Longyearbyen im Minus
Longyearbyen geht es wie vielen anderen Kommunen auch: Die öffentlichen Kassen sind strapaziert, irgendwo sind die Kosten immer höher als geplant. 2024 hat sich nicht zuletzt die schlechter als erwartet laufende neue Galerie „Nordover“ finanziell ungut bemerkbar gemacht. „Nordover“ liegt im gleichen Gebäude wie der Supermarkt Svalbardbutikken, der Eingang ist etwas unscheinbar am Nordende des Gebäudes und wird von Touristen offenbar oft nicht wahrgenommen. Als die Galerie noch in Nybyen lag, war der Besuch oft Bestandteil von Stadtrundfahrten mit Bussen für Kreuzfahrtschifftouristen. Auch die Schließung der Svalbardhalle (Schwimmhalle, Sport) über Teile des Sommers wegen der Legionellabelastung des Leitungswassers in Longyearbyen hat die finanzielle Situation nicht verbessert, so dass der Bereich „Kultur und Freizeit“ 2024 mit rund einer Million Kronen defizitär ist – der größte Negativposten im Fehlbetrag von insgesamt etwa 5,3 Millionen Kronen (ca. 440.000 Euro) im Jahr 2024.
Longyearbyen im Oktober 2024: kein Schnee, kein Geld (letzteres stimmt nicht ganz).
Teile des Defizits können durch Umschichtungen aufgefangen werden, gespart wird beispielsweise bei den Kindergärten (minus 500.000 Kronen). Und die gute Nachricht: Die Gemeinde Longyearbyen verfügt noch über Reserven von etwa 70 Millionen Kronen und ist dadurch in der Lage, das Defizit recht komfortabel aufzufangen, wie die Svalbardposten berichtet.
Damit steht Longyearbyen deutlich besser da als so manche Gemeinde auf dem Festland: Die Kommune Senja (rund 15.000 Einwohner, südlich von Tromsø) beispielsweise muss 2024 mit einem Minus von 50 Millionen Kronen (gut 4,2 Millionen Euro) umgehen, in Tromsø fehlten laut NRK 2023 nicht weniger als 259 Millionen Kronen im Haushalt. Mittlerweile stehen die Finanzen 23 norwegischer Kommunen unter staatlicher Aufsicht.
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Letzte Änderung: 23. Oktober 2024 ·
Copyright: Rolf Stange