Das Wetter spielt uns derzeit schon Streiche. An die Überfahrt Richtung Bäreninsel ist nach wie vor nicht zu denken – wobei, natürlich denken wir an diese Überfahrt, aber passieren wird sie sicher erst in ein paar Tagen. Daher wollten wir also erst einmal nach Oksfjord. Aber auch da hatte das Wetter etwas dagegen, und so landeten wir schließlich in Lille Kvalfjorden auf Stjernøya. Schon mal gehört? Vermutlich nicht …
Lille Kvalfjord auf Stjernøya im Altafjord.
Dabei gab es in dieser ziemlich einsamen Bucht sogar mal eine kleine Siedlung. Die ist aber verlassen. Überhaupt passt die Überschrift „lost places“ bestens zu Lille Kvalfjord. Aber schön ist es! Tiefer Schnee, Felsen und Berge, einsame Häuschen im niedrigen Wald … da haben wir uns natürlich erst mal umgesehen.
Die Stjernøya, auf samisch Stierdná, hat von alters her eine wichtige Rolle für die samische Bevölkerung gespielt, die im Sommer hier auf der Insel immer noch Rentiere hält.
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Später haben wir Kurs auf Hammerfest gesetzt.
Hammerfest
Hammerfest! Wer hätte es gedacht? In diesem Städtchen weit im nördlichsten Norwegen war ich ja noch nie, aber nun hat der Wind uns im wahrsten Sinne hierher gepustet. Auch nicht schlecht!
Das „alte“ Zentrum von Hammerfest bei Wetter, das zur Breitenlage passt.
Hammerfest gehört zu den Orten, die für sich in Anspruch nehmen, die nördlichste Stadt der Welt zu sein. Das mag ja auch zeitweise mal richtig gewesen sein, wobei es sicher davon abhängt, was man als Stadt bezeichnet. Mit gut 11.000 Einwohnern ist das hier schon deutlich größer als Longyearbyen, keine Frage.
Hier haben wir also den Freitag verbracht, wieder einmal bei beeindruckenden Wetterwechseln, ein mehrfaches Hin und Her zwischen heftigen Schneeschauern mit stürmischen Böen bis hin zu Sonnenschein. Und wieder zurück.
Das Struve-Meridiandenkmal in Hammerfest.
Hammerfest ist, zumindest auf den ersten Blick, einigermaßen überschaubar. Neben dem Ort selbst mit diversen Geschäften, Kneipen und Hafen gibt es als eine der bekannten Sehenswürdigkeiten das Denkmal für die Meridianmessung von Wissenschaftlers Friedrich Georg Wilhelm von Struve aus Altona – wirklich eine beeindruckende Leistung, diese Vermessung eines Meridianbogens vom Schwarzen Meer bis nach Hammerfest in den Jahren 1816-1855. Dann gibt es natürlich den berühmten Eisbärenklub (nein, ich bin nicht Mitglied geworden) und das Museum, das die regionale Geschichte zeigt, von der Steinzeit bis zur totalen Zerstörung im zweiten Weltkrieg. Daher gibt es in Hammerfest auch überhaupt keine älteren Gebäude mehr.
Und dies und das und jenes. Man kann hier durchaus einen Tag verbringen.
Wir gehen davon aus, dass wir morgen (Samstag) Kurs auf die Bäreninsel setzen werden.