Bis Anfang Juli wurden in Sveagruva bereits zwei Millionen Tonnen Steinkohle gefördert, mehr als 300 000 Tonnen als bis dahin geplant. Zusammen mit den steigenden Rohstoffpreisen sorgt diese Steigerung dafür, dass die Bergbaugesellschaft Store Norske Spitsbergen Kullkompani (SNSK) sich über schwarze Zahlen freuen kann − eine große Seltenheit in der langen Betriebsgeschichte. Gegen Ende des Jahres soll die ansonsten beinahe notorisch klamme Firma schuldenfrei sein. Die Kohle wird nach Europa exportiert, wichtige Abnehmer finden sich in Deutschland, 60 % werden in der Energie- und 40 % in der Stahlproduktion eingesetzt.
Das Svea-Gebiet von oben (links der Van Mijenfjord).
Ny Ålesund wird als Standort für die internationale Polarforschung immer beliebter. Der neueste Zugang aus Fernost, nach China und Korea, ist die Anfang Juli 2008 eröffnete indische Station. Russland hat ebenfalls bereits Interesse bekundet und wird möglicherweise als nächstes Land folgen. Italien, das bereits über eine Station in Ny Ålesund verfügt, plant derzeit den Bau eines »Klimaturms« zum Betrieb diverser meteorologischer und klimatologischer Messgeräte, der ab Sommer 2009 in Betrieb gehen soll.
Die indische Forschungsstation in Ny Ålesund.
Die deutsche Forschungsstation in Ny Ålesund.
Da der arktische Sommer nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für alle, die hier auf Schiffen arbeiten, hektisch ist, bin ich in den letzten Wochen nicht dazu gekommen, diese Seite zu aktualisieren. Das wird sich aber jetzt wieder ändern.
Im Juni/Juli hat sich auf Spitzbergen die internationale Prominenz die Klinke in die Hand gegeben. Die drei skandinavischen Kronprinzen/-prinzessinnen haben Ende Juni zusammen eine Reise ins Eis auf dem schwedischen Eisbrecher Oden gemacht, und Minister aus einer Reihe von Ländern waren in Longyearbyen und/oder Ny Ålesund, um sich mit KollegInnen zu treffen und um sich sehen zu lassen, u.a. Anette Schavan bei der Klimakonferenz in Ny Ålesund. Bei allen diesen Besuchen standen Themen wie der Klimawandel im Vordergrund, aber auch die im Februar eröffnete Samenbank wurde gerne besucht. Deren Innenleben bleibt normalerweise übrigens selbst hochrangigen Besuchern verschlossen: Anfang Juli standen der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, CNN-Chef Ted Turner, Multimilliardär George Soros und Google-Gründer Larry Page vor verschlossener Tür.
Bei einer Umfrage der Svalbardposten stellte sich heraus, dass 76 % der Lokalbevölkerung Besuche Prominenter für unwichtig halten.
Der schwedische Eisbrecher Oden mit dem skandinavischen Kronprinzennachwuchs an Bord.