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Tages-Archiv: 9. April 2014 − News & Stories


Ost Sval­bard Natur­re­ser­va­te: neue Vor­schrif­ten ab 01. Mai 2014

Der kon­tro­ver­se Pro­zess um neue Vor­schrif­ten in den gro­ßen Natur­re­ser­va­ten in Ost Sval­bard ist nun end­lich zumin­dest im Gro­ßen und Gan­zen zum Abschluss gekom­men: Die neu­en Regeln tre­ten zum 01. Mai 2014 in Kraft. Der Streit um die neu­en Vor­schrif­ten hat die Gemü­ter seit 2007 öffent­lich erregt, sie­he diver­se Spitzbergen.de-Nachrichten, etwa vom Janu­ar 2013.

Im Ergeb­nis sehen die neu­en Vor­schrif­ten so aus, wie im Vor­schlag des Sys­sel­man­nen von Janu­ar 2013 ange­kün­digt. Es bleibt dabei, dass die fach­li­che Grund­la­ge für eine Rei­he der Ände­run­gen fehlt oder man­gel­haft ist: Der Nut­zen für Umwelt­schutz und For­schung wird vie­ler­seits ange­zwei­felt bezie­hungs­wei­se als nicht exis­tent bezeich­net. Trotz­dem wer­den sich letzt­lich wohl alle mit der neu­en Situa­ti­on ohne all­zu dras­ti­sche Ände­run­gen arran­gie­ren kön­nen (und müs­sen), wobei hin­sicht­lich eini­ger Details abzu­war­ten bleibt, wie sie in der künf­ti­gen Rea­li­tät funk­tio­nie­ren wer­den.

Die wich­tigs­ten Ände­run­gen im Über­blick (soweit zutref­fend, aus der Spitzbergen.de-Nachricht vom Janu­ar 2013 zitiert).

Im Osten wer­den ver­schie­de­ne Zonen aus­ge­wie­sen, die teils punk­tu­ell sind, teils groß­räu­mig. Für alle Zonen gel­ten ver­schie­de­ne Rege­lun­gen (sie­he unten­ste­hen­de Kar­te):

Zone A (gelb): wis­sen­schaft­li­che Refe­renz­ge­bie­te. Rei­sen dort­hin müs­sen vor­her dem Sys­sel­man­nen gemel­det wer­den, die­ser kann Ände­run­gen der Rei­se­plä­ne etc. ver­lan­gen bis hin zum Ver­bot des ein­zel­nen Vor­ha­bens (was schon immer in den gesam­ten Natur­re­ser­va­ten gilt). Man darf auf die prak­ti­sche Hand­ha­bung gespannt sein, die poten­zi­ell auf eine fak­ti­sche Sper­rung hin­aus­lau­fen kann. Ande­rer­seits bleibt die Fra­ge, wor­in die Ein­füh­rung einer Mel­de- und Berichts­pflicht besteht in einem Gebiet, wo genau das auch vor­her schon ver­langt wur­de. Die Refe­renz­ge­bie­te sind groß, umfas­sen aber über­wie­gend tou­ris­tisch wenig rele­van­te Gebie­te. Der wis­sen­schaft­li­che und sons­ti­ge Bedarf an sol­chen Gebie­ten ist und bleibt unklar und umstrit­ten, eine nach­voll­zieh­ba­re Begrün­dung, über Flos­keln wie der Anwen­dung des Prin­zips der Vor­beu­gung hin­aus, wur­de weder von der Ver­wal­tung noch von ande­ren Akteu­ren wie dem Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut gelie­fert.

