nun einsetzenden Polarnacht: Blues- und Jazzfestival, Kunst»pause«,…
Seit 2006 sind viele Fjorde an der Westküste Spitzbergens, die unter Golfstromeinfluss steht, im Winter kaum noch zugefroren. Wissenschaftler vermuten nun, dass der kommende Winter wieder mehr Fjordeis bringen könnte, so wie man es aus der Vergangenheit auch kannte. Grund für diese Annahme ist zunächst die Beobachtung von Wassertemperaturen unter null Grad bereits im September (Gefrierpunkt von Salzwasser: um minus 1,8°C). Dies könnte ausgerechnet mit dem Mangel an Eis in den letzten Wintern zusammenhängen: Gefriert das Wasser, reichert sich das verbleibende Salz im Wasser unter dem Eis an. Das Wasser wird dadurch dichter (schwerer), fließt somit aus den Fjorden in die Tiefsee und wird wiederum durch wärmeres Atlantikwasser ersetzt. Da dieser Prozess nun weitgehend ausfiel, konnten die Wassermassen verstärkt in den Fjorden verbleiben und sich dort stationär abkühlen.
Die Wissenschaftler legen Wert darauf, dass von solchen regionalen Effekten kein Rückschluss auf die globale Klimaentwicklung gezogen werden kann. Zudem steht die Annahme, dass ein Winter mit viel Fjordeis bevorsteht, natürlich noch unter diversen Vorbehalten…