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Nah­be­geg­nung mit Eis­bä­ren im Bol­terd­a­len

Wie­der war ein Eis­bär in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en unter­wegs. Die­ses Mal hat­te eine Grup­pe mit vier Hun­de­schlit­ten eine über­ra­schen­de Nah­be­geg­nung im Bol­terd­a­len. Kurz vor Ende der Tour, auf dem Rück­weg vom Scott Tur­ner­breen zum Hun­de­hof von Green Dog, stand der Eis­bär plötz­lich auf einer Anhö­he neben der Stre­cke. Anschlie­ßend pas­sier­te der Bär die Schlit­ten­grup­pe im Abstand von nur weni­gen Metern, ohne dabei Zei­chen von Aggres­si­vi­tät zu zei­gen. An den Hun­den des ers­ten Schlit­tens hat er nach Berich­ten der anwe­sen­den Gui­des, die ihre Geschich­te der Sval­bard­pos­ten erzählt haben, neu­gie­rig geschnüf­felt, wäh­rend die Pas­sa­gie­re in die­sem Schlit­ten, eine Frau und ihre elf­jäh­ri­ge Toch­ter, zusa­hen (deren Erzäh­lung wür­de man auch ger­ne hören!). Der Gui­de des ers­ten Schlit­tens, Mar­cel Star­in­sky aus der Slo­wa­kei, hat­te zunächst nicht ein­mal Zeit, sein Gewehr ein­satz­be­reit zu machen, son­dern schlug statt­des­sen mit einem Tau, das zum Brem­sen der Hun­de­schlit­ten ver­wen­det wird und dazu jeder­zeit griff­be­reit hängt, nach der Nase des Eis­bä­ren.

Dar­auf­hin zog der Bär wei­ter, an den ande­ren Schlit­ten vor­bei und ver­schwand im Dun­keln. Die Gui­des berich­ten, dass der Bär zu kei­ner Zeit Anzei­chen von Aggres­si­on zeig­te. Gui­des und Gäs­te nah­men sich anschlie­ßend im Hun­de­hof Zeit, das Gesche­hen in Ruhe im Gespräch zu ver­ar­bei­ten. Soweit bekannt, hat­ten alle Betei­lig­ten wäh­rend des Gesche­hens trotz einer ordent­li­chen Por­ti­on Adre­na­lin ihre Ner­ven im Griff und das Erleb­nis letzt­lich gut über­stan­den.

Polarnacht

Auf Tour in Dun­kel­heit und Schnee­trei­ben.
Was in nächs­ter Nähe unter­wegs ist, ist kaum zu sehen.

Spä­ter ließ das Tier sich noch ein­mal in der Nähe des Hun­de­ho­fes bli­cken, wur­de dann aber vom Sys­sel­man­nen mit einem Hub­schrau­ber durchs Bol­terd­a­len Rich­tung Reind­a­len getrie­ben.

Ob die­ser Eis­bär etwas mit den neu­lich auf dem Lon­gye­ar­breen gese­he­nen Spu­ren zu tun hat, ist schwer zu sagen. Die Spu­ren auf dem Lon­gye­ar­breen sol­len nach Wes­ten bis Kapp Lai­la in der Coles­buk­ta geführt haben, wäh­rend der Eis­bär, von dem hier die Rede ist, wahr­schein­lich aus dem Advent­da­len kam, also aus dem Osten. Das lässt es zumin­dest unwahr­schein­lich erschei­nen, dass es sich um das­sel­be Tier han­delt.

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Letzte Änderung: 16. Januar 2020 · Copyright: Rolf Stange
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