Die berühmte Haudegen-Station im abgelegenen Rijpfjord an der Nordküste des Nordaustland ist eine militärische Wetterstation aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Wehrmachtsoldaten, die die Station besetzt hielten, konnten erst im September 1945 abgeholt werden und kapitulierte bei dieser Gelegenheit als weltweit letzte Einheit der Wehrmacht am Ende des Krieges. Entgegen anders lautender Gerüchte war die Mannschaft aber nicht vergessen worden, im Gegenteil hatten sie seit Kriegsende mit dem befreiten Norwegen in Funkverbindung gestanden und ihre Wetterdaten im Klartext gemeldet.
Seit September 1945 verfällt die Haudegen-Station. Sie ist die einzige Kriegswetterstation auf Spitzbergen, bei der überhaupt noch ein Gebäude steht, aber die sogenannte „Hartpapierhütte“ wurde von 70 Jahren arktischen Wetters natürlich kräftig in Mitleidenschaft gezogen. Schon während des Frühjahrs 1945 hatte Schmelzwasser, das durch das Dach sickerte, sich als Plage erwiesen, und die Hütte hat seitdem unter der Feuchtigkeit kräftig gelitten. Als Reaktion wurde der Zugang zum Stationsgebäude und seiner unmittelbaren Umgebung 2010 kleinräumig gesperrt. Per Kyrre Reimert, seinerzeit Archäologe beim Sysselmannen, teilte damals mit, dass die Sperrung mangels Mittel zur Restaurierung erforderlich sei.
Nun sind zum ersten Mal seit 70 Jahren größere Arbeiten bei der Haudegen-Station ausgeführt worden. Anfang August war ein Handwerkerteam vom Sysselmannen vor Ort, zur Unterbringung wurde eine kleine Fertighütte aufgestellt. Das Gebäude der Haudegen-Station hat ein neues Dach bekommen und soll so vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden. Weitere Arbeiten stehen noch an, Details sind dazu nicht bekannt.
Die Haudegen-Station im August 2015 mit neuem Dach.
Fotos können im „ewigen“ Eis zwar nicht ewig, aber unter günstigen Umständen doch lange überleben. 1930 sorgten die belichteten Filme der Andrée-Expedition, die zufällig auf der Kvitøya gefunden wurden, nachdem die 1897 verschollene Expedition dort gestrandet war, nach 33 Jahren für eine Sensation.
Nicht ganz so sensationell, aber trotzdem schön ist die Geschichte einer digitalen Speicherkarte, die im August in Spitzbergen gefunden wurde. Sie enthält über 1200 intakte Bilddateien, aufgenommen mit einer Olympus Kamera, obwohl sie immerhin 6 Jahre in der Arktis gelegen hat. Die Aufnahmen stammen offensichtlich von einer Reise mit dem Segelschiff Noorderlicht von Anfang Juli 2009.
Diese Geschichte ist aber noch nicht abgeschlossen, denn die Speicherkarte sucht nun nach ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin. Möglicherweise ist diese auf dem Foto unten zu sehen. Wer kennt die Frau, die auf diesem Foto zu sehen ist? Wir würden gerne helfen, den Kontakt herzustellen und die Speicherkarte und damit die Fotos so nach über 6 Jahren wieder der Besitzerin oder dem Besitzer zukommen zu lassen. Hinweise nehmen wir gerne entgegen (hier klicken für Kontakt).
Die mögliche Besitzerin einer Speicherkarte, die 2009 in Spitzbergen verloren und nun gefunden wurde.
Der Schwede Andrée Ende Juli 1897 im Eis. Seine Expedition ging verschollen, die Überreste mitsamt Fotos (Filmmaterial von Kodak) wurden erst 1930 auf der Kvitøya gefunden.
Der Reiseführer Spitzbergen-Svalbard von Rolf Stange ist nun in der fünften aktualisierten Auflage erhältlich. Diese neue Auflage wurde erweitert und in vieler Hinsicht verbessert: Zwei Seitenblöcke (also 32 Seiten) mehr Text als früher, ein Block (16 Seiten) mehr Farbbilder. Zu den Neuerungen zählen ausführliche Streckenbeschreibungen für Motorschlittentouren, längere Trekkingtouren, Tagestouren Boot (Pyramiden, Barentsburg). Die Karten im Regionalteil sind neu und deutlich verbessert. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Aktualisierungen im Detail in allen Kapiteln.
Unterm Strich kann die Neuauflage sich auch für interessierte Besitzer älterer Ausgaben lohnen, jedenfalls wenn eine Reise nach Spitzbergen anstehen sollte.
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