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Tages-Archiv: 1. Oktober 2014 − News & Stories


„Polar­sys­sel“: Ein neu­es Schiff für den Sys­sel­man­nen

Mit einer leich­ten Ver­spä­tung von knapp vier Mona­ten konn­te am Sams­tag, dem 20.09.2014 die Polar­sys­sel, das neue Schiff des Sys­sel­man­nen offi­zi­ell getauft und ein­ge­weiht wer­den. Die Zere­mo­nie fand am Gam­mel­ka­ia (das „alte Kai“) in Lon­gye­ar­by­en unter Anwe­sen­heit des nor­we­gi­schen Jus­tiz­mi­nis­ters Anders Amund­sen statt.

Die Polar­sys­sel ersetzt die Nord­sys­sel, die nach ihrer elf­ten Sai­son im Dienst des Sys­sel­man­nen (2003 bis 2013) im Sep­tem­ber letz­ten Jah­res weh­mü­tig aus Spitz­ber­gen ver­ab­schie­det wur­de. Um die Ver­spä­tung des neu­en Schiffs zu über­brü­cken, wur­de in der lau­fen­den Sai­son seit Ende Mai ersatz­wei­se ein Schiff der islän­di­schen Küs­ten­wa­che ein­ge­setzt, die Tyr.

Anders als frü­he­re Schif­fe des Sys­sel­man­nen wur­de die neue Polar­sys­sel spe­zi­ell für den Dienst in Spitz­ber­gen gebaut und für die beson­de­ren Anfor­de­run­gen des Sys­sel­man­nen aus­ge­stat­tet. Die Auf­ga­ben des Schif­fes lie­gen in ers­ter Linie in den Berei­chen Ret­tungs- und Ber­gungs­dienst, Umwelt­über­wa­chung und der Bekämp­fung von Ölver­schmut­zun­gen.

Zur Aus­stat­tung der Polar­sys­sel gehö­ren unter ande­rem ein Heli­ko­pter­deck, eine Winsch zum Abschlep­pen ande­rer Schif­fe, Infra­rot- und opti­sche Such­ka­me­ras um Per­so­nen oder aus­ge­tre­te­nes Öl auf­fin­den zu kön­nen, Was­ser­wer­fer um Brän­de zu löschen, eine Kran­ken­sta­ti­on, zwei Arbeits­boo­te, die schnell ins Was­ser gelas­sen wer­den kön­nen und die Mög­lich­keit, das Schiff zur Reduk­ti­on des Treib­stoff­ver­brauchs an eine exter­ne Strom­ver­sor­gung anzu­schlie­ßen, wenn es in Lon­gye­ar­by­en am Kai liegt. Mit der Polar­sys­sel wur­de, anders als bei der Vor­gän­ge­rin, ein Schiff mit Eis­klas­se 1B gewählt, die Nord­sys­sel hat­te die höchs­te Eis­klas­se 1A Super. Die Polar­sys­sel hat 9 Per­so­nen Besat­zung, Kabi­nen­plät­ze für 21 Pas­sa­gie­re und eine Kapa­zi­tät für 35 Tages­pas­sa­gie­re.

Der Rumpf wur­de zunächst nach nor­we­gi­schen Plä­nen in der Tür­kei gebaut, die wei­te­re Mon­ta­ge erfolg­te in der Werft Havyard im nor­we­gi­schen Leir­vik. Für den Betrieb ist die Rede­rei Remøy Manage­ment ver­ant­wort­lich, Eig­ner ist die islän­di­sche Fir­ma Faf­nir Off­shore. Der Ver­trag zur Nut­zung der Polar­sys­sel läuft zunächst bis 2020, danach hat der Sys­sel­man­nen die Opti­on, ihn bis 2024 zu ver­län­gern. In den ers­ten zehn Jah­ren kos­tet die Nut­zung des Schiffs 329 Mil­lio­nen nor­we­gi­sche Kro­nen. Dabei wird die Polar­sys­sel pro Jahr nur sechs Mona­te, Mai bis Novem­ber, auf Spitz­ber­gen ver­brin­gen. In den Win­ter­mo­na­ten soll sie an ande­rer Stel­le ein­ge­setzt wer­den, z.B. als Ver­sor­gungs­schiff in der Off­shore-Ölför­de­rung.

Die neue Polar­sys­sel wird kei­ne Schön­heits­prei­se gewin­nen, ist aber ein sehr funk­tio­nel­les Schiff (Foto: Cemreshipyard.com).

Polarsyssel

Quel­le: Sval­bard­pos­ten, Sys­sel­man­nen

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