Die Dünung auf dem nächtlichen Weg vom Hornsund in den Bellsund hatte nicht gerade dazu beigetragen, die Nacht erholsam zu gestalten, und die meisten waren froh, als wir zu später oder eher schon früher Stunde wieder in den Schutz der Küste kamen.
Wir ließen es recht ruhig angehen und machten zunächst eine kleine Wanderung entlang des Ufers im Recherchefjord. 1764 hatte eine russische Expedition hier eine ganze Siedlung mit 16 Hütten gebaut. Rolf erzählte von dieser Expedition und von anderen Abenteuern wie der französischen Recherche-Expedition, die täglich für wissenschaftliche Messungen auf das Observatoriefjellet gestiegen waren, des Kreuzfahrtschiffes Monte Cervantez, die 1928 leckgeschlagen hier Schutz suchte (sie sank im Januar 1930 vor Ushuaia), der touristischen Hoffnungen des Konsul Gjæver, von denen eine windschiefe Hütte geblieben waren, und der 8 englischen Walfänger, die 1630 versehentlich zurückgelassen und 1631 in gutem Zustand wieder vorgefunden worden waren. Viel Geschichte für einen kleinen Fjord. Das älteste Stückchen Geschichte waren aber die geologischen Zeugen einer Eiszeit vor über 600 Millionen Jahren, die heute wieder ans Licht gekommen waren, nur um schon wieder von einem Gletscher zu einer Moräne aufgeschoben zu werden!
Nachmittags setzten wir zuerst unsere Trekkinggruppe an Land. Dieser kleine, mutige Haufen brannte darauf, mit Zelt und Rucksack loszuziehen, und machte sich mit Alex an die Querung des Nathorst Landes vom Van Mijenfjord zum Van Keulenfjord. Heute musste es endlich mal losgehen, allzu viele weitere Chancen würde es nicht mehr geben! Die verbliebene Mehrheit zog noch über die Akseløya, ein ganz erstaunliches Stückchen geologisch-landschaftlicher Architektur.