Zone B (oran­ge): Kein Zugang vom 15.05.-15.08. In der Pra­xis sind Lågøya und Tusenøya­ne somit in der Sai­son gesperrt; im Bezug auf die Lågøya gilt das für den rot umran­de­ten Bereich, also die Nord­spit­ze und West­küs­te; der außer­halb davon gele­ge­ne oran­ge Bereich bleibt zugäng­lich. Eine ähn­li­che Rege­lung galt bis­lang für die die Vogel­schutz­ge­bie­te, die aller­dings auf tat­säch­li­che Brut­ge­bie­te wie bestimm­te klei­ne­re Inseln beschränkt waren. Nun fal­len Tei­le grö­ße­rer Inseln und gan­ze Insel­grup­pen unter das sai­so­nal gel­ten­de Ver­bot fal­len.

Zone C (grü­ne Punk­te): hier sol­len orts­spe­zi­fi­sche Richt­li­ni­en ver­bind­lich wer­den, wie sie mitt­ler­wei­le in Polar­ge­bie­ten, ins­be­son­de­re der Ant­ark­tis, mehr und mehr üblich wer­den. Die Vor­schrif­ten sol­len von der Tou­ris­mus­in­dus­trie, ver­tre­ten durch AECO, unter Auf­sicht des Sys­sel­man­nen erar­bei­tet wer­den. Betrof­fen sind 4 Stel­len im Osten: Polar­sta­rod­den (Storøya), André­e­ne­set und Kræ­mer­pyn­ten (Kvi­tøya), Dole­ritt­ne­set („Kapp Lee“) und André­e­tan­gen (Edgeøya).

Zone D (rote Punk­te): hier gel­ten rela­tiv klein­räu­mig ganz­jäh­ri­ge Betre­tungs­ver­bo­te an his­to­risch bedeut­sa­men Loka­li­tä­ten. Bereits seit 2010 in Kraft.

Zone E (rot): Ganz­jäh­ri­ge Sper­rung von Kong Karls Land. Dies gilt schon lan­ge.

Zusätz­lich wur­de fest­ge­legt, dass Schif­fe in den Natur­re­ser­va­ten nicht mehr als 200 Pas­sa­gie­re an Bord haben dür­fen. Grau­was­ser­tanks und ande­re Abwäs­ser dür­fen in den Natur­re­ser­va­ten nicht inner­halb von 500 Metern vor dem Ufer geleert wer­den. Dar­über hin­aus ist dies im gesam­ten Rijpfjord ver­bo­ten, in dem ozea­no­gra­phi­sche Lang­zeit­stu­di­en durch­ge­führt wer­den. Im Paket mit dem bereits ein­ge­führ­ten Ver­bot, Schwer­öl als Schiffs­treib­stoff oder auch nur in den Tanks in den Natur­re­ser­va­ten mit­zu­füh­ren, sind die­se Tei­le der neu­en Regeln aus Sicht des Umwelt­schut­zes zu begrü­ßen.

Ost Svalbard Entwurf Sysselmannen_09 Januar 2013

Die­se Ver­si­on der Kar­te stammt aus dem Vor­schlag des Sys­sel­man­nen für den neu­en Gesetz­ent­wurf vom Janu­ar 2013, wur­de hier aus prak­ti­schen Grün­den aber bei­be­hal­ten. Die ein­zi­ge Ände­rung, hin­sicht­lich der die­se Kar­te dem neu­en Gesetz nicht genau ent­spricht, betrifft die Lågøya, die nicht in ihrer Gesamt­heit in der Zeit 15.05.-15.08. gesperrt ist, son­dern „nur“ an der Nord­spit­ze und West­küs­te (rot umran­det). Die offi­zi­el­len Kar­ten sind der­zeit im nor­we­gi­schen online Gesetz­ar­chiv ein­zu­se­hen

Hier kli­cken für eine grö­ße­re Ver­si­on die­ser Kar­te.

Quel­le: Pres­se­mit­tei­lung der nor­we­gi­schen Regie­rung.

Hier ist der gesam­te der neue Geset­zes­text nach­zu­le­sen (nor­we­gisch), dem auch Kar­ten mit den neu­en Gebie­ten bei­gefügt sind.

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