Dieser Eisbär war kein Unbekannter: Bereits im April 2016 hielt er sich für mehrere Tage in der Umgebung von Longyearbyen auf. Um Mitte April hatte auch ich damals eine kleine Begegnung mit diesem Bären, als ich nachts aus einer Hütte im Sassenfjord trat und auf einmal diesen Bären ganz in der Nähe bemerkte; da lief er schon weg. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich dabei um genau dieses Tier, das in jenen Tagen mehrfach bei verschiedenen Hütten gesehen wurde.
Ein Bild aus besseren Tagen: Kurz nach einer nahen, aber harmlosen Begegnung im Sassenfjord läuft der Eisbär weg. Es war wohl genau das Tier, das nun erschossen worden ist.
Wenige Tage später, am 22. April 2016, wurde dieser Eisbär auf einmal am hellichten Tag ufernah im Adventdalen gesehen, nicht weit von Longyearbyen entfernt und ganz in der Nähe der Strecke, auf der zu dieser Jahreszeit in großer Zahl Motorschlitten, Skiwanderer und Hundeschlitten unterwegs sind. Damals wurde der Eisbär nach ein paar Stunden betäubt und nach Kinnvika auf dem Nordaustland ausgeflogen, gut 200 km von Longyearbyen entfernt.
Der Eisbär am 22. April 2016, ruhig schlafend im Adventdalen bei Longyearbyen.
Es handelt sich um den Eisbären, der nun erschossen worden ist.
Nach Weihnachten 2019 war also dieser Bär wieder bei und zweimal sogar in Longyearbyen. Mehrere Versuche, ihn per Hubschrauber zu vertreiben, schlugen letztlich fehl, und der Sysselmann beschloss, ihn zu erschießen. Das geschah im Hanaskogdalen, etwa sieben Kilometer nördlich von Longyearbyen.
Aggressives Verhalten dieses Eisbären gegenüber Menschen ist bislang nicht bekannt geworden.
Im April 2016 wurde der Eisbär betäubt und ausgeflogen.
Auch dieses Mal wurde erwogen, den Eisbären zu betäuben und auszufliegen. Dies scheiterte nach amtlicher Aussage daran, dass die erforderlichen Spezialisten wegen der Weihnachtsferien nicht in Longyearbyen verfügbar waren.
Es überrascht nicht, dass der Fall öffentlich nun vielfach kritisiert wird.