Das norwegische Gesundheitsamt (Folkehelseinstitutt, FHI) hat sich aufgrund steigender Infektionszahlen in Deutschland dafür ausgesprochen, dass auch die Bundesrepublik auf die Liste „roter“ Länder soll. Touristen aus diesen Ländern unterliegen bei der Einreise nach Norwegen einer zehntägigen Quarantänepflicht. Auch für Liechtenstein empfiehlt das FHI eine solche Einstufung.
„Gilt in ganz Europa“ – Warnung vor dem Corona-Virus
(Bildmontage. Das ist natürlich in Wirklichkeit das berühmte Eisbärenwarnschild, dass tatsächlich vor Eisbären „in ganz Svalbard“ warnt).
Die Entscheidung liegt nun bei der norwegischen Regierung, aber es ist wahrscheinlich, dass diese dem Rat des FHI folgen wird. Möglicherweise wird man in Oslo aber zunächst auch die aktuellen Zahlen weiter beobachten, denn die Grenze liegt bei 20 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von 14 Tagen. Das Robert Koch Institut gab diese Zahl am Dienstag (25.8.) im bundesweiten Mittel mit 10,2 innerhalb der letzten Woche (7 Tage) an, und regional liegt sie deutlich höher (die unterschiedlichen Betrachtungszeiträume – 14 Tage als Grundlage für die norwegische Einschätzung der Entwicklung, 7 Tage für die Angaben des RKI, sind in der ersten Fassung dieses Beitrags untergegangen, jetzt ist der Fehler korrigiert). Unterscheidungen auf regionaler Basis hat die norwegische Regierung bislang nur für skandinavische Länder getroffen.
Sollte die Regierung in Oslo diese Woche die Quarantänepflicht für Touristen aus Deutschland und Liechtenstein verhängen, würde diese in der Nacht zu Samstag in Kraft treten. Das norwegische Gesundheitsamt hat bereits vorsorglich Textnachrichten an norwegische Mobilnummern in Deutschland verschickt und vor einer möglichen Quarantänepflicht bei Einreise ab Samstag gewarnt.
Wieder einmal hatte Longyearbyens Umgebung Eisbärenbesuch, und zwar gleich mehrfach: Ein einzelner Eisbär hatte versucht, in Hiorthhamn in Hütten einzubrechen, was die Polizei (Sysselmannen) mit Warnschüssen aus Signalpistolen verhinderte.
Eisbär zu Besuch in Hiorthhamn bei Longyearbyen (Archivbild).
Bald darauf kam eine Eisbären mit einem Jungbären in die gleiche Gegend spaziert. In diesem Fall entschied man sich schnell dazu, die beiden Eisbären zu betäuben und per Hubschrauber aus dem Adventfjord wegzubringen. Nachdem der Versuch, einen Eisbären zu betäuben, zu Beginn des Jahres für den Bären tödlich gelaufen war, was zu massiver Kritik auch von behördlicher Seite geführt hatte, hat das norwegische Polarinstitut, das zusammen mit dem Sysselmannen die Operation ausführt, Konsequenzen gezogen: Neben dem amtlichen Ober-Eisbärenforscher Jon Aars war im Gegensatz zu früheren Routinen ein Tierarzt an der Ausführung beteiligt. Bei der Betäubung kam ein anderes Medikament zum Einsatz, das ein schnelleres Erwachen aus dem Tiefschlaf zulässt. Den Eisbären war während des Fluges Sauerstoff zugeführt, und das Erwachen wurde überwacht und durch ein Gegenmittel beschleunigt, die Aars der Svalbardposten erzählte.
Den beiden Eisbären soll es gut gehen. Die Mutter ist mit 15 Jahren nicht mehr die allerjüngste und recht dünn, was dem Alter und der Jahreszeit entsprechend aber normal ist; dennoch wog sie mehrere hundert Kilogramm. Wahrscheinlich hatten sie kürzlich noch etwas zum Fressen gefunden. Der junge Bär wog 49 Kilogramm und soll in guter Verfassung sein.
Da von ihnen bekannt ist, dass sie sich längerfristig im Isfjord aufhalten, wurden sie nicht, wie sonst in derartigen Fällen üblich, in weiter weg gelegene Regionen wie das Nordaustland oder die Edgeøya verbracht, sondern auf die Nordseite des Isfjord.
Die Spitzbergen-Saison 2020, so wie wir sie kennen, fiel ja nun komplett ins Wasser. Aber darüber will ich hier nun nicht lamentieren, sondern mich stattdessen freuen, dass der Sommer trotzdem eine Menge schöner Spitzbergen-Erlebnisse gebracht hat. Eben etwas anders. Das Boot war etwas kleiner als die Antigua oder die Arctica II, und es ging nicht zum Nordaustland und zur Edgeøya, sondern an interessante, abwechslungsreiche Orte im Isfjord.
In lockerer Folge kommen nun rückblickend ein paar Blog-Einträge, um ein paar frische Bilder aus Spitzbergen zu zeigen. Mal etwas anders … wir fangen mit einer Zodiactour in den Sassenfjord an. Wunderschöne Landschaft, arktische Stille, freundliche Rentiere, schöne Blumen – darunter eher seltene wie die Mertensie und die Nördliche Jakobsleiter – und erdmittelalterliche Fossilien (Muscheln und Ammoniten aus dem Jura). Gewürzt mit Zeit und Ruhe. Was will man mehr? Schöner wird das Arktis-Leben nicht 🙂