Die norwegische Behörde für Fischerei (Fiskeridirektoratet) hat ein Gebiet innerhalb der Hinlopenrenna für die Krabbenfischerei mit Schleppnetzen geöffnet. Zur Hinlopenrenna gehören auch Tiefwassergebiete nördlich und südlich der eigentlichen Hinlopenstraße. Das Gebiet ist bislang vor Fischerei weitgehend geschützt, von Tiefen über 200 Metern abgesehen.
Weitere Hintergründe sind der Pressemeldung des Fiskeridirektorat nicht zu entnehmen.
Ab Sommer 2012 soll in Spitzbergen schrittweise Lotsenpflicht eingeführt werden. Bereits ab 2012 müssen die Kohlefrachter nach Sveagruva voraussichtlich einen Lotsen mitführen. Ab 2014 soll dies für alle Schiffe gelten, die länger als 70 Meter sind. Für Passagierschiffe gilt die Regelung bereits ab einer Länge von 24 Metern. Ausgenommen werden sollen nur Teile von Isfjord und Bellsund.
Kapitäne, die über ausreichende Kenntnisse und Erfahrung verfügen, können sich nach einer Prüfung von der Lotsenpflicht freistellen lassen („fairway certificate“). Ob dies praktikabel ist, wird sich erst noch zeigen müssen, etwa ob die Prüfung auch auf englisch möglich ist und ob die damit verbundenen verschiedenen Kosten und Gebühren tragbar sein werden. Zudem wird nach vorliegenden Informationen gefordert, dass ein zertifizierter Kapitän oder Navigationsoffizier ständig auf der Brücke anwesend sein muss, solange das Schiff sich bewegt. Das ist für viele Schiffe wohl kaum praktikabel. Zur nautischen Sicherheit würde die Zertifikatforderung nichts beitragen, da die meisten Passagen nautisch einfach und von allen Navigationsoffizieren (Steuerleuten) problemlos beherrschbar sind. Nur auf kürzeren, schwierigeren Strecken, während besonderer Manöver (Anker setzen etc.) oder während besonders schwieriger Verhältnisse (etwa wegen Eis) übernimmt üblicherweise der Kapitän auf der Brücke.
Kleinere Schiffe zwischen 24 und 100 Metern Länge, sogenannte Expeditionskreuzfahrtschiffe, können bei Ausfall ihres Kapitäns oder Impraktibilität der fairway-certificate Regelung durch die Lotsenpflicht unmittelbar vom Aus bedroht sein: beispielsweise können die Kosten für eine 10-tägige Fahrt im 6-stelligen Bereich (in Euro) liegen. Somit würden Fahrten unter wirtschaftlichen Aspekten unmittelbar unmöglich werden.
Große Teile der Gewässer um Spitzbergen sind tief und ausreichend gut vermessen, dass die Navigation dort kein großes Problem mehr darstellt. Woher das zuständige Kystverket Lotsen nehmen will, die in den übrigen Bereichen mehr Kompetenz vorweisen können als die Kapitäne, ist bislang offen. Das endgültige Gesetz soll am 01. Juli 2012 in Kraft treten.
Spitzbergen wird von Schiffen aller möglichen Größen besucht. Im Bild der Hafen von Ny Ålesund.