Gegen Ende April 2017 ereignete sich im Tempelfjord ein schweres Unglück, als eine Gruppe Motorschlittenfahrer durch das dünne Eis brach. Sechs Motorschlitten brachen durchs Eis und die Fahrer landeten im Wasser, wo sie schnell auskühlten. Sechs Personen waren im Wasser, insgesamt wurden sieben verletzt. Vier Personen verbrachten die extrem lange Zeit von bis zu 48 Minuten im eisigen Wasser. Ein Mann starb ein paar Tage später im Krankenhaus in Tromsø.
Dabei handelte es sich um einen Guide der Gruppe, bei der es sich um russische Touristen handelte. Die Gruppe befand sich auf einer Tour, die von der Arctic Travel Company Grumant organisiert war. Bei der Arctic Travel Company Grumant handelt es sich um eine Tochtergesellschaft des Trust Arktikugol, der somit letztlich als Arbeitgeber und Veranstalter verantwortlich ist.
Der Trust Arktikugol ist Eigner und Betreiber von Barentsburg und den dortigen Kohlegruben, entwickelt seit einigen Jahren aber auch intensiver den Tourismus als zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig.
Im Zusammenhang mit dem Unglück wird der Arctic Travel Company Grumant und damit dem Trust Arktikugol vorgeworfen, keine ausreichenden Sicherheitsroutinen für den Umgang mit Meereis etabliert zu haben. Vor der fatalen Tempelfjordpassage wurden keine Maßnahmen ergriffen, um die Dicke und Stabilität des Eises zu ermitteln.
Angesichts der Schwere des Unglücks, das einen Menschen das Leben kostete, wurde der Trust Arktikugol nun von der Staatsanwaltschaft Troms (Norwegen) zu einer Geldstrafe von 150.000 norwegischen Kronen (derzeit etwa 15300 Euro) verurteilt. Der Trust Arktikugol hat die Strafe angenommen.
Der Tempelfjord ist mit der Gletscherfront des Tunabreen im späten Winter („Lichtwinter“) ein beliebtes Ausflugsziel, allerdings sind die Eisverhältnisse dort in jüngeren Jahren nicht mehr so zuverlässig und stabil wie früher. Die klassische Tempelfjord-Tour über das Eis hin zu den Gletschern funktioniert nicht mehr jedes Jahr. 2018 waren die Eisverhältnisse gut, aber in der Hauptsaison wurde das Fjordeis für den motorisierten Verkehr gesperrt, um Robben und Eisbären, die zu der Zeit im Tempelfjord häufig sind, nicht zu stören.
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