Die stark gestiegene Arbeitslosigkeit in Longyearbyen infolge der Corona-Pandemie hat viele in Schwierigkeiten gebracht. Aufgrund der speziellen Bedingungen des Spitzbergenvertrages haben nur norwegische Staatsangehörige Anspruch auf öffentliche Transferleistungen durch Norwegen bei wirtschaftlicher Schieflage wie Arbeitslosigkeit, andere sind grundsätzlich auf sich selbst gestellt beziehungsweise müssen sich an ihre Heimatstaaten wenden.
Dennoch hatte die norwegische Regierung ein Hilfspaket für Bürger aus Drittländern geschnürt, um Corona-bedingten, sozialen Notlagen vorzubeugen. Dieses Hilfspaket läuft allerdings am 20. Juni aus. Stattdessen will die Regierung Arbeitslosen bei Bedarf finanzielle Hilfe bei der Heimreise anbieten, wie Justizministerin Mæland in einer Pressemeldung mitteilt. Dies gilt für Bürger aus Drittländern außerhalb des EWR (Europäischer Wirtschaftsraum). Die Verlängerung öffentlicher Hilfe über den 20. Juni hinaus wird hingegen in Oslo nicht erwogen.
Touristen und Einheimische genießen das schöne Wetter in Longyearbyen:
So soll es ab 1. Juni wieder laufen.
Politiker, Betriebe und viele Menschen in Longyearbyen hoffen, dass möglichst wenige davon Gebrauch machen müssen, und die bevorstehende Öffnung lasst viele hoffen, dass Arbeitnehmer ihre Tätigkeiten demnächst wieder aufnehmen können. Seit der 1. Juni als Datum für die Öffnung für Touristen aus Norwegen feststeht, wird bei den Veranstaltern in Longyearbyen wieder gebucht und erste Stimmen zeigen sich laut Svalbardposten zufrieden. Allerdings ist immer noch ein Großteil der Arbeitnehmer untätig zu Hause. Manche sind auch bereits aus Longyearbyen weggezogen. Für viele, die aus weiter entfernt liegenden Ländern wie Thailand stammen, wäre eine Heimreise allerdings aufgrund der derzeit herrschenden Beschränkungen im Reiseverkehr kaum machbar.
Man darf gespannt sein, wie die Situation in Longyearbyen sich entwickelt: Bislang hat es keinen Corona-Fall gegeben. Wie lange das nun noch so bleibt und was dann passiert, weiß jetzt natürlich niemand.