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Monats-Archiv: März 2017 − Nachrichten


Expe­di­ti­on Ark­ti­ka 2.0: Fran­zö­si­scher Aben­teu­rer Gil­les Elka­im zu 30.000 Kro­nen Buß­geld ver­ur­teilt

Sie woll­ten in Fri­dt­jof Nan­sens Fuß­spu­ren den Nord­pol errei­chen, doch ihre Expe­di­ti­on ende­te vor­läu­fig auf Spitz­ber­gen. Der fran­zö­si­sche Aben­teu­rer Gil­les Elka­im und sei­ne Frau Ale­xia fuh­ren im Som­mer letz­ten Jah­res in Kir­kenes mit sei­nem Segel­schiff Ark­ti­ka (die nichts mit der Ark­ti­ka II aus Lon­gye­ar­by­en zu tun hat) in Rich­tung Nor­den. Ein Besuch auf Spitz­ber­gen war eigent­lich erst für 2018 auf dem Rück­weg der Expe­di­ti­on geplant. Nörd­lich der Neu­si­bi­ri­schen Inseln woll­ten Gil­les Elka­im und Ale­xia Elka­im im Eis über­win­tern, um spä­ter die Fahrt zum Nord­pol mit Hun­de­schlit­ten fort­zu­set­zen.

Unwet­ter und Motor­scha­den

Doch tech­ni­sche Pro­ble­me mit dem Boot in Ver­bin­dung mit star­kem Unwet­ter zwan­gen sie im Okto­ber letz­ten Jah­res dazu, im Duvefjord Schutz zu suchen. Der Duvefjord ist jedoch streng geschützt und darf nur mit ent­spre­chen­der Geneh­mi­gung befah­ren wer­den, die vor­her ein­zu­ho­len ist. Das Glei­che gilt für Land­gän­ge.

Gil­les Elka­im auf sei­ner Ark­ti­ka – Foto: Gil­les Elka­im, ver­öf­fent­licht mit freund­li­cher Geneh­mi­gung

Gilles Elkaim auf der Arktika

Spitz­ber­gens Gou­ver­neu­rin -Sys­sel­man­nen genannt- erfuhr angeb­lich erst auf­grund von Hin­wei­sen auf Elkaims Rei­se­blog vom Auf­ent­halt der Ark­ti­ka im Duvefjord. Laut eige­ner Aus­sa­ge hat­te Elka­im sich am 8. Okto­ber recht­zei­tig an die Behör­den auf Spitz­ber­gen gewandt, jedoch kei­ne Reak­ti­on erhal­ten. Am 19. Okto­ber 2016 wur­de das manö­vrier­un­fä­hi­ge Boot von Spitz­ber­gens Behör­den nach Lon­gye­ar­by­en geschleppt.

Da Elka­im ein Buß­geld von 25.000 Kro­nen nicht zah­len woll­te, kam es nun zum Pro­zess.
Die nor­we­gi­schen Behör­den beschlag­nahm­ten sogar die Päs­se von Elka­im und sei­ner Frau, so dass sie Spitz­ber­gen nicht ver­las­sen konn­ten. Elka­im ist jetzt vom Land­ge­richt Nord-Troms zu 30.000 Kro­nen (rund 3.300 €) Buß­geld bzw. 25 Tages­sät­zen ver­ur­teilt wor­den.

Aus­sa­ge gegen Aus­sa­ge

Laut Gerichts­ur­teil hat der Aben­teu­rer gegen meh­re­re Geset­ze ver­sto­ßen. Die Ark­ti­ka habe zwi­schen dem 24. August und dem 19. Okto­ber mehr­fach vor streng geschütz­ten Inseln gean­kert, Elka­im habe ohne Geneh­mi­gung Hun­de ein­ge­führt und außer­dem sei­ne Fahrt nicht ord­nungs­ge­mäß ange­mel­det.

Elka­im hin­ge­gen sieht sich als Opfer nor­we­gi­scher Büro­kra­tie und beklagt, im Pro­zess nicht aus­rei­chend ange­hört wor­den zu sein. Er bezieht sich auf die UN See­rechts­kon­ven­ti­on, laut derer Schif­fe aller Län­der das Recht haben, ter­ri­to­ria­le See­ge­bie­te ande­rer Staa­ten zu durch­que­ren. Die Kon­ven­ti­on besagt auch, dass Schif­fe bei außer­ge­wöhn­li­chen Vor­komm­nis­sen vor Anker gehen dür­fen. Tat­säch­lich ste­hen die UN See­rechts­kon­ven­ti­on und nor­we­gi­sche Schutz­be­stim­mun­gen an die­ser Stel­le zum Teil im Wider­spruch zuein­an­der.

