Am 17. Juni kenterte in der Fjortende Julibukta im Krossfjord ein Zodiac. Das Boot war eines von neun, die zu dem kleinen Kreuzfahrtschiff Sea Spirit gehörten. Beim Kentern nahe am Ufer fielen alle 13 Insassen ins Wasser. Alle gelangten ans Ufer, eine Frau verlor jedoch das Bewusstsein und starb vor dem Eintreffen des Rettungshubschraubers. (Siehe auch Spitzbergen.de-Nachrichten vom Juni 2013).
Betreiber der Sea Spirit ist die amerikanische Gesellschaft Quark Expeditions.
Ein auf youtube veröffentlichtes Video zeigt Scenen, die kurz nach dem Kentern aufgenommen wurden. Darin erscheint das Wetter ruhig. Dies stützt die Vermutung, dass die Welle auf eine Kalbung des Gletschers in der Bucht zurückgeht. Dass die beim Kalben immer entstehende, sich ufernah und auf flachem Wasser gefährlich brechende Welle tatsächlich „unvorhersehbar“ ist, ist bestenfalls zweifelhaft; tatsächlich wird vor genau diesen Wellen immer wieder gewarnt. Daraus ohne weitere Detailkenntnis des Vorfalls jedoch einen Mangel an Erfahrung oder gar eine Verantwortung des Fahrers abzuleiten, wäre jedoch spekulativ.
Nach Untersuchung des Vorfalls im Krossfjord durch den Staatsanwalt in Tromsø auf strafrechtlich relevantes Verhalten von Reederei, Kapitän, Reiseveranstalter und Fahrer des Bootes wurde die Akte jetzt vom Sysselmannen geschlossen: potenziell strafwürdiges Verhalten wurde nicht festgestellt. Ob die Angehörigen der verunglückten Frau, die zwischen 60 und 70 Jahren alt war und aus den USA stammte, ihrerseits weitere juristische Schritte einleiten, ist unbekannt.
Die Sea Spirit im Hornsund, wenige Wochen nach dem Unfall in der Fjortende Julibukta.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.