Bei jedem kleinen Spaziergang an Spitzbergens schönen Küsten springen dem Besucher die riesigen Mengen Treibholz ins Auge. Es ist nicht nur ästhetisch, sondern es hat auch eine spannende Geschichte: genauso wie Fridtjof Nansen es von 1893 bis 1896 mit der Fram tat, trieb dieses Holz mit dem Packeis von der Küste Sibiriens über den Arktischen Ozean bis in den Nordatlantik, wo Wind, Wellen und Strömung es in Spitzbergen und anderen arktischen Inseln an die Ufer werfen.
Treibholz am Wigdehlpynten – Woodfjord, Spitzbergen
Da liegt es dann. Wenn man Trapper ist, kann man daraus eine Hütte bauen (wurde selten gemacht, zuviel Arbeit) oder heizen (wurde viel gemacht). Ich bin kein Trapper, aber ich fotografiere, und so kam mir schon vor Jahren der eigentlich naheliegende Gedanke, aus diesem Treibholz Bilderrahmen zu machen. Kann man sich für Arktis-Fotos einen passenderen Bilderrahmen vorstellen als Treibholz aus Spitzbergen?
Die Umsetzung war aufwändiger als zunächst gedacht. Erste ernsthafte Versuche konnten 2015 gemacht werden, als Schreinermeister Wolfgang Zach seine Werkstatt in Longyearbyen eröffnete. Wolfgangs kleine Firma heißt „Alt i 3“, ein Wortspiel: „3“ auf norwegisch ist „tre“, und das bedeutet gleichzeitig auch „Baum“ oder „Holz“. „Alles aus Holz“ also. Früh fanden wir heraus, dass der Export von Treibholz aus Spitzbergen nur mit Genehmigung erlaubt ist, so dass wir uns auch darum kümmern mussten.
Rolf Stange beim Transport von Treibholz nach Longyearbyen.
So entstand aus der ersten Ladung Treibhölzer zunächst ein Bücherregal für unsere Wohnung in Longyearbyen, und wir begannen, erste Bilderrahmen-Protoypen herzustellen. Zunächst mussten wir herausfinden, was funktioniert. Eine der Entdeckungen, die wir dabei machten: Wenn man das Treibholz aufsägt und schleift, erscheint das Holz so frisch wie ein Brett aus dem Baumarkt. Was natürlich nicht Sinn der Sache ist für einen Treibholz-Bilderrahmen! Und so hielt ich verstärkt Ausschau nach Hölzern, deren Form schon mal geeignet war. Die meisten Treibhölzer sind ja bereits vom Menschen bearbeitet: gefällte Bäume oder gar gesägte Bretter. Natürlich gefallene Bäume mit Wurzelstumpf sind eher selten.
Diese Treibhölzer habe ich nach Longyearbyen gebracht, wo sie zunächst über längere Zeit abgelagert und langsam getrocknet werden mussten. In Wolfgangs Werkstatt entstanden dann die Bilderrahmen aus Meisterhand und schließlich hatten wir einen Prototypen, der uns beiden gefiel. Es folgte die Herstellung der ersten 16 Bilderrahmen aus Spitzbergen-Treibholz, natürlich durch Wolfgang in seiner Werkstatt in Longyearbyen.
Diese mussten dann nach Deutschland gelangen. Wer mich kennt, wird sich nicht wundern, dass die Rahmen die Reise nach Süden auf dem Segelschiff Antigua zurücklegten. Vom Hafen in Franeker ging es dann über Münster (dabei kam die Geographische Reisegesellschaft ins Logistik-Spiel) und Dresden bis in die Versandabteilung von Spitzbergen.de in der Nähe von Rostock.
Nach dieser viele Jahre langen Reise des Treibholzes, irgendwo aus Sibirien über einen sibirischen Fluss und dann mit dem Treibeis über den Arktischen Ozean nach Spitzbergen, wo ich es fand und sammelte, der Metamorphose zu Bilderrahmen in Wolfgangs Werkstatt „Alt i 3 “ in Longyearbyen, der Weiterreise auf der Antigua … sind nun, im November 2017, erstmalig Bilderrahmen aus echtem Spitzbergen-Treibholz im Angebot!
* Aktualisierung 26.11.17: Derzeit alle verkauft!
Jeder dieser Rahmen ist durch diese Geschichte, das variierende natürliche Material und die handwerkliche Anfertigung ein mit viel Aufwand hergestelltes Einzel- und somit ein Sammlerstück. Jeder Rahmen wurde einzeln fotografiert und man kann sich jeden Rahmen individuell auf dieser Seite (hier klicken) anschauen und ggf. bestellen. Auf dieser Seite gibt es auch weitere Information zu den Maßen, Preis etc.
* Derzeit alle verkauft!
Die kleine Anzahl verfügbarer Treibholz-Bilderrahmen war im November 2017 schnell vergriffen. Wir werden künftig sicher weitere Rahmen herstellen und verfügbar machen, aber aufgrund der aufwändigen Logistik wird das natürlich etwas dauern.
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