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Monats-Archiv: Mai 2015 − Nachrichten


17. Mai: Nor­we­ger fei­ern ihren Natio­nal­fei­er­tag auch in der Ark­tis

Der 17. Mai ist Natio­nal­fei­er­tag in Nor­we­gen. Gefei­ert wird das nor­we­gi­sche Grund­ge­setz, das am 17. Mai 1814 im süd­nor­we­gi­schen Ört­chen Eids­voll von der gera­de frisch zusam­men­ge­kom­me­nen Natio­nal­ver­samm­lung ver­ab­schie­det wur­de. Ein bedeu­ten­der Akt für das Land und mutig noch dazu, denn zuvor wur­de Nor­we­gen fast 300 Jah­re lang von Däne­mark aus regiert. Offi­zi­ell war Nor­we­gen Teil des däni­schen König­reichs, die wich­ti­gen Posi­tio­nen waren von Dänen besetzt und über Kul­tur- und Schul­po­li­tik ver­such­te man die Nor­we­ger zu Dänen zu machen.

Als 1814, zum Ende der Napo­leo­ni­schen Krie­ge, im Kie­ler Frie­den über eine ter­ri­to­ria­le Neu­ord­nung Skan­di­na­vi­ens ver­han­delt wur­de, nutz­ten die Nor­we­ger die Gele­gen­heit: Sie lie­ßen eine Natio­nal­ver­samm­lung zusam­men­kom­men, gaben sich ein Grund­ge­setz und wähl­ten einen eige­nen König. Doch ganz so ein­fach ging es dann doch nicht. Nor­we­gen wur­de zunächst in eine Uni­on mit Schwe­den über­führt und der schwe­di­sche König wur­de in Per­so­nal­uni­on auch König von Nor­we­gen. Immer­hin war Nor­we­gen nun wie­der ein eige­nes König­reich, aus der Natio­nal­ver­samm­lung ging ein Par­la­ment (Stort­ing) her­vor und das Grund­ge­setz, das am 17. Mai gefei­ert wird, blieb in Kraft. Voll­stän­dig unab­hän­gig ist Nor­we­gen erst seit 1905, als die Uni­on mit Schwe­den auf­ge­löst wur­de.

Tra­di­tio­nell wird der Natio­nal­fei­er­tag mit der 17. Mai-Para­de gefei­ert, einem Umzug mit Musik, einem Meer von nor­we­gi­schen Fähn­chen und einer Viel­zahl von Trach­ten aus den unter­schied­li­chen Lan­des­tei­len. In der Haupt­stadt Oslo zieht die Para­de am Schloss vor­bei über die Fla­nier­mei­le der Karl Johans Gate. Im gan­zen Land wer­den zur Fei­er des Tages die Flag­gen gehisst.

Auch in der nor­we­gi­schen Ark­tis wur­de am 17. Mai kräf­tig gefei­ert. Nicht nur auf Spitz­ber­gen, im Haupt­ort Lon­gye­ar­by­en, in der For­scher­sied­lung Ny Åle­sund und in der Berg­bau­sied­lung Sveagru­va, son­dern auch an den meteo­ro­lo­gi­schen Sta­tio­nen auf den abge­le­ge­nen Inseln Bjørnøya, Jan May­en und Hopen. Sogar die Besat­zung des nörd­lich von Spitz­ber­gen im Eis ein­ge­fro­re­nen For­schungs­schiffs RV „Lan­ce“ hat­te eine 17. Mai-Para­de orga­ni­siert: über das Eis, ein­mal um das Schiff her­um. Danach wur­de an Bord gefei­ert. Die Sta­ti­on auf Bjørnøya bekam Besuch von der Besat­zung des nor­we­gi­schen Küs­ten­wa­che­schiffs KV „Har­stad“, was die Teil­neh­mer­zahl bei der Para­de merk­lich in die Höhe stei­gen ließ. Angeb­lich konn­ten auch neue Mit­glie­der für den Bjørnøya-Nackt­ba­de­ver­ein gewon­nen wer­den. Die kleins­te 17. Mai-Fei­er fand auf Hopen statt. Immer­hin waren mit 4 Per­so­nen (und den 4 Sta­ti­ons­hun­den) sämt­li­che Ein­woh­ner anwe­send.

