Die Beziehungen westlicher Länder zu Russland sind auf ein Minimum reduziert, aber hier und da gibt es doch noch offene Kanäle und Einigungen, die in diesen Zeiten überraschen: Norwegen und Russland haben sich auf gemeinsame Fischereiquoten in der Barentssee und im Europäischen Nordmeer geeinigt, wie der Barentsobserver berichtet.
Russisches Fischereischiff in der Barentssee.
Das gemeinsame Norwegisch-Russische Fischereikommittee existiert seit 1976. Es setzt Gesamtquoten für wirtschaftlich wichtige Arten wie Kabeljau, Schellfisch, Lodde und Heilbutt fest und verteilt diese etwa hälftig auf die Fischereiflotten der beiden Länder. Die Quoten für Kabeljau wurden zum zweiten Mal in Folge um etwa 20 % gesenkt.
Beide Länder vereinbarten die weitere Zusammenarbeit bei der wissenschaftlichen Überwachung der Bestände und ihrer Verwaltung.
Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Norwegen die meisten Häfen für russische Schiffe gesperrt. Diese dürfen nun in Norwegen nur noch Tromsø, Båtsfjord und Kirkenes anlaufen. Russland hat angedroht, die Zusammenarbeit in der Fischerei platzen zu lassen, wenn Norwegen russischen Schiffen noch weitere Restriktionen auferlegt. Norwegische Fischer wiederum klagen über starke Einschränkungen in russischen Teilen der Fanggebiete, vor allem großflächige, kurzfristig angesetzte Sperrungen aufgrund militärischer Übungen.