Nun, zum Ende der Reise, zeigt Nordnorwegen sich noch einmal so, wie man es sich eigentlich vorstellt: grau und feucht. Gar kein schlimmes Wetter, weder Wind noch Wolkenbrüche, eher erfrischend nach all dem Sonnenschein der letzten Tage.
Nach Anlandung mit dem Beiboot am Strand von Bø wanderten wir in Richtung einer kleinen Felshügellandschaft. Neben einem Rotfuchs und einem Seeadler fanden wir dort Reste eines finsteren Kapitels der Geschichte: Im zweiten Weltkrieg hatten die deutschen Besatzer dort eine gewaltige Küstenbefestigung mit riesigen Kanonen gebaut, die „Batterie Dietl“, entsprechend einer Stellung bei Harstad, die wir auf früheren Fahrten ja auch schon mal besichtigt hatten. Finstere Sache, aber so war die Geschichte eben, man kommt nicht drumherum. Drumherum gab es dafür die schöne Landschaft.
Nachmittags gab es 48 Meilen nach Bodø sowie noch ein Vortragsprogramm zu bewältigen, und dann ging die Reise im Hafen von Bodø zu Ende. Schön war’s, ich bedanke mich herzlich bei allen, die dabei und beteiligt waren! Das Reisetagebuch folgt demnächst auf einer eigenen Seite im Bereich (Überraschung!) „Reisetagebücher und Bildergalerien“.
… sind keine gute Kombination. Eigentlich weiß man das. Dennoch passiert es.
Gleich zu Beginn der Saison sind zwei Schiffe in Spitzbergen auf Grund gelaufen, immerhin letztlich ohne dramatische Folgen. Die französische Polarfront bekam am Diabasodden im Isfjord Hilfe von der Küstenwache, die zunächst die 12 Passagiere übernahm und später das Schiff vom Grund zog. Die Polarfront konnte dann begleitet, aber unter eigener Maschine nach Longyearbyen fahren. Bei einer bald durchgeführten Kontrolle wurden keine Schäden festgestellt. Technische Ursachen scheint es nicht zu geben, der Verdacht der „unaufmerksamen Navigation“ steht im Raum.
Die Polarfront (Archivfoto).
Ebenfalls im April lief die Vikingfjord auf Grund. Der Vorfall ereignete sich im Magdalenefjord. An Bord waren 22 Personen, darunter 12 Passagiere. Die Vikingfjord kam bei nächster Flut von allein frei, auch hier kam es nicht zu Schäden.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich vor der Westküste auf der Linden, wo ein Feuer ausbrach. Das Feuer konnte unter Kontrolle gebracht werden und das Schiff erreichte Longyearbyen soweit wohlbehalten.
Kommentar
Wie auch im Straßenverkehr soll kein Verkehrsteilnehmer behaupten, ihm könne niemals ein Unfall passieren, aber wenn ein Schiff in prinzipiell gut bekannten und gut kartierten Gewässern mit gewisser Geschwindigkeit nahe vorm Ufer auf Grund läuft, kann man sich als Beobachter schon etwas wundern. Es drängt sich der Eindruck auf, dass unachtsam und möglicherweise fahrlässig navigiert wurde. Das ist natürlich nur ein nicht belegter Eindruck, der aber doch wahrscheinlich erscheint. Glücklicherweise blieben die aktuellen Vorfälle ohne ernsthafte Folgen, von wirtschaftlichen Schäden für die Betreiber und politischen Schäden für die Branche abgesehen.
In Spitzbergen hat die Schneeschmelze eingesetzt, und in Nordnorwegen sind Mitternachtssonne und Plusgrade ebenfalls nicht mehr fern beziehungsweise schon halbwegs angekommen. Siehe auch die aktuellen Beiträge im Reiseblog auf dieser Seite. Mindestens so spannend wie Fernsehen! Aber auch dort wird in Sachen Arktis immer wieder etwas geboten.
Die Trapperhütte in Gåshamna hat schon bessere Zeiten gesehen,
aber der Fernseher geht noch.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf Arte im Mai …
… lauten wie folgt.
Freitag, 03.05., 09.00 Uhr, arte 360°Reportage: „Färöer, zu Hause im Nordatlantik“ (D 2023)
Samstag, 04.05., 15.00 Uhr: „Patagonien, die Straße am Ende der Welt“ (F 2022)
Samstag, 04.05., 15.50 Uhr: „Patagonien – Rückkehr zur Madre de Dios“ (F 2023)
Samstag, 04.05., 23.40 Uhr: „42 – Die Antwort auf fast alles: Was, wenn der Nordpol zum Südpol wird?“ (D 2023)
Dienstag, 07.05., 18.35 Uhr: „Mit dem Zug an die Hudson Bay“ (D 2022, EA)