Mo
31. Jul
2017
Wind und Wetter gibt es derzeit hier praktisch nicht, Fjord und Meer liegen wie ein Ententeich um uns herum, und so konnten wir kurz vorm Kapp Mitra ankern, ganz außen im Krossfjord, kurz vor der Westküste. Dort, wo der berühmte Eisbärenjäger Henry Rudi 1910 eine Hütte gebaut hatte; bald darauf wurde diese auch von Kurt Wegener, Max Robitzsch und ihrer Mannschaft für photogrammetrische Nordlicht-Untersuchungen genutzt. Das waren die, die ein paar Kilometer weiter in Ebeltofthamna das Geophysikalische Observatorium des Grafen Zeppelin betrieben; Wegener war im Frühjahr 1913 auch an einer Hilfsexpedition für Schröder-Stranz beteiligt.
Ich schweife ab, aber genau das kann man ja auch herrlich tun, wenn man an die Orte kommt, an denen sich so etwas abgespielt hat. Dazu eine herrliche Landschaft mit mittelmeerartigen Stränden und Felsufern unter strahlender Sonne – man könnte meinen, wir hätten uns verfahren, wenn da nicht dieser Walrossschädel am Ufer läge …
Galerie – Dei Sju Isfjella – 31. Juli 2017
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Die Fahrt entlang der nördlichen Westküste, genannt Dei Sju Isfjella oder „Die sieben Eisberge“, ist ja sonst schon mal so eine Durststrecke auf See, mit Wind, Wetter und Seegang, wo der Blick aus dem Fenster dem in eine Waschmaschine gleicht. Und heute? Strahlend blauer Himmel, und das Meer liegt so ruhig, dass wir auch genauso gut mit dem Tretboot fahren könnten. Natürlich nutzen wir die Chance, ein oder zwei Vogelfelsen anzufahren und sogar einen kleinen Landgang an einem der wenigen brauchbaren Ufer an diesem sonst so ungastlichen Küstenstreifen zu machen.
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