In der aktuellen CITES-Konferenz in Bangkok scheiterte der jüngste Versuch, Eisbären weltweit konsequent vor Jagd zu schützen. Nach wie vor ist in mehreren Ländern wie Kanada und Grönland eine limitierte Jagd möglich, darunter auch die umstrittene Trophäenjagd durch reiche Jagdtouristen. Umweltverbände kritisieren dies heftig. In Bangkok brachte unter anderem Dänemark, das Grönland international vertritt, Bedenken gegen ein absolutes Jagdverbot vor. Letztlich schafften die EU-Länder es nicht, sich auf eine gemeinsame Position zu einigen. Prinzipiell sind die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten jeweils für sich stimmberechtigt, aber es gilt die Vereinbarung der EU-Länder, entweder übereinstimmend oder gar nicht zu votieren. Dadurch kam die erhoffte Mehrheit für ein Jagdverbot auf CITES-Ebene nicht zustande.
CITES ist übersetzt das „Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen“, die sogenannte Washingtoner Artenschutzkonvention.
Zwar ist der Klimawandel die stärkste globale Bedrohung für Eisbären, aber regional stehen die Populationen teilweise unter einem erheblichen zusätzlichen Jagddruck. Im „besten“ Fall fehlen die Datengrundlagen, um die Tragfähigkeit einer regionalen Jagd zu beurteilen.
Im norwegisch verwalteten Spitzbergen sind und bleiben Eisbären vollständig vor Jagd geschützt. Nur in Fällen von akuter Notwehr bleibt der Abschuss straffrei. Allerdings wird der häufige und wenig tierschonende Einsatz von Hubschraubern und Motorschlitten bei der Eisbärenforschung mittlerweile verstärkt kritisiert (siehe etwa Oktober-Nachrichten).