Elka­im erkennt das Urteil nicht an und will in Beru­fung gehen. Er beklagt außer­dem die star­ke Ver­mül­lung des Natur­re­ser­va­tes. Dem nor­we­gi­schen Staats­sen­der NRK erklär­te er am Tele­fon: „Ich bin kein Kri­mi­nel­ler. Was ist dar­an kri­mi­nell, an Land zu gehen und Müll in einem Gebiet zu sam­meln, das nor­we­gi­sche Behör­den hät­ten säu­bern sol­len? Was ist das über­haupt für ein Natur­re­ser­vat, in dem Eis­bä­ren Plas­tik fres­sen?“

Plas­tik­müll: Lei­der auch auf Spitz­ber­gen kei­ne Aus­nah­me – Foto: Gil­les Elka­im, ver­öf­fent­licht mit freund­li­cher Geneh­mi­gung

Plastikmüll: Leider auch auf Spitzbergen keine Ausnahme

Elka­im will bis zum Som­mer in der rus­si­schen Sied­lung Barents­burg blei­ben, wo er nach eige­nen Wor­ten freund­lich auf­ge­nom­men wur­de. Dann soll es wei­ter in Rich­tung Nord­pol gehen. Hof­fent­lich ohne Motor­scha­den.

Quel­len: NRK, Face­book Sei­te der Expe­di­ti­on Ark­ti­ka 2.0

Schmel­zen­des Eis in der Ark­tis macht in Chi­na dicke Luft…

Die enor­me Luft­ver­schmut­zung in chi­ne­si­schen Groß­städ­ten kann auch mit dem schmel­zen­den Meer­eis der Ark­tis zusam­men­hän­gen. Die­sen erstaun­li­chen Zusam­men­hang zwi­schen Erd­er­wär­mung und Luft­ver­schmut­zung hat eine US-ame­ri­ka­ni­sche Stu­die her­ge­stellt, die jetzt in der Zeit­schrift Sci­ence Advan­ces ver­öf­fent­licht wur­de.

Dass in Chi­nas Groß­städ­ten häu­fig dicke Luft herscht, ist nichts Neu­es. Beson­ders schlimm war es jedoch im Janu­ar 2013, wo vier Wochen lang in fast allen chi­ne­si­schen Groß­städ­ten die Grenzw­wer­te um ein Viel­fa­ches über­schrit­ten wur­den.

Schmel­zen­des Meer­eis in der Ark­tis und andau­ern­de Schnee­fäl­le über Sibi­ri­en führ­ten Ende 2012 zu einer Ver­än­de­rung der Luft­zir­ku­la­ti­on. Anstatt wie sonst nach Süden beweg­ten sich die kal­ten Luft­mas­sen stär­ker nach Osten in Rich­tung Korea und Japan, wäh­rend im öst­li­chen Chi­na die Luft im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes „stand“. Nor­ma­ler­wei­se bläst im Win­ter in Regio­nen wie Peking stän­dig ein star­ker Wind.

Die Wis­sen­schaft­ler sind sich sicher, dass das schmel­zen­de Eis und der star­ke Schnee­fall den Dunst zumin­dest ver­stärkt haben. Sie ver­mu­ten, dass sich ähn­li­che Ereig­nis­se in Zukunft häu­fen und auch die olym­pi­schen Win­ter­spie­le 2022 beein­träch­ti­gen könn­ten.

Dicke Luft in Chi­nas Groß­städ­ten

Luftverschmutzung in China

Foto: Erhard Stenz, Crea­ti­ve Com­mons

Quel­len: Malay­si­an Digest, Sci­ence Advan­ces

Die Son­ne ist zurück! Son­nen­fest in Lon­gye­ar­by­en

Mit­te Febru­ar kommt sie nach der lan­gen Polar­nacht das ers­te Mal wie­der vor­sich­tig über den Hori­zont gekro­chen, doch erst am 8. März errei­chen ihre Strah­len auch wie­der das von Ber­gen umge­be­ne Lon­gye­ar­by­en – zumin­dest bei kla­rem Him­mel. Die Rede ist natür­lich von der Son­ne, die in die­sen Tagen von den Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern Spitz­ber­gens mit Open-Air Got­tes­diens­ten, Aus­stel­lun­gen und Kon­zer­ten fest­lich begrüßt wird. Auf die­ses Ereig­nis kann auch die noch immer gel­ten­de Lawi­nen­war­nung kei­nen Schat­ten wer­fen.

Lon­gye­ar­by­ens Ein­woh­ner war­ten gemein­sam auf die Son­ne…

Sonnenfest

Vie­le nor­we­gi­sche Musik­grö­ßen geben sich in die­sen Tagen in Lon­gye­ar­by­en die Klin­ke in die Hand, u.a. das Elek­tro­duo Bow To Each Other, der Rap­per OnklP Og De Fjer­ne Slekt­nin­ge­ne („Onkel P und die ent­fern­ten Ver­wand­ten“) sowie die nörd­lichs­te Blues­band der Welt, die Advent Bay Pool­boys.

Zum Höhe­punkt der Son­nen­fest­wo­che ver­sam­melt man sich am 8. März vor dem alten Kran­ken­haus, die Kin­der schmü­cken sich mit einer gel­ben Filz­son­ne. Wenn dann die Son­ne nach der Polar­nacht zum ers­ten Mal wie­der ihre Strah­len auf die Trep­pen­stu­fen des Gebäu­des wirft, wird sie tra­di­tio­nell mit Jubel und Gesang begrüßt und offi­zi­ell ihre Rück­kehr erklärt.

Quel­len: Sval­bard­pos­ten, Solfest.no

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