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Monats-Archiv: Februar 2017 − Nachrichten


Neue Lawi­ne am Hiorth­fjel­let

Eine neue Lawi­ne ist am Hiorth­fjel­let, auf der Nord­sei­te des Advent­da­len gegen­über Lon­gye­ar­by­en, her­un­ter gekom­men. Zu Scha­den kam zum Glück nie­mand. Sicher­heits­kräf­te haben das Gelän­de unter­sucht und kei­ne Schä­den oder Ver­schüt­te­ten gefun­den.

Hiorth­fjel­let im Som­mer (Foto: By Bjoert­vedt, Wiki­me­dia Com­mons)

Hiorthfjellet

Die Eva­ku­ie­rung der meis­ten Haus­hal­te in Lon­gye­ar­by­en wur­de inzwi­schen zum Teil auf­ge­ho­ben. Zahl­rei­che Häu­ser im Weg 222, 226 und 28 blei­ben aber nach wie vor für die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner gesperrt. Sie konn­ten ges­tern im Lau­fe des Tages per­sön­li­che Gegen­stän­de aus ihren Woh­nun­gen holen. Die Lawi­nen­war­nung besteht nach wie vor.

Quel­le: Sys­sel­man­nen

92 Haus­hal­te in Lon­gye­ar­by­en eva­ku­iert

In Lon­gye­ar­by­en wer­den zur Zeit 92 Haus­hal­te eva­ku­iert, weil wei­te­re Lawi­nen befürch­tet wer­den. Die Lawi­ne, die ges­tern zwei Wohn­häu­ser am Weg Nr. 228 stark beschä­digt hat, wur­de offen­sicht­lich von den Behör­den im Vor­feld falsch ein­ge­schätzt. Unter­des­sen ist in der Nacht min­des­tens eine wei­te­re Lawi­ne am Gru­be 7 Weg her­un­ter gekom­men, hat aber zum Glück kei­nen Scha­den ange­rich­tet.

Auf­grund der gest­ri­gen Fehl­ein­schät­zung und einer ins­ge­samt unüber­sicht­li­chen Situai­ton wur­de die Lawi­nen­war­nung auf die höchs­te Wanr­stu­fe 4 her­auf­ge­setzt. 92 Haus­hal­te in Lon­gye­ar­by­en wur­den eva­ku­iert, man stellt sich aber auch auf eine umfang­rei­che­re Eva­ku­ie­rung ein und prüft, ob die Sport­hal­le als Not­un­ter­kunft genutzt wer­den kann. Zwei Häu­ser mit sechs Haus­hal­ten wur­den ges­tern von einer Lawi­nen stark beschä­digt. Es gab zwar eine Lawi­nen­war­nung, die­se betraf jedoch nicht bebau­tes Gebiet.

In Lon­gye­ar­by­en ist das Ver­trau­en in das Lawi­nen­warn­sy­tem indes reich­lich ange­kratzt. Nach­dem im letz­ten Jahr zwei Men­schen in ihren Häu­sern bei einem Lawi­nen­un­glück ums Leben kamen, kom­men schnell böse Erin­ne­run­gen auf.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten, NVE

Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en

Am Diens­tag hat sich gegen Mit­tag eine Lawi­ne vom Suk­ker­top­pen gelöst, die zwei Wohn­häu­ser im Weg 228 stark beschä­digt hat. Weg 228 liegt in unmit­tel­ba­rer Nähe der Häu­ser, die im Dezem­ber 2015 bei einer Lawi­ne zer­stört wur­den; damals waren zwei Opfer zu bekla­gen.

Die­ses Mal scheint man mit einem blau­en Auge davon­ge­kom­men zu sein: Soweit bekannt, hat es nur Sach­scha­den gege­ben.

Seit Mon­tag Abend herrsch­te star­ker Ost­wind mit kräf­ti­gem Schnee­trei­ben, eine Wet­ter­la­ge wie vor der Lawi­ne vom Dezem­ber 2015. Eine Lawi­nen­war­nung war her­aus­ge­ge­ben wor­den, jedoch bestand nach Ansicht der Fach­be­hör­den kei­ne Gefahr für die bebau­ten Berei­che von Lon­gye­ar­by­en. Die­se Ein­schät­zung war offen­sicht­lich falsch, und von offi­zi­el­ler Sei­te wur­de bereits das Wort „Rest­ri­si­ko“ ver­wen­det.

Für die unmit­tel­bar Betrof­fe­nen war die Lage dra­ma­tisch, aber die Bewoh­ner der Häu­ser kamen mit Glück und hei­ler Haut davon.

Die betrof­fe­nen Berei­che und wei­te­re, gefähr­de­te Stra­ßen sowie die Fuß­gän­ger­brü­cke Per­le­por­ten sind vor­erst gesperrt.

Stel­le, an dem sich das Lawi­nen­un­glück ereig­net hat

Lawinenunglück 21.02.2017

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Ein „End­la­ger“ für Plas­tik­müll in 2500 Metern Tie­fe…

Zwei For­sche­rin­nen des Alfred-Wege­ner-Insti­tu­tes in Bre­mer­ha­ven haben auf dem Mee­res­bo­den in der Fram­stra­ße, einer Mee­res­en­ge zwi­schen Grön­land und Spitz­ber­gen, in 2500 Meter Tie­fe gro­ße Men­gen Plas­tik­müll gefun­den.

Von 2002 bis 2014 wur­de der Mee­res­bo­den in der Fram­stra­ße sys­te­ma­tisch mit einer fern­ge­steu­er­ten Kame­ra abfo­to­gra­fiert. Das Ergeb­nis der Stu­die ist dra­ma­tisch: Die Tief­see droht zu einer Art „End­la­ger für Plas­tik­müll“ zu wer­den, befürch­tet die Tief­see­bio­lo­gin Dr. Mela­nie Berg­mann. 2014 wur­den in der Regi­on auf einem Qua­drat­ki­lo­me­ter Mee­res­bo­den 6333 Plas­tik­tei­le gezählt! Obwohl hier rela­tiv wenig mensch­li­cher Ein­fluss besteht, ist die Men­ge an Plas­tik­müll ver­gleich­bar mit der, die man vor Groß­städ­ten, zum Bei­spiel in den tie­fe­ren Gewäs­sern vor Lis­sa­bon gefun­den hat.

Lei­der nur eine von vie­len: Plas­tik­tü­te – foto­gra­fiert in 2500 Metern Tie­fe… (Foto: Mela­nie Berg­mann, Alfred-Wege­ner-Insti­tut)

Plutella Polaris

Wo genau der Müll her­kommt, lässt sich nicht zwei­fels­frei fest­stel­len. Sicher ist, dass Plas­tik­müll mit dem Golf­strom auch in pola­re Gebie­te trans­por­tiert wird. In der Fram­stra­ße tref­fen meh­re­re gro­ße Mee­res­strö­me auf­ein­an­der. Sie ist die ein­zi­ge Ver­bin­dung des Polar­mee­res mit den Ozea­nen. Aber auch das Meer­eis kommt als Trans­port­mit­tel für Plas­tik­tei­le in Fra­ge, meint Dr. Mela­nie Berg­mann. Wenn im Som­mer das Eis schmilzt, könn­te dabei Plas­tik­müll frei­ge­setzt wer­den.

Erst Anfang Febru­ar ist auf der Insel Sotra vor Ber­gen ein offen­sicht­lich kran­ker Cuvier-Schna­bel­wal gestran­det. Der Cuvier-Schna­bel­wal (Ziphi­us cavi­rostris) ist eigent­lich ein Tief­see­wal, der sich sehr sel­ten län­ger in Küs­ten­nä­he auf­hält. In sei­nem Magen fand man mehr als 30 Plas­tik­tü­ten…

Quel­len: Alfred-Wege­ner-Insti­tut, NRK, Aften­pos­ten

Ver­meint­lich aus­ge­stor­be­ner Schmet­ter­ling ent­deckt

Tot­ge­sag­te leben ja bekannt­lich län­ger. Ein klei­ner Schmet­ter­ling, der als aus­ge­stor­ben galt, ist eini­gen For­schern im Nor­den Spitz­ber­gens ins Netz gegan­gen. 1870, also vor 147 Jah­ren, wur­de Plut­el­la pola­ris zuletzt gese­hen, bevor Geir Søli ihn erneut ent­deck­te.

Der For­scher des Natur­his­to­ri­schen Muse­ums in Oslo war im Som­mer 2015 im Ring­horn­da­len am Wij­defjor­den im Nor­den Spitz­ber­gens unter­wegs, um Pflan­zen und Insek­ten in dem Gebiet zu kar­tie­ren. Als er dabei einen klei­nen grau­en Schmet­ter­ling im Käscher ent­deck­te, hielt er die­sen zunächst für einen engen Ver­wand­ten von Plut­el­la pola­ris, näm­lich Plut­el­la xylostel­la, eine im Nor­den Nor­we­gens weit häu­fi­ge­re Art, die ab und an vom Wind nach Spitz­ber­gen gebla­sen wird. Das Ring­horn­dal ist ein vor Wet­ter­ein­fluss gut geschütz­tes Tal und des­halb ver­hält­nis­mä­ßig warm und frucht­bar.

Plut­el­la pola­ris, © Kars­ten Sun­de, Natur­his­to­risk Muse­um, Oslo, Nor­we­gen

Plutella polaris

Der eher unschein­ba­re Fal­ter muss enor­me Anpas­sungs­fä­hig­kei­ten ent­wi­ckelt haben, um in Spitz­ber­gen über­le­ben zu kön­nen. Nur in einem sehr kur­zen Zeit­fens­ter im Som­mer kann der klei­ne Kerl genug zu fres­sen fin­den. Plut­el­la pola­ris ist eine von nur drei Schmet­ter­lings­ar­ten, die man auf Spitz­ber­gen regis­triert hat.

Das Auf­tre­ten oder auch Ver­schwin­den von Arten ist beson­ders mit Blick auf die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels inter­es­sant. For­scher Geir Søli hofft jeden­falls, dass bald noch mehr span­nen­de Ent­de­ckun­gen in sei­nem Käscher zap­peln.

Quel­len: Forskning.no, Sval­bard­pos­ten

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