17. Mai-Para­de in Lon­gye­ar­by­en: Zwi­schen­stop am Kriegs­denk­mal.
Foto: © RS

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In Lon­gye­ar­by­en zog die Para­de von der Kir­che aus durchs Stadt­zen­trum und wei­ter zum Kriegs­denk­mal, wo Blu­men nie­der­ge­legt und Anspra­chen gehal­ten wur­den. Es spra­chen Robert Her­man­sen, der ehe­ma­li­ge Chef des Berg­bau­un­ter­neh­mens Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni und der rus­si­sche Gene­ral­kon­sul in Barents­burg, Jurij Grib­kov, der den Nor­we­gern zur Fei­er ihres Grund­ge­set­zes gra­tu­lier­te. Danach ging es wei­ter zur Sval­bard­hal­le. Dort wur­de gemein­sam geges­sen und mit ver­schie­de­nen Pro­gramm­punk­ten, beson­ders auch für die Kin­der, aus­gie­big gefei­ert. Der Sys­sel­mann Odd Olsen Ingerø beton­te in sei­ner Fest­re­de die Sou­ve­rä­ni­tät Nor­we­gens über Sval­bard und bekräf­tig­te die Gül­tig­keit des Spitz­ber­gen­ver­trags.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Win­ter­sai­son zu Ende, Eis­bä­ren­fa­mi­li­en im Bil­lefjord

Trotz Tau­wet­ter­pha­sen im April hat die nun zu Ende gehen­de Win­ter­sai­son in Spitz­ber­gen noch lan­ge durch­ge­hal­ten. Ab Ende April hat sich das Wet­ter mit Minus­gra­den und wenig Wind weit­ge­hend sta­bi­li­siert und somit noch vie­le schö­ne Tou­ren­ta­ge gebracht, bis über den 17. Mai (nor­we­gi­scher Natio­nal­fei­er­tag) hin­weg.

Das Früh­jahr hat dem inne­ren Isfjord eini­ge Bewoh­ner gebracht: Im Bil­lefjord und Tem­pel­fjord hal­ten sich zwei Eis­bä­ren­fa­mi­li­en mit dies­jäh­ri­gen Jun­gen auf, eine der bei­den Müt­ter hat sogar Dril­lin­ge, eine gro­ße Sel­ten­heit. Die­ser sehr erfreu­li­che Umstand führ­te zu Kon­tro­ver­sen bezüg­lich des Motor­schlit­ten­ver­kehrs in die­sen häu­fig befah­re­nen Fjor­den. Mehr­fach rief der Sys­sel­man­nen dazu auf, Ver­kehr dort auf ein Mini­mum zu beschrän­ken. Den­noch wur­den mehr­fach klei­ne Grup­pen beob­ach­tet, die sich zu lan­ge und / oder zu nahe bei den Eis­bä­ren auf­hiel­ten.

Erfah­run­gen bei­spiels­wei­se von 2013 zei­gen, dass Motor­schlit­ten­ver­kehr auch für Eis­bä­ren­fa­mi­li­en mit jun­gem Nach­wuchs nicht unbe­dingt nach­tei­lig sein muss. In die­sem Früh­jahr hielt sich eine Eis­bä­ren­fa­mi­lie im Tem­pel­fjord auf, wo es gleich­zei­tig viel und häu­fig Motor­schlit­ten­ver­kehr gab. Respekt­vol­les Ver­hal­ten der Besu­cher­grup­pen trug dazu bei, dass die Eis­bä­ren sich augen­schein­lich nicht durch den Ver­kehr gestört fühl­ten. Im Gegen­teil war ihnen regel­mä­ßig Jagd­er­folg beschie­den und die Fami­lie konn­te trotz hoher Besu­cher­fre­quenz zunächst unter guten Bedin­gun­gen leben und auf­wach­sen.

Aller­dings sind mitt­ler­wei­le mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit bei­de Jung­bä­ren von 2013 tot. Einer starb im Bil­lefjord, kurz nach­dem er von Wis­sen­schaft­lern betäubt wor­den war. Ein unmit­tel­ba­rer Zusam­men­hang zwi­schen dem Tod des Bären und der Betäu­bung wur­de nicht nach­ge­wie­sen, liegt aber nahe.

Der wahr­schein­lich zwei­te Jung­bär aus die­ser Fami­lie wur­de Ende März 2015 bei Fred­heim von Ski­tou­ris­ten ange­schos­sen und spä­ter von der Poli­zei erschos­sen, nach­dem er im Zelt­la­ger einen Teil­neh­mer ver­letzt hat­te.

Die­se Beob­ach­tun­gen legen nahe, dass eine grö­ße­re Anzahl sich respekt­voll ver­hal­ten­der Tou­ris­ten auch für Eis­bä­ren­fa­mil­li­en mit Jung­tie­ren nicht unbe­dingt pro­ble­ma­tisch ist, aber Besu­cher­grup­pen (ein­schließ­lich Wis­sen­schaft­ler) mit spe­zi­el­lem Ver­hal­ten ein erhöh­tes Risi­ko brin­gen. Ein inter­es­san­tes Bild, da Tou­ris­ten im All­ge­mei­nen einen deut­lich schlech­te­ren öffent­li­chen Ruf haben als Wis­sen­schaft­ler.

Aktu­ell gilt die all­ge­mei­ne Sor­ge ins­be­son­de­re die Fami­lie mit 3 Jung­tie­ren. Mehr­fach zeig­ten inten­si­ve Dis­kus­sio­nen in sozia­len Netz­wer­ken, dass die Öffent­lich­keit, zumin­dest lokal, Anteil nimmt am Schick­sal der Bären und nicht bereit ist, grenz­über­schrei­ten­des Ver­hal­ten Ein­zel­ner zu tole­rie­ren. Die Fami­lie ist aber schon von Wis­sen­schaft­lern mar­kiert wor­den, wobei die Mut­ter betäubt wor­den sein muss. Ob die For­scher sich dabei mit Motor­schlit­ten oder mit Hub­schrau­ber in Schuss­wei­te gebracht haben, ist nicht öffent­lich bekannt. In jedem Fall liegt es nahe, dass ein sol­cher Ein­griff für die Eis­bä­ren ein ein­schnei­den­des Erleb­nis ist, und das in einer Pha­se, die als so sen­si­bel betrach­tet wird, dass der sons­ti­ge Ver­kehr von offi­zi­el­ler Sei­te zur Zurück­hal­tung auf­ge­for­dert wird.

Nun ist die Motor­schlit­ten­sai­son vor­bei und damit auch die Mög­lich­keit für Ein­zel­per­so­nen, sich den Tie­ren indi­vi­du­ell unge­bühr­lich zu nähern.

Eis­bä­ren­fa­mi­lie im Bil­lefjord, April 2015

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Russ­land: Ölför­de­rung in der Barents­see Ver­stoß gegen Spitz­ber­gen­ver­trag

Russ­land lässt kei­ne Gele­gen­heit aus, um die nor­we­gi­sche Regie­rung in der Ark­tis her­aus­zu­for­dern. Bereits Anfang März hat die rus­si­sche Bot­schaft in Nor­we­gen dem nor­we­gi­schen Außen­mi­nis­te­ri­um eine schar­fe diplo­ma­ti­sche Note zuge­stellt, um gegen die Öff­nung von Fel­dern zur Suche nach Öl und Gas in der Barents­see zu pro­tes­tie­ren.

Nach rus­si­scher Ansicht fällt das betref­fen­de Schelf­meer­ge­biet unter die Rege­lun­gen des Spitz­ber­gen­ver­tra­ges, was den Unter­zeich­ner­staa­ten mög­li­cher­wei­se Mit­spra­che- und Nut­zungs­rech­te ein­räu­men wür­de. Jeden­falls wäre das wei­te­re Vor­ge­hen nicht allei­ne Sache der nor­we­gi­schen Regie­rung.

Die rus­si­sche Begrün­dung wirkt aller­dings recht vor­ge­scho­ben: Es wird ange­führt, dass Spitz­ber­gen einen eige­nen Kon­ti­nen­tal­schelf habe, auf dem das betref­fen­de Gebiet lie­ge. Daher müs­se die­ses Gebiet see­recht­lich wie ein Teil Spitz­ber­gens behan­delt wer­den und nicht wie nor­we­gi­sches Hoheits­ge­biet.

Die gän­gi­ge Annah­me ist, wie auch das unten­ste­hen­de Bild illus­triert, dass das Schelf­ge­biet von der nor­we­gi­schen Küs­te bis Spitz­ber­gen ein durch­ge­hen­der Schelf ist, der zu Nor­we­gen gehört. Die­se Ansicht ver­tritt die nor­we­gi­sche Regie­rung, und nach der­sel­ben Rechts­lo­gik erhebt Russ­land auch Anspruch auf die Schelf­ge­bie­te vor der rus­si­schen Eis­meer­küs­te. Für eine sepa­ra­te Betrach­tung des nörd­li­chen Teils als „Spitz­ber­gen-Schelf“ feh­len geo­lo­gi­sche und recht­li­che Argu­men­te.

Der Kon­ti­nen­tal­schelf in der Barents­see (hell­blau) wird als ein durch­ge­hen­der Schelf betrach­tet. Der Pfeil kenn­zeich­net die Lage der Bären­in­sel (Bjørnøya).

Kontinentalschelf Barentssee

Quel­le: Alas­ka Dis­patch News: Rus­sia pro­tests oil deve­lo­p­ment in Sval­bard zone

Store Nor­ske: Koh­le für die Koh­le

Die nor­we­gi­sche Berg­baus­ge­sell­schaft auf Spitz­ber­gen, Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni (SNSK), steckt schon seit län­ge­rer Zeit tief in den roten Zah­len (sie­he auch Dezem­ber-Nach­rich­ten: Koh­le­berg­bau unren­ta­bel: Store Nor­ske plant Ent­las­sun­gen). Grund sind die nied­ri­gen Koh­le­prei­se auf dem Welt­markt. Die SNSK hat bereits eine grö­ße­re Anzahl Ange­stell­ter ent­las­sen und in einem klei­nen Ort wie Lon­gye­ar­by­en macht sich schnell eine gewis­se Ner­vo­si­tät breit, da sich hun­dert weg­fal­len­de Arbeits­plät­ze und meh­re­re Dut­zend weg­zie­hen­de Fami­li­en im wirt­schaft­li­chen und sozia­len Gefü­ge des Ortes deut­lich bemerk­bar machen kön­nen.

Nun sorgt eine Ent­schei­dung der nor­we­gi­schen Regie­rung für Erleich­te­rung: wie die nor­we­gi­sche Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Moni­ca Mæland am Don­ners­tag in einer Pres­se­kon­fe­renz mit­teil­te, erhält die SNSK einen Kre­dit von 500 Mil­lio­nen Kro­nen (ca. 60 Mil­lio­nen Euro). Die Fir­ma hat­te um 450 Mil­lio­nen gebe­ten, die­se Sum­me wur­de sei­tens der Regie­rung sogar noch erhöht.

Den­noch leg­te die Minis­te­rin Wert auf ein paar Bedin­gun­gen: Dies sei kei­ne Garan­tie für den lang­fris­ti­gen Berg­bau­be­trieb auf Spitz­ber­gen. Die künf­ti­ge Regie­rungs­po­li­tik für Sval­bard, die den Rah­men für die gesamt­wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung set­zen wird, wird wie auch frü­her in einer Regie­rungs­er­klä­rung („Sval­bard-mel­ding“) fest­ge­legt. Die­se kommt alle 5-10 Jah­re, die nächs­te wird der­zeit im Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um vor­be­rei­tet. Der zuge­sag­te Kre­dit muss noch vom Stort­ing (Par­la­ment in Oslo) ver­ab­schie­det wer­den. Und das Grund­ei­gen­tum der SNSK, die der größ­te Grund­eig­ner in Lon­gye­ar­by­en ist, soll in den direk­ten Staats­be­sitz über­ge­hen. Dies soll die nor­we­gi­sche Sou­ve­rä­ni­tät stär­ken und hat eher sym­bo­li­schen Wert, aber wohl kei­ne prak­ti­schen Aus­wir­kun­gen.

In Lon­gye­ar­by­en hat die Mit­tei­lung vie­ler­seits zu Erleich­te­rung geführt.

Koh­le­berg­bau in Spitz­ber­gen: Zukunfts­mo­dell? Aus­lauf­mo­dell?

Kohlebergbau Spitzbergen

Quel­le: NRK

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News-Auflistung generiert am 18. April 2024 um 12:21:29 Uhr (GMT+1)
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