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Tages-Archiv: 13. März 2014 − News & Stories


Ölpest in Polar­ge­bie­ten: ist und bleibt kata­stro­phal

Fast 25 Jah­re ist es her, dass die Exxon Val­dez vor Alas­ka auf­ge­lau­fen ist. Am 24. März 1989 erlang­te der Öltan­ker trau­ri­ge Berühmt­heit, als er wegen Navi­ga­ti­ons­feh­lern auf Fel­sen lief und etwa 37.000 Ton­nen Roh­öl sich über 2.000 Kilo­me­tern Küs­ten­li­nie ver­teil­ten. Wesent­lich zum Unfall bei­getra­gen haben ein alko­hol­kran­ker Kapi­tän und ein über­for­der­ter drit­ter Offi­zier auf der Brü­cke. Die Fol­ge war und ist eine öko­lo­gi­sche und wirt­schaft­li­che Kata­stro­phe für die gan­ze Regi­on.

25 Jahr lang hat man somit nun Gele­gen­heit gehabt, die Fol­gen einer Ölpest in kal­ten (aber nicht hoch­ark­ti­schen) Gewäs­sern zu stu­die­ren. Die Ergeb­nis­se sind ernüch­ternd:

  • Ein „cle­a­nup“ einer Ölpest mit Roh- oder Schwer­öl ist prak­tisch unmög­lich. Trotz Ein­satz gewal­ti­ger Res­sour­cen (ca. 2 Mil­li­ar­den US-$) durch Exxon wur­den gera­de ein­mal 7 % des öko­lo­gi­schen Scha­dens beho­ben. Bei der Deep­wa­ter Hori­zon Kata­stro­phe im Golf von Mexi­ko sind es trotz auf­ge­brach­ter Mit­tel von 20 Mil­li­ar­den US-$ durch BP gera­de ein­mal 3 % Mee­res­ober­flä­che und Küs­ten, die „gerei­nigt“ wur­den, wobei erheb­li­che Schä­den durch Che­mi­ka­li­en ange­rich­tet wur­den. Fazit: Es ist unmög­lich, die Schä­den einer Ölpest durch Roh- oder Schwer­öl im Nach­hin­ein zu besei­ti­gen.
  • Die ange­rich­te­ten Schä­den sind lang­fris­tig oder sogar per­ma­nent. In Alas­ka wur­den 32 Habitate/Populationen beob­ach­tet, die von der Exxon Val­dez Kata­stro­phe betrof­fen waren. Davon gel­ten nur 13 als teil­wei­se oder ganz wie­der her­ge­stellt. Tau­sen­de Ton­nen Roh­öl sind wei­ter­hin im Sedi­ment gespei­chert und ver­gif­ten lang­fris­tig ihre Umge­bung.
  • Öko­lo­gi­sche Schä­den kön­nen nicht vom Men­schen, son­dern nur von der Natur selbst „repa­riert“ wer­den – wenn man sie lässt. Damit dies mög­lich ist, müs­sen Küs­ten und Gewäs­ser mög­lichst öko­lo­gisch intakt sein.
  • Die Risi­ken, also der Umfang von Schä­den einer Ölpest und ihre Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit, wer­den durch Behör­den und Indus­trie regel­mä­ßig unter­schätzt oder her­un­ter­ge­spielt.
  • Die ein­zig sinn­vol­le Stra­te­gie ist Vor­beu­gung. Aktu­ell neigt die Indus­trie aller­dings zu Vor­sichts­maß­nah­men mit dem bes­ten Kos­ten-Nut­zen-Ver­hält­nis, nicht aber zu den best­mög­li­chen Vor­sichts­maß­nah­men, die tech­nisch ver­füg­bar wären.
  • In kal­ten Regio­nen steigt der Grad, in dem die Pro­ble­me unbe­herrsch­bar sind. Ist eine Ölpest bereits in war­men Gegen­den unkon­trol­lier­bar, so ist ihre Ein­gren­zung in Eis­re­gio­nen der Hoch­ark­tis jen­seits jeg­li­cher Rea­li­tät.

Dies sind eini­ge der Kern­the­sen, zu denen Pro­fes­sor Richard Stei­ner in einem Bei­trag in der Huf­fing­ton Post kommt. Lang­fris­tig bie­tet laut Stei­ner nur der Ver­zicht auf För­de­rung und Trans­port von Öl Schutz vor mas­si­ven Ölun­fäl­len. Die­se For­de­rung wur­de bereits nach der Kata­stro­phe der Exxon Val­dez im März 1989 laut, von der Umset­zung ist man, glo­bal gese­hen, aber wei­ter ent­fernt als je zuvor.

Mini-Ölpest bei einer Ant­ark­tis-Sta­ti­on bei einem undich­ten Die­sel­tank.

Ölpest, Antarktis

Quel­le: Huf­fing­ton Post

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