Das neue Fotobuch „Spitzbergen – Kalte Schönheit“ besteht aus 227 Bildern, die geographisch, jahreszeitlich und thematisch eine halbwegs vollständige Rundreise um Spitzbergen bieten.
Die Fotos entstanden über einen Zeitraum von fast 20 Jahren, auf ungezählten kleinen Touren und längeren Reisen von 2005 (da kaufte ich meine erste Digitalkamera) bis 2023. Viele sind mit für mich unvergesslichen Erinnerungen verknüpft, und bei jedem Foto habe ich mir irgend etwas dabei gedacht, warum gerade dieses Bild mit ins Buch darf und nicht 1000 andere, die es auch hätten sein können.
Im Buch sollen und können die Bilder für sich sprechen, da lenkt kein langer Text von den Bildern ab. Meine eigenen Geschichten und Gedanken zu diesen Fotos habe ich da nicht erzählt. Aber ich habe Lust dazu, das trotzdem zu tun, zumindest für ein paar Bilder. Der Platz dazu ist hier. Theoretisch könnte daraus eine kleine, lose Reihe werden. Mal schauen, wie weit ich damit kommme.
Das erste Bild: Nordlicht
Das Jahr beginnt natürlich mitten in der Polarnacht, und damit auch das Fotobuch. Und wie ließe sich die Schönheit der Polarnacht besser darstellen als mit einem Nordlicht?
Mit einem Nordlichtfoto eröffnet auch die erste Auflage des Fotobuches von 2011. Wie stolz war ich in den Jahren zuvor auf meine allerersten Nordlichtfotos! Nur leider fehlte es zunächst noch an allen Voraussetzungen für gute Nordlichtbilder. Das hat sich dann schnell geändert, aber das Nordlichtfoto in der alten Auflage war bereits gedruckt. Jedes Mal, wenn ich ich das Buch von 2011 später in der Hand hatte und der Blick auf dieses Bild fiel, verging mir schon ein Teil der Freude an diesem Buch. Verwischt, unscharf, verrauscht. „Das geht besser!“ war natürlich mein Gedanke. So ist es auch, wie an einem von vielen kalten Abenden in Adventdalen, ausgestattet mit dicker Jacke, Vollformatkamera, lichtstarkem Objektiv und Stativ, als 2019 das neue Foto entstand. So geht es.
Das erste Bild im neuen Fotobuch Spitzbergen: Kalte Schönheit: Nordlicht.
Wenn man sich Nordlichtfotos anschaut, im Internet, in Büchern oder Zeitschriften, leuchten diese oft noch deutlich stärker. Da wurde aber bei der Bildbearbeitung zu stark an den Reglern gedreht. Dieser Versuchung sollte man widerstehen, sonst entstehen schnell Bilder, die mit der Realität von Polarlichtern wenig bis nichts zu tun haben.
Schon alleine das Nordlichtfoto wäre als Grund für eine überarbeitete neue Auflage gut genug gewesen. Ich bin froh, dass es diese neue Auflage nun gibt, jetzt macht das Freude 🙂 wie die Nordlichter selbst.
Das erste Sonnenlicht
Die Rückkehr der Sonne ist nach mehreren Monaten ohne Sonnenlicht immer ein besonderes Ereignis in der Arktis. In Longyearbyen, von Schatten werfenden Bergen umgeben, wird das Sonnenfest am 8. März gefeiert. Hat man freien Blick nach Süden, kann man schon entsprechend früher wieder in der Sonne baden (nun ja, fast). So etwa in Farmhamna, einer Trapperstation an der Westküste. Die Zeit dort von Ende Januar bis Anfang März 2022 gehört zu den Erlebnissen, an die ich gerne zurückdenken werde, solange ich noch an irgend etwas denken kann. Das Sonnenfest konnten wir dort schon am 20. Februar feiern, und an diesem Tag ist dieses Bild entstanden.
Erstes Sonnenlicht in Farmhamna, 20. Februar 2022